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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Miliz und Zivilisten schweifen.
    Jasek zögerte erst, dann verneigte er sich in einer Geste des Respekts, den er seinem Vater gegenüber nicht gezeigt hatte. Sein Blick hielt den ihren fest, als sie sich die Hände schüttelten. »Was auch immer sonst zwischen uns stehen mag, Countess«, bemerkte er leise genug, dass nur sie beide und sein Vater es hörten, »das schulde ich Ihnen dafür, dass Sie für Skye in die Bresche gesprungen sind, als ich nicht da war.«
    Es lag etwas Hartes in seinem Blick, als er das sagte. Ein Hinweis darauf, dass Jasek über ihre Intervention nicht wirklich erfreut war. Gleichzeitig war er aber auch nicht darüber verärgert, und dieser Widerspruch faszinierte sie. Ebenso wie seine natürliche Anziehungskraft. Kein Wunder, dass sich so viele Soldaten um sein Banner geschart hatten. Das konnte man nicht erlernen oder vererben. Das war eine Qualität, die man entweder besaß oder nicht.
    Und Tara baute augenblicklich eine Verteidigung dagegen auf.
    Was Jasek Kelswa-Steiners Rückkehr nach Skye sonst auch immer bringen mochte, sein Charme würde ihr keinen Millimeter abringen. Das schwor sie sich.
    New Aberdeen, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    5. Oktober 3134
    Es wurde eine Parade.
    Am nächsten Morgen verließ Jasek die Himmelstor in einer kleinen Prozession aus zwei gepanzerten Force-Avanti-Strecklimousinen, angeführt von einem VV1 Ranger und gefolgt von zwei Schweberädern. Alexia Wolf und Niccolö GioAvanti teilten seine Limousine, die an diesem Morgen ebenfalls eingetroffenen Obersten Petrucci und Vandel saßen in der zweiten. Sie brausten die Laderampe hinab, erreichten mit einem kräftigen Schlag den Beton und hielten ohne anzuhalten über den nassschwarzen Belag auf das bewachte Tor an der Nordseite zu.
    Jasek öffnete ein Joghurtgetränk und prostete den Wachen durch die getönten Fenster zu. Bei normalem Morgenverkehr dauerte die Fahrt zum Gouverneurspalast dreißig Minuten. Zeit genug, die letzte Müdigkeit - wegen der zehn Stunden Zeitunterschied - abzubauen.
    Der Zitrus-Bananen-Geschmack war ganz nach seinem Geschmack. Er kitzelte die Geschmacksnerven, während der Koffeinzusatz sein Nervensystem aufweckte.
    »Du solltest es wirklich einmal mit Morgengymnastik versuchen«, sagte Alexia. Sie hatte das weiche braune Haar zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden und ihr Gesicht glühte erschreckend gesund. »Das ist wirklich eine bessere Art, den Tag zu beginnen.«
    »Wenn das deine Entschuldigung dafür ist, um fünf Uhr morgens aus einem warmen Bett zu kriechen, bitte.« Jasek nahm einen langen Schluck aus der Plastflasche.
    Und vergaß fast zu schlucken, als der kurze Fahrzeugkonvoi durch eine schmale Lücke zwischen zwei Übertragungswagen und zwei Dutzend Kamerateams der lokalen Medien sauste. Blitzlichter zuckten und Kameralinsen schwenkten mit der vorderen Limousine mit. Jasek sah mehrere in seine Richtung deutende Finger, obwohl niemand von außen durch die verspiegelten Fenster blicken konnte.
    »Wer hat denen Bescheid gegeben?« Alexia sprach aus, was auch Jasek durch den Kopf ging.
    Er blickte sich misstrauisch zu seinem besten Freund um.
    »Du hast Nachrichtenwert«, stellte Niccolö mit dem Hauch eines Lächelns fest. Mehr gab er aber nicht zu.
    Ein kurzes Stück nördlich des Raumhafens ging ein schmaler Streifen Lagerhallen in New Aberdeens größtes Wirtschaftsgebiet über. Clubs und Restaurants wechselten sich mit Einkaufszentren, Museen und Monumenten ab. Zwei Nachrichtenfahrzeuge schafften es, den Konvoi zu überholen und beide Fahrbahnen nordwärts zu blockieren. Aus den Hecks der Wagen ragten dunkle Kameraobjektive. Jasek schaute sich um. Vier oder fünf weitere Wagen folgten ihnen und wechselten ständig die Fahrbahn, um den Kameraleuten die beste Schussposition durch die Windschutzscheibe oder aus einem Seitenfenster zu verschaffen. Er sah eine der Kameras zur Seite schwenken. Die Menschen entlang der Straße winkten und jubelten dem Fahrzeugkonvoi zu. Je weiter sie kamen, desto mehr Schaulustige traten aus den Geschäften auf die Straße. Es dauerte nicht lange, und die Menschenmengen blockierten die Kreuzungen. Inzwischen hatten sich ihnen zehn, zwölf laut hupende Privatwagen angeschlossen, deren Fahrgäste trotzig die Faust in die Luft stießen.
    Offenbar sahen auch die Leute seines Vaters die Nachrichten. Straßensperren blockierten den Zutritt zur Straße hinauf zum Amtssitz des Lordgouverneurs. Sie hielten die schaulustige Menge ebenso

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