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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Kopf. »Lieber würde ich Skye um mich herum in Flammen aufgehen sehen.«
    Jasek zuckte zurück. »Wirklich?«, fragte er.
    Er wartete darauf, dass sein Vater polterte, es nicht wörtlich gemeint zu haben. Aber der Lordgouverneur schwieg. Immer ein kluger politischer Schachzug.
    »Möglicherweise wirst du noch erleben, dass sich dein Wunsch erfüllt«, stellte er fest. Er schob den Stuhl zurück und stand auf. Dann beugte er sich über den Tisch. »Und das ist eine Vorstellung, die du dir gut einprägen solltest, Vater. Du hast mit Tara Campbell hier auf Skye einen guten Champion. Ich weiß, du hast auch eigene Pläne in Arbeit. So wie immer. Aber bevor du deine endgültige Entscheidung triffst, möchte ich, dass du dir eine Frage gut überlegst. Wenn es dazu kommt, dass du dich zwischen der Steinerfaust und den Krallen der Jadefalken entscheiden musst, unter wessen Herrschaft würdest du lieber leben?«
    New Aberdeen, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    9. Oktober 3134
    Alexia Wolf ließ die geschlossene Tür und die beiden Sicherheitsleute hinter sich und folgte Niccolö GioAvanti den Korridor hinab und um eine Ecke. Zügig und leise stieg sie kurz hinter ihm eine weite grüne Marmortreppe empor. Der junge Händler warf ihr einen abmessenden Blick zu, den sie mit Zinsen erwiderte. Aber er sagte nichts. Das war ihr recht.
    Sie hatte zwar keine Ahnung, was er vorhatte, war aber sicher, dass er nicht bereit war, sich aus dieser Diskussion zwischen Vater und Sohn ausschließen zu lassen. In der kurzen Zeit, die sie ihn kannte, hatte sich Niccolö als findig, kühn und Jasek gegenüber fraglos als treu erwiesen.
    Tatsächlich war eine der größten Stärken Jaseks die Qualität seiner Anhänger, und seine Art, sich ihrer zu versichern. Das deutlichste Zeichen für die Intelligenz und Kraft eines Anführers waren seine Berater. Jasek Kelswa-Steiner hatte keine Zeit für Dummköpfe und Speichellecker. Er suchte nach energischen Beratern, die keine Scheu hatten, sich mit ihm anzulegen.
    Meritokratie mochte ein Begriff aus der Inneren Sphäre sein, aber das Konzept verstanden alle ClanKrieger.
    »... einen bemerkenswerten Charme ... «
    Am Kopf der Treppe erreichte ein flüsternder Gesprächsfetzen ihr Ohr. Suchend drehte sie den Kopf, aber falls da etwas war, hatte sie es schon wieder verloren.
    Niccolö schlich vor ihr her, den engen Flur im zweiten Obergeschoss entlang, ohne die geringste Reaktion zu zeigen. Alexia folgte ihm und dachte darüber nach, was sie gehört hatte. Es hätte Jaseks Vater sein können. Ganz sicher traf es auf Jasek zu. Ein Blick genügte, ihr Herz bis in die Kehle klopfen und ihre Haut erwartungsvoll kribbeln zu lassen. Der Sohn des Dukes besaß eine rohe, machtvolle Anziehung, die auf Männer und Frauen gleichermaßen wirkte. Das war ihr zwar bewusst, doch dieses Wissen war kein Schutz. Zumindest verwechselte sie diese Anziehung nicht mit der egoistischen Rechtschaffenheit, die viele von Jaseks Soldaten wie einen Schutzmantel übergestreift hatten.
    Oder mit Liebe - das war ebenfalls ein Begriff der Inneren Sphäre, als Konzept bei den Clans aber nicht völlig unbekannt.
    Weitere Bruchstücke eines Gesprächs drangen flüsternd in ihr Ohr, als sie GioAvanti hinterherhetzte. »... Stones Philosophie ... « und dann »... unserem Volk ... «
    »... über meine eigene Frau belehren?«
    Diesmal war sie sicher. Irgendetwas in der Konstruktion der Bibliothek formte eine Echokammer, die Teile des Gesprächs unter ihnen in diesen verlassenen Korridor trug,
    Alexia erriet, wohin Niccolö sie führte, noch bevor sie durch eine kleine Skulpturengalerie huschten und dann auf beiden Seiten einer Tür anhielten, die auf die Galerie des Commonwealthsaals führte. Ein breiter, von einem Holzgeländer abgeschlossener Balkon zog sich an drei Seiten vor den Bücherregalen um den Saal. Hier oben war der Geruch der Ledereinbände kräftiger. Sie schmeckte das Papier am Gaumen. Solange sie sich dicht an der Außenwand hielten, waren sie von unten aus nicht zu sehen, konnten aber alles mithören.
    Niccolö lümmelte sich an einem Bücherregal. Alexia verschränkte die Hände auf dem Rücken und brachte die Füße etwas auseinander.
    Die beiden starrten einander über die Türöffnung an. Es wurde zu einer Art Spiel zwischen ihnen, darum, wer am wenigsten auf das reagierte, was unter ihnen gesagt wurde. Sie bemerkte eine Spur von Belustigung auf seinen Zügen, als Duke Gregory zugab, dass er Niccolö seiner

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