Bismarck 03
befand sich 39. R. bald entsendet im Westen, 159. J. muß sich aber schon bei Reimser Schlacht der 13. D. angeschlossen haben, denn es focht zweifellos mit ihr im November. Zwehl verfügte also nur über 6 Rgt., wofür L. W. eintrat; im September kamen offenbar nur »bei Reims« 16., 57. R. zum Schlagen, anfangs getrennt von Zwehl; ihr Verlust wäre sonst viel zu groß im Vergleich zu 13., 53., 56. R. Es dürfte schwer halten, unsere Ermittelung zu widerlegen, daß Zwehls schwache Kräfte seit Beginn des eigentlichen Craonnekampfes schon Deimling zur Seite hatten, und das allein ist der springende Punkt der Streitfrage.
Der treffliche General Schwarte erklärt, 14. D. habe ein Dorf (nahe bei Mondemont) besetzt, was Bülows Angabe entspricht, 14. D. sei in eine Lücke neben der Garde eingerückt. Beweist dies ihren ernsten Kampf und zwar vollzählig? Kam ein erheblicher Teil ihres Verlustes auf die Marneschlacht, so wäre ihr Verlust bei Reims viel zu gering für ihre dortige Tatkraft, die höchste Anerkennung verdient. Jede Wahrscheinlichkeit spricht für unsere Auffassung. – 2. b. Jg. litten am 31. Oktober besonders an Offizieren, so daß der Bataillonsadjutant das Kommando übernahm, der aber auch in Privatpolemik gegen uns behauptet, die ganze 4. D. habe schon damals gefochten und besonders 9. Rgt. »auf Höhen westlich Zandvorde«. Peinliches Dilemma, 9. verzeichnet nämlich nur Dezember verlust, die chronologische Reihenfolge müßte also ausnahmsweise falsch sein; gleiches trifft auch für Rgt. Augusta und 248. R. zu und deren Verlust könnte also wegen plötzlicher Nachlässigkeit der sonst so sicheren Listen auf November entfallen. Aber was sagt die Schlachtstatistik dazu? Wenn 4. pomm. D. im November unzweifelhaft so wenig litt, wie könnte dann daneben Augusta schwer gelitten haben? Wenn 9. bayr. nahe Zandvorde schon Ende Oktober focht, warum sagt dies sonst kein Bericht? Daß 2. Jg. tatsächlich am 31. Oktober so litten, bezeugt doch klar genug ihre Vorhut-Isolierung. Möglich, daß 2. b. K. sich am 31. meist im Aufmarsch befand, doch sein heißer Kampf ist unmöglich aus den von uns erbrachten Gründen und wäre wenig ehrenvoll, da ihm schlechterdings nur schwache Posten gegenüber gestanden haben können. Desgleichen: hätten 246., 247. R. im Oktober eingegriffen, so wäre es ein Skandal, daß 1., 7. engl. D. so lange sich hielten und vordrängten. Möglich ist nur, daß diese Württemberger – auch 248. R. behauptet dies – im Anmarsch begriffen, einige Schützenschwärme vorschoben. Irrig mag sein, daß wir den großen Verlust 244. R. nur auf November verlegen; konform den V. L., doch sicher bleibt, daß der eigentliche blutigste Broodseinde-Becelaere-Kampf erst vom 1.–8. November tobte. –
Über die Stabschefs der Heere läßt sich nichts Abschließendes äußern. Der durch tüchtige Schriften bekanntgewordene Kuhl befindet sich in Abwehrstellung für Kluck, an dessen Fehlern er doch wohl ein vollgerüttelt Maß trägt. Indessen anscheinend beim Ourcqrückzug schwer überredet, wo Kluck selber entschied im Gegensatz zur Autowegfahrt! Prinz Rupprecht besaß einen ebenso vorzüglichen Fachmann in Krafft v. Delmensingen. Einem Stabschef Herzog Albrechts werden Mängel nachgesagt, was wir nicht beurteilen können, Bülows Lauenstein erwies sich als etwas problematische Natur von gemischten Eigenschaften zwischen kränklicher Bänglichkeit und gutem Mut. Beim Kronprinzen schlich eine Krise umher, die erst vor Verdun ihren Abschluß fand; er konnte sich mit dem sehr angesehenen Stabschef Knobelsdorff nicht leicht verständigen. Beim großen Führertalent des Kronprinzen dürfte er so wohl meist richtig geurteilt haben, wie dies für Verdunschlacht bewiesen, doch scheint der vielangefeindete Knobelsdorff oft unternehmend und scharfsinnig gewesen. Den Vorwurf übermäßiger Schärfe lehnen wir ab. So galt z. B. Herzog Albrecht als besonders tüchtig und liegt uns fern, seine Entschlossenheit bei Neufchâteau, wo er persönlich eingriff, und Ypern zu verkennen, wohl aber versagt er zwischen Maas und Ornain und verbiß sich bei Ypern in unfruchtbare Nordkämpfe. Unsere hohe Meinung von Linsingen darf uns nicht abhalten, seine Leistung bei Ypern und Lodz zu bemängeln. Andererseits sind wir gleich bei der Hand, Kluck zu loben, wo er es bei Noyon verdient, erst recht Bülow bei St. Quentin und Reims. In der Armee selber blieb das Urteil über die Armeechefs ungefestigt. Während der energische Morgen
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