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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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bin kein Narr, Junge.
    Du hast das von Anfang an auf deine Weise durchgezogen. Das Medieninteresse. Die Lyraner. Und der Fall Skyes. Gib es zu.«
    Jasek zuckte die Achseln und stützte sich mit den Unterarmen auf das Balkongeländer. »Ich hätte nichts gegen einen Sieg über die Jadefalken gehabt, wenn er möglich gewesen wäre, aber du weißt so gut wie ich, dass es dazu nicht kommen konnte. Nicht ohne beträchtliche Unterstützung aus Präfektur X.
    Exarch Redburn hat dich - hat Tara - auf verlorenem Posten allein gelassen.«
    Er stieß sich jäh von der Balustrade ab. »Du hast mir geraten - hast mir beigebracht - auf Zeit zu spielen. Nun, Vater, genau das habe ich getan. Nicco und ich haben schon vor Monaten erkannt, dass die Jadefalken zu starke Karten hatten. Das Einzige, was noch blieb, war den Ort für die Entscheidungsschlacht zu wählen. Und den habe ich ihnen aufgezwungen. Jetzt sitzen sie fest. Jetzt müssen sie Skye halten. Jetzt können wir uns frei bewegen und angreifen, wo und wann es uns beliebt, weil sie es sich nicht mehr leisten können, Skye aufzugeben. Er hängt wie ein Mühlstein um ihren Hals.«
    Sein Vater nickte. »Und wer immer Skye befreit, verdient sich damit die unsterbliche Dankbarkeit des Volkes. Selbst wenn er die lyranische Faust auf den Fahnen trägt. Es könnte gelingen. Falls du Erfolg hast und nicht ich.« Er drehte sich wieder der Stadt zu und fasste die steinerne Balustrade mit beiden großen Händen. Es steckte immer noch reichlich Kraft in ihnen. »Nur über meine Leiche, Junge.«
    »Gleichfalls«, erwiderte Jasek gelassen, obwohl es überaus schmerzhaft für ihn war, dies zuzugeben. Sein Vater schien allerdings keine Probleme mit der Vorstellung zu haben. »Tara hat mich gewarnt, weißt du?«
    Sein Vater grunzte nur, aber Jasek wartete, bis er eine Antwort gab.
    »Wenn, dann wäre es bereits geschehen.«
    »Und ich habe zwei Jahre über meine Schulter geschaut und gewartet. Warum nicht?«, fragte er mit halb erstickter Stimme. »Warum hast du mich nicht umbringen lassen, als ich mit dir brach?«
    »Glaube nur nicht, ich wäre nicht ein-, zweimal dicht davor gewesen«, gab sein Vater ruhig zu, als unterhielte er sich über das schöne Wetter auf Nusakan. »Aber es gab immer ... Erwägungen.«
    »Und welche?«
    »Auch wenn du dir einbildest, auf Zeit zu spielen, Jasek, das stimmt nicht. Tatsächlich hast du es kaum geschafft, meiner Aufsicht zu entkommen. Du bist ungeduldig. Du bist waghalsig. Die Zeit wird es für mich erledigen, falls du nicht vorher wieder zu Verstand kommst.«
    Fast hätte Jasek gelächelt, als er den Vater seinen Namen erneut aussprechen hörte. Wenn nur die Pfeile, die er dabei verschoss, nicht so zielsicher gewesen wären. »Was, wenn du dich irrst?«
    Schulterzucken. »Dann bist du immer noch von meinem Blut. Und letztlich vielleicht alles, was der Isle bleibt.«
    Er ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen. Es klang fast wie ein Eingeständnis von Respekt. Aber er konnte die harten Worte seines Vaters in ihrem letzten Streit, bevor er Skye mit dem Sturmhammer den Rücken gekehrt hatte, nicht vergessen:
    Deine Art von Führung wird Skye niemals brauchen.
    Wir werden sehen, was Skye braucht, Vater.
    Keiner von ihnen würde die Antwort erfahren, bis einer von ihnen die Isle of Skye siegreich unter seinem Banner scharte.
    »Wir werden sehen«, stellte er tonlos fest, dann wandte er sich von der Aussicht ab zur Balkontür.
    »Und du wirst weiter über die Schulter schauen, nicht wahr, Junge?«
    Jasek blieb in der Tür stehen. Es kostete ihn beträchtliche Willenskraft, sich nicht umzuschauen. Er nahm an, dass sein Vater immer noch an der Balustrade stand, aber hatte der alte Duke sich umgedreht, um zuzusehen, wie ihn sein Sohn verließ? Falls Jasek einen letzten Blick über die Schulter warf, würden sie einander auf der Suche nach einem gemeinsamen Nenner begegnen?
    Oder würde er sich nur wie ein Narr fühlen, weil er wieder eine Runde an seinen Vater verschenkt hatte?
    Er trat durch die offene Tür und überließ den Duke und Lordgouverneur der Präfektur IX sich selbst. Der Kampf um Skye hatte gerade erst begonnen. Es würden neue Tage kommen, um sich zu messen. Bessere Tage, so hoffte er. Aber möglicherweise war das auch das Einzige, was sie noch verband. Sanfte Worte und harte Gefühle.
    Und das Blut der Isle.
    Glossar
    AGROMECH
    Es handelt sich bei dieser Maschine um einen Ar-beitsMech - ebenso wie der ForstMech, BauMech, BergbauMech oder

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