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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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war:
    Geduld.
    New Aberdeen, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    4. Oktober 3134
    New Aberdeens Raumhafen versteckte sich unter einer Nebeldecke. Ein silbriger Nieselregen versprach vorübergehend klarere Luft, aber zu mehr als nassen Fensterscheiben reichte es nicht. Die Landungsschiffe, die gerade in ihren Stahlbetonsenken aus Schutzwällen und gehärtetem Belag standen, waren wenig mehr als große, runde Schatten am äußersten Rand von Tara Campbells Sichtfeld. Jeden Augenblick konnten sie wieder verschwinden.
    Das wollte sie nicht. Zumindest nicht, bevor ihre Highlander in Sicherheit waren.
    Träge Wassertropfen hingen an den großen Fensterscheiben der Aussichtsgalerie und lieferten sich müde Wettrennen abwärts. Tara stand an einem der Fenster und schaute an ihrem geisterhaften Spiegelbild und dem Regen vorbei hinaus aufs Landefeld. Eines der Landungsschiffe war die Himmelstor, ein riesiger, drohender Koloss, der so dicht am Raumhafengebäude aufsetzte, wie es die Sicherheitsbestimmungen zuließen. Ein Schiff der Excalibur-Klasse.
    Sie schaute zu, wie der zweistöckige Transferbus endlich von der Laderampe rollte und langsam über das weite graue Feld auf das untere Tor zuhielt. Sie war so auf die ankommenden Soldaten konzentriert -fragte sich, wer es zurück geschafft hatte und wessen Name aus der Regimentsaufstellung gestrichen werden musste -, dass sie die Sicherheitsleute, die schweigend um sie herum Aufstellung nahmen, zunächst gar nicht bemerkte. Sie wunderte sich kurz über die ungewöhnliche Stille in der Raumhafengalerie, aber dann war sie schon zu sehr damit beschäftigt, die vertrauten Gesichter zu zählen, als sie die überdachten Stufen zur Tür heraufstiegen.
    »Wie viele?«, fragte Duke Gregory Kelswa-Steiner. Sein tiefer Bariton ließ sie erschreckt zuk-ken.
    Der Lordgouverneur wartete hinter ihr. Er war einen halben Kopf größer als sie und konnte über ihre stachelige platinblonde Frisur hinwegsehen. Tara bemerkte, dass er einen konservativen Anzug trug, und zwar von der Sorte, die er bei vertraulichen Besprechungen vorzog, im Gegensatz zu seiner modischen Kleidung bei öffentlichen Auftritten und zeremoniellen Anlässen. Er stand gerade und hielt sich für jemanden, der sich nie militärischer Disziplin unterworfen hatte, nicht schlecht.
    Und alles in allem war er auch bemerkenswert gelassen.
    »Dreiundzwanzig Männer und Frauen, soweit ich das sehen kann«, stellte sie fest.
    Jetzt kamen die ersten Highlander durch die Tür. Ein paar humpelten, die meisten aber wirkten einsatzfähig. Ein paar Raumhafenangestellte und Verbindungsoffiziere applaudierten, um sie auf Skye willko mm en zu heißen. Die Krieger wanderten unschlüssig herum, weil die örtlichen Sicherheitskräfte ihre Kommandeurin abschirmten.
    »Ich sollte zu ihnen gehen«, stellte Tara fest, die es dringend nach einem Lagebericht verlangte. Die Zahlen waren besser als befürchtet, aber schlechter als erhofft. Sie ging an Duke Gregory vorbei, er aber griff nach ihrem Arm.
    »Das ist eine gute Nachricht, Countess. Ein Glück für Skye.« In seinen Augen leuchtete frischer Mut. »Bitte teilen Sie Ihren Leuten mit, dass wir zu ihren Ehren ein Bankett geben.« Er kam ihrer Antwort mit erhobener Hand zuvor. »Ich weiß, dass das nicht wirklich angemessen ist, aber es ist eine hervorragende Mediengelegenheit, und von denen haben wir nicht allzu viele. Schon, dass ich hier bin, um sie zu empfangen, dürfte mehrere Prozentpunkte in der öffentlichen Meinung einbringen, und je höher die Zustimmung in der Bevölkerung, desto leichter fällt unsere Verteidigung.«
    Der Lordgouverneur war ganz darauf eingestellt, politischen Profit herauszuschlagen, was deutlich machte, dass er nicht vollständig informiert war. Wieder machte sich der Verlust Augustus Solvaigs bemerkbar. »Sir«, bemerkte Tara vorsichtig. »Das ist möglicherweise keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«, fragte er. »Sind viele Ihrer Leute verletzt?«
    »Diejenigen, die es geschafft haben, Zebebelgenubi zu verlassen, scheinen in guter Verfassung«, erwiderte sie und blickte an ihm vorbei zu den versammelten Highlandern ... zu denen sich jetzt auch der Mann gesellt hatte, der für ihre Rettung verantwortlich war. Obwohl er glatt rasiert und dunkelhäutig war, schien die Familienähnlichkeit unübersehbar. Ebenso wie der Kampfgeist, der in seinen Augen leuchtete. »Wir haben zwei Landungsschiffe und ein Sprungschiff verloren, was recht schmerzhaft ist, aber den größten

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