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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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die die Stahlwölfe im ersten Angriff erlitten haben, ist der ... der ...« Er brachte es nicht über sich, den Stur mhamm er beim Namen zu nennen. »Jaseks Leute sind eine stärkere, kampfbereitere Einheit.«
    »Trotzdem würde ich über meinen Schatten springen und die Stahlwölfe, wenn ich sie finden könnte, bitten, noch einmal an unserer Seite zu kämpfen.« Selbst dieses Eingeständnis schien Tara Campbell Mühe zu kosten. Vor Verlegenheit oder Wut wurde sie rot. Jasek konnte nicht erkennen, welche Erklärung zutraf.
    »Und selbst dann ...« Sie zuckte die Achseln. »Beim letzten Mal haben mehrere Faktoren für uns gearbeitet. Die Falken haben zu schnell angegriffen. Sie sind in mehrere Fallen getappt, die wir ihnen gestellt haben. Beim nächsten Mal werden sie vorsichtiger sein.« Ihre Stimme wurde traurig. »Und der Selbstmordangriff unseres Himmelfahrtskommandos hat sie einen Moment lang geschockt. Darauf werden sie diesmal vorbereitet sein, und ich glaube nicht, dass wir etwas Ähnliches ein zweites Mal versuchen sollten. Es wäre ein grausames Massaker ohne nennenswerte Wirkung.«
    Jasek stimmte ihr zu. Aus dem Augenwinkel sah er auch Niccolö nicken. Er wusste, dass sein Freund nach einer Auswertung der Medienberichte schon den Erfolg des ersten Gemetzels in Zweifel zog. Ein sehr teures Ablenkungsmanöver.
    Aber das ist das Metier von Feldherren. Sie spielen mit Leben.
    Jasek hatte sich von dieser Vereinfachung beleidigt gefühlt. Ich spiele nicht.
    Nein. Da bist du ein echter Lyraner. Du weist jedem Menschenleben einen genauen Wert zu und gibst sie mit dem Widerwillen eines Geizhalses aus.
    Er war sich immer noch nicht sicher, ob dieser Kommentar als Kompliment gedacht gewesen war oder nicht.
    »Warum glauben Sie, dass dieselbe Taktik nicht noch einmal funktionieren kann?«, fragte Oberst Vandel.
    Jasek übernahm die Antwort. »Wenn die Jadefalken wiederkommen, werden sie nicht mit derselben Taktik angreifen, die schon einmal versagt hat. Sie werden die Garnisonstruppen aller besetzten Welten auf das absolute Minimum reduzieren. Sie werden landen, ihre Fahne aufstellen und sie bis zum Ende verteidigen. Sie werden sich nicht zurückziehen und jeden Sieg für die Menschen dieses Planeten so kostspielig wie möglich machen. So kostspielig, dass sie sich ein Ende der Kämpfe herbeisehnen.«
    Sein Vater zögerte. Ohne Zweifel stellte er sich die Kosten für seine Welt bildlich vor. »Weshalb bist du dir da so sicher?«
    Tara sah Jasek an. Jasek starrte zurück. Sie nickte fast unmerklich. »Weil wir genau das auch tun würden«, antwortete sie für ihn.
    Jasek lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte auf die dunkle Tischplatte. Er atmete lang und müde aus. »Nur so lässt sich Skye erobern.«

New Aberdeen, Skye Präfektur IX, Republik der Sphäre
    9. Oktober 3134
    Als Kind und auch später noch als junger Mann hatte Jasek immer großen Gefallen daran gefunden, durch die riesige Hauptstadtbibliothek zu streifen, sich im Labyrinth der Gänge und Galerien und riesigen, bis zur Decke mit Büchern gefüllten Räume zu verlieren. Der Geruch von altem Papier und frischen Drucken. Die Struktur des Leders unter seinen Fingern, wenn er mit der Hand an den langen Reihen entlangstrich. Die Ehrfurcht erweckende Stille, nur unterbrochen von leisen Schritten auf dem Teppichboden.
    Hier las und lernte er. Mit Niccolö GioAvanti und anderen Freunden ging er auf Entdeckungsreise, und gemeinsam fanden er und Niccolö zwei Geheimgänge, die sogar die Staatssicherheit vergessen zu haben schien. Und versteckt im richtigen Durchgang oder Korridor belauschte er leise Gespräche und erfuhr mindestens so viel über die Kunst des Regierens und die Republik wie in den Lektionen seines Vaters. Schöne Erinnerungen an glücklichere Zeiten.
    Der warme, muffige Papiergeruch hieß ihn in sämtlichen Räumen Willko mm en. Es war wie eine freundliche Umarmung und nicht die traurige Erinnerung, die er befürchtet hatte, als Niccolö vorschlug, die Bibliothek als Residenz und Hauptquartier des Stur mhamm ers zu wählen.
    Auch politisch war es eine kluge Entscheidung. Unter den früheren Lordgouverneuren war das an die Bibliothek angegliederte Wohnhaus der Amtssitz des Stewards von Skye gewesen - eines ernannten Amtsträgers, der als Verbindungsoffizier des Lordgouverneurs bei der planetaren Regierung fungierte. Tatsächlich waren unter starken Lordgouverneuren Gesetze zuerst dem Steward vorgelegt worden, und dann erst dem Planetaren

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