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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Schaltplatten, Mikrochips und Werkzeuge herum.
    Auf dem Sofa türmte sich Garderobe und auf dem Kaffeetisch davor lagen eine Virtual-Reality-Brille, drei Dosen asiatisches Bier – von denen zwei bereits für den Recycler zusammengerollt waren – und eine Schale mit gewürzten Brezeln.
    Und an dem glitzernd blauen Glaslüster in der Mitte des Raumes baumelte Drew Mathias’ nackter Körper an einem aus Laken selbst geknüpften Strick.
    »Ah, verdammt.« Sie seufzte leise auf. »Wie alt ist er, zwanzig?«
    »Viel älter sicher nicht.« Roarke presste die Lippen aufeinander und blickte in Mathias’ jungenhaftes Gesicht. Es war lila angelaufen, die Augen quollen aus den Höhlen und der Mund war erstarrt in einem grauenhaften, breiten Grinsen. Wie aus reiner Bosheit hatte der Tod ihm noch ein letztes Lächeln ins Gesicht gesetzt.
    »Also gut, tun wir, was wir können. Lieutenant Eve Dallas, New Yorker Polizei, übernimmt die Ermittlungen, bis die zuständigen interplanetaren Beamten kontaktiert und hierher befördert werden können. Verdächtiger Todesfall im Olympus Grand Hotel, Zimmer zehn sechsunddreißig. Datum: erster August zweitausendachtundfünfzig, Uhrzeit: ein Uhr morgens. Opfer: Drew Mathias.«
    »Ich möchte ihn abnehmen«, erklärte Roarke. Es hätte ihn nicht überraschen sollen, wie schnell und mühelos sie die Wandlung von der warmen, sinnlichen Frau zum kühlen Cop vollzog.
    »Noch nicht. Für ihn ist es egal und ich muss das Szenario aufnehmen, bevor wir irgendwas verändern.« Sie blickte Richtung Tür. »Haben Sie irgendetwas angefasst, Carter?«
    »Nein.« Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Ich habe die Tür aufgemacht, so wie jetzt, und bin hereingekommen. Ich habe ihn sofort gesehen. Man…man sieht ihn ja sofort. Ich schätze, ich stand vielleicht eine Minute da. Stand einfach wie angewurzelt da. Ich wusste, dass er tot war. Wegen seinem Gesicht.«
    »Warum gehen Sie nicht durch die andere Tür ins Schlafzimmer?« Sie zeigte nach links. »Sie können sich einen Moment hinlegen. Ich muss nachher noch mit Ihnen reden.«
    »Okay.«
    »Rufen Sie niemanden an.«
    »Nein. Nein, ich werde niemanden anrufen.«
    Sie wandte sich von Carter ab, sicherte die Tür und tauschte einen Blick mit Roarke. Sie wusste, dass sie beide dachten, dass es einfach Menschen gab – Menschen wie sie selbst –, für die es vor dem Tod kein Entrinnen gab.
    »Los, fangen wir an.«

2
    D er Arzt hieß Wang und war alt wie die meisten Mediziner, die extraterrestrisch eingesetzt wurden. Er hätte mit neunzig in Rente gehen können, aber wie andere Menschen seiner Art juckelte er lieber weiter von Station zu Station, versorgte kleine Wunden, verabreichte Mittel gegen Raumkrankheit und für den Gravitationsausgleich, brachte hin und wieder ein Baby auf die Welt und führte Routineuntersuchungen durch.
    Doch eine Leiche erkannte er auf den ersten Blick.
    »Tot«, erklärte er knapp mit einem leicht exotischen Akzent. Seine Haut war gelb wie Pergament und so zerknittert wie eine alte Karte. Seine Augen waren schwarz und mandelförmig, und sein kahler, blank polierter Schädel sah wie eine alte, leicht verschrammte Billardkugel aus.
    »Das war mir bereits klar.« Eve rieb sich die Augen. Obwohl sie bisher nie mit Raumdoktoren zu tun gehabt hatte, hatte sie bereits sehr viel von dieser Spezies gehört. Sie mochten es anscheinend nicht, wenn irgendetwas ihre behagliche Routine unterbrach. »Ich brauche von Ihnen die Ursache und den genauen Zeitpunkt.«
    »Strangulation.« Wang klopfte mit einem seiner langen Finger auf die hässlichen Würgemale rund um Mathias’ Hals. »Selbst verursacht. Und zwar irgendwann zwischen zehn und elf Uhr abends an diesem Tag, in diesem Monat, diesem Jahr.«
    Sie bedachte den Arzt mit einem dünnen Lächeln. »Danke, Doktor. Da der Körper keine anderen Spuren von Gewaltanwendung aufweist, gehe ich ebenfalls davon aus, dass es Selbstmord war. Aber machen Sie trotzdem einen Drogentest, damit wir sehen, ob die Tat vielleicht durch die Einnahme irgendeiner chemischen Substanz ausgelöst worden ist. War der Verstorbene bei Ihnen in Behandlung?«
    »Das kann ich nicht sicher sagen, aber er kommt mir nicht bekannt vor. Trotzdem habe ich natürlich seine Akte, denn sicher habe ich nach seiner Ankunft hier oben die Rountineuntersuchung bei ihm durchgeführt.«
    »Dann überlassen Sie mir bitte auch die Akte.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, um Ihnen behilflich zu sein, Mrs. Roarke.«
    Sie

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