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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Gouverneur. Dadurch war mit dem Bibliothekshaus ein nicht unbeträchtliches Prestige verbunden. Und es hatte leer gestanden. Duke Gregory war einer der seltenen republikanischen Amtsträger, der zugleich Planetarer und Lordgouverneur war, ein Zeichen der beachtlichen Unterstützung, die der Herzog - und seine Familie - in der Isle-of-Skye-Region genoss. Zu den Gelegenheiten, wenn Jaseks Vater einen Steward hatte ernennen müssen, weil er auf Reisen war, hatte dieser für die Dauer seiner Amtszeit im Gouverneurspalais in New Elgin residiert, Duke Gregorys Sommer sitz.
    Jetzt wanderte Jasek um einen langen Tisch im Commonwealthsaal der Bibliothek, dem für die neuesten Texte aus dem lyranischen Raum reservierten Bereich. Unter einem großen Oberlicht auf derselben Höhe wie die sich über drei Seiten des Saales hinziehende Galerie hing das Banner Haus Steiners mit der geballten l ink en Faust im Panzerhandschuh. Jaseks Kommandeure und höheren Stabsoffiziere waren in engen Grüppchen damit beschäftigt, die Truppenschätzungen zu aktualisieren und Strategien zu entwerfen. Die als Läufer abgestellten rangniederen Offiziere besorgten bei Bedarf Compblocks, Karten und Ausdrucke.
    Seine weiten Schritte trugen ihn elegant über den blauen Teppichboden, während seine Blicke den gelben Bildschirm eines Compblocks überflogen. Er gab eine Anforderung für zusätzliche Daten ein, dann reichte er den Block an die Gruppe um Oberst Petrucci und Tamara Duke weiter. Niccolö GioAvanti brachte ihm eine Thermotasse mit gewürztem Kaffee und einen Stapel neuer Berichte.
    Er nahm einen Schluck und genoss den Zimtgeschmack. Der Kaffee verbreitete in seinem Inn ern wohlige Wärme und hatte einen leichten Nachgeschmack von Nelken. Sehr schmackhaft, im Gegensatz zu den Berichten ...
    »Gar nicht gut«, stellte er nach einem schnellen Blick fest. Tara Campbell hatte Jasek in kurzen, knappen Sätzen auf das vorbereitet, was ihn erwartete. »Die Highlander schaffen kaum Bataillonsstärke. Ist das das Beste, wozu sie in der Lage sind?«
    Niccolö zuckte die Achseln. »Mehr haben sie nicht, Herr Landgraf.« In der Öffentlichkeit benutzte sein Freund grundsätzlich die einem Adligen gebührende Förmlichkeit. Ganz gleich, wie sehr Jasek ihn dafür später auch beschimpfte. »Die Highlander haben in letzter Zeit viel Blut für die Republik vergossen.«
    Er konnte es Tara Campbell kaum verübeln, dass sie gegen die Bedrohungen durch die Stahlwölfe, Des Drachen Zorn, den Schwertschwur und reichlich andere Fraktionen gekämpft hatte, die sich in der Republik formiert hatten. Ihre Loyalität stand außer Frage. Aber sie erhielt keine Unterstützung von oben, keine Hilfe vom stehenden Heer der Republik. Es war, als würde man versuchen, mit einem langsam splitternden Stecken die Kojoten von einem Sterbenden abzuhalten.
    »Was für eine verdammte Verschwendung von guten Männern und Material.«
    Niccolö zupfte an seinem Sippenzopf, eine seiner offensichtlicheren Hinhaltetaktiken. Schließlich antwortete er: »Schwierigkeiten darf niemals erlaubt werden, anzudauern, nur um einen Krieg zu vermeiden. Kriege lassen sich nur zum Vorteil anderer verschieben.«
    Ein militärischer Grundsatz, den Jasek aus verschiedenen alten Quellen kannte. »Habe ich nicht genau das getan, Nicco?« Jasek war sich nie sicher, wann sein Freund einen Rat erteilte oder sich bewusst dumm stellte. »Einen Krieg vermieden? Mit den Jadefalken? Mit der Republik?« Mit seinem Vater?
    Diese letzte Frage hätte er niemals laut gestellt. Das brauchte er auch nicht, Niccolö kannte ihn gut genug, um zu wissen, welche Dämonen ihn umtrieben.
    Und wie üblich bei schweren Fragen wurde sein Freund undeutlich. »>Der Erbprinz hat weniger Grund und weniger Bedarf, sich Feinde zu machen, als ein neuer<«, zitierte er diesmal ganz genau.
    Eine indirekte Erinnerung Jaseks, dass ihn jeder direkte Konflikt mit seinem Vater gegen die alten Systeme der Isle of Skye aufstellte. Blieb ihm als einzige Lösung, Skye fallen zu lassen und dann die Bruchstücke aufzusammeln? Er nahm einen tiefen Schluck und bestrafte sich mit dem siedend heißen Kaffee, von dessen Geschmack er kaum etwas bemerkte. Er stellte die Tasse ab.
    »Ich brauche eine bessere Lösung«, erklärte er seinem Freund. Lauter jedoch verkündete er: »Wir bewegen uns im Kreis, Leute. Bringt mir eine Alternative.«
    »Hättest du kein Interesse an Alternativen entwik-keln können, bevor du Skye von seinen Verteidigern entblößt

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