Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
Schule wieder beginnt, bist du nicht nur im Abschlussjahr, sondern du kannst offiziell jedem erzählen, dass du einen Freund hast, einen Freund, der noch dazu aufs College geht. Einen Freund mit einem eigenen Wagen, mit dem er dich vermutlich dann sogar von der Schule abholen wird. Du hast jemanden, mit dem du zum Schulball gehen kannst und jemanden, der mit dir zu den Spielen der High School Liga geht. Jemand, der Samstags mir dir vor dem Fernseher liegt und Sonntags an den Familiengrillnachmittagen teilnimmt.

Ohne es zu bemerken hatte sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht festgesetzt.

"Hier, dein Eistee!" Die Kellnerin war zurückgekommen und stellte ein großes Glas Eistee, in dem einige dicke Eiswürfel schwammen, vor ihr ab.
"Danke", sagte Scarlett und nahm einen kleinen Schluck, um ihren trockenen Mund entgegen zu wirken. Verstohlen holte sie noch einmal ihr Deo aus der Tasche und sprühte es sich unter die Achseln. Dann steckte sie sich einen Kaugummi in den Mund.

"Was, wenn er selber hässlich ist" schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Sie hatte sich schon ab und zu den Gedanken gemacht, was wohl passieren würde, wenn Chuck hässlich war. Wenn er dasselbe Spiel mit ihr spielte, dass sie mit ihm spielte. Was, wenn er richtig fett und ungepflegt war? Was, wenn er aussah, wie diese furchtbaren Bauarbeiter, mit einem ungepflegten Vollbart, einem Bauch, der über seine Hose quoll (noch mehr als ihr eigener) und wenn er grauenvoll stank, weil er es mit der Körperhygiene nicht so genau nahm. Doch sich darüber Gedanken zu machen, hatte sie keine Zeit mehr. Vor dem Cafe fuhr ein grüner 1976er Plymouth Fury vorbei, der seine Glanzzeiten längst hinter sich hatte. An der Beifahrerseite hatte er eine leichte Delle und die Radläufe waren angerostet. Auf der Heckscheibe prangte ein Aufkleber der Columbia, der fast die ganze Scheibe für sich einnahm. Der Wagen fuhr am Bayside vorbei auf einen der Parkplätze, die sich an der linken Seite des Gebäudes befanden. Kurze Zeit später verstummte das Brummen des Motors und man hörte eine Autotür zuknallen.

Scarlett schwitzte. Obwohl es hier drin angenehm kühl war, hatten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn gebildet und vermehrten sich im Sekundentakt - gerade im "richtigen" Moment. Schnell wischte sie mit dem linken Unterarm über ihre Stirn, um sie zumindest vorübergehend trocken zu bekommen, was von wenig Erfolg gekrönt war, da sich gleich wieder neue bildeten. Es war okay, zu schwitzen, immerhin traf man ja nicht jeden Tag den Mann seiner Träume.

Die Zeit schien still zu stehen. Sie hatte versucht, einen Blick auf den Fahrer des Fury zu erhaschen, als dieser am Fenster des Bayside vorbeigefahren war, doch, bis auf die Tatsache, dass Chuck zumindest nicht wirklich überaus fett war, hatte sie nichts erkennen können. Sie sah noch einmal auf die Uhr und fragte sich, wie lange er wohl brauchte, vom Parkplatz bis ins Cafe zu kommen. Die Sekunden zogen sich unendlich dahin und mit jedem Augenblick wurde ihm schwarz vor Augenor s fühlte sie ein immer größer werdendes Kribbeln in ihrer Magengegend.

Im nächsten Moment ging die Tür des Cafes auf und ein Schwall heißer Luft drang ins Innere. Ein junger Mann in hellblauen Jeans, Turnschuhen und einem T-Shirt der Columbia University, der seinen Schlüsselbund in der linken Hand hin und her schwenkte, kam herein. Er trug eine Sonnenbrille, die er in jenem Augenblick abnahm, als er das Cafe betrat. Sein Haar war dunkel und er war groß. Mit Sicherheit über einsachtzig. Sein markantes Gesicht war frisch und wirklich attraktiv, er hatte meerblaue Augen und wirkte sportlich durchtrainiert. Er blieb stehen und sah sich im Cafe um, strahlte genau die Anziehungskraft aus, die Scarlett schon gespürt hatte, als sie gerade ein paar Worte miteinander gechattet hatten und sie hoffte, dass das, was er in Bezug auf Aussehen und Optik gesagt hatte, wirklich stimmte, und dass er das nicht nur erzählt hatte, weil er dachte, er würde sich mit einem "BarbieBaby" treffen. Sein Blick schwang rechts die Reihe mit den Tischen an den Fenstern entlang, nach hinten zu den alten Damen, die gerade laut lachten und dabei mit ihren Tassen klapperten, vorbei am Tresen, den die Kellnerin immer noch lustlos mit dem Lappen abwischte, und schließlich fiel sein Blick auf den Tisch gleich links neben der Tür, Den Tisch, an dem Scarlett saß und erwartungsvoll zu ihm aufsah.

"Scarlett?" fragte er und man konnte einen leichten Anflug von

Weitere Kostenlose Bücher