Bismarck 03
daher 205 Batl. Franzosen und Belgier gegen 2., 3. A. rechnen, es waren 240 (24 belg.). Auch 3., 4. franz. A. sind um 83, 1., 2. A. um 86 Batl. zu niedrig gerechnet.
R. Arch. führt die Erzählung nur bis 27., die seit 25. tobende Sedanschlacht zeichnet sich nicht in ihrer Schwere ab. Übermäßiger Optimismus bei O. H. L., wo Oberst Tappen klassisch prophezeite »In 6 Wochen alles erledigt«, entsprach Herzog Albrechts Zuversicht, die später vielem Zagen und Zaudern Platz machte. Beim Kronprinzen, der im Gegensatz zu andern Heerführern sich direkt in die Front begab, soll Mudras Irrung, dem ausdrücklichen Befehl zum Standhalten zuwiderhandelnd, durch Mißverständnis eines Ordonanzoffiziers entstanden sein – als ob dies Mudras Mangel an Überblick entschuldigte. Des Kronprinzen Erlebnisbuch verbirgt seinen Unmut nur unter höflichen Komplimenten für Mudras »hervorragende« Eigenschaften, die wir ja für September anerkennen. Man darf uns auch hier nicht zu schroffen Tadels zeihen. In allen Meldungen Sarrails heißt seine Lage »besorgniserregend«; wie konnte Maunoury gegen energisches Nachdrängen Mudras einwirken, zumal Franke am 24. selber schon dessen Flanke bedrohte.
Bei Mühlhausen wirkte angeblich 44. franz. D. nicht mit, doch heißt es ausdrücklich, Bonneau sei aus Belfort verstärkt worden. Sonst wäre wenig ehrenvoll, wenn auf ihn unser ganzes 14., 15. K. fielen. Für 14. K. bleibt es unbedingt bei unserer knappen Aufzählung (wesentlich 58., 84. Brig.), für 15. kam außer den von uns genannten (Oberst des 105. fiel) vielleicht noch 99., 143. ins Feuer, doch im ganzen sicher nur Teile 60., 61., 85. Brig. Die V. L. 132. paßt chronologisch nur zum 19. Da außerdem noch L. W. mitfocht, so hätten wir große Übermacht gehabt ohne entsprechenden Vollerfolg. Wie stimmt dies zur stürmischen Bravour der Truppen und im Vergleich zu Longwy und Charleroi? Hält man daran fest, ganzes 14., 15. K. sei am 7. versammelt gewesen, in krassem Widerspruch zur noch nicht Versammlung aller andern Heere, so möchte man wieder die Führung retten. Daß am 19. L. W. allein 2300 verlor (Aktivgruppe mit 1500 wird übergangen, als habe nur L. W. einen »Ruhmestag« gehabt), scheint ebenso übertrieben wie, daß man bei Lagarde volle 2300 Gef. machte oder daß 2. b. K. im August ¾ des Fußvolks einbüßte, höchstens 7000. – Wie in Charleroi und Longuyon, beteiligten sich auch in den Vogesen die Einwohner hinterhältig am Kampf, die Bergwege waren so schlecht, daß 19. Ers. D. gleich 2000 Marode verlor. Dies beachte man für zu langsamen Fortschritt von 26. R. D., 30. b. und Ers. D., die wiederholt Unfälle erlitten. Vielleicht kommt Deimling bei uns etwas zu kurz, dessen starkes blutiges Ringen den Badensern Auflesen von 48. franz. Geschützen ermöglichte und selbst am 26. gegen französischen Vorstoß bei Badonviller 2 Batterien eroberte. Oberst Tappen überrascht heut damit, Moltke selber habe Umgruppierung nach Westen mißbilligt, ganz im Sinne unserer Kritik – warum fiel er dann doch in selbstgegrabene Falle? Wieder unheilvoller Einfluß von Kluck-Bülow?
Bezüglich Sachsen der Marneschlacht sei dahingestellt, ob Fehlen von Bataillonen und Regimentern genau so vorlag, wie wir behaupten, doch sind wir sicher, daß bedeutende Teile zwischen Reims und Sommesous zurückblieben. Überstürzte Zerteilung zeigte sich schon darin, daß zunächst 48. Brig. angriff, später links davon 89., zwischen beide 47. sich einschob, 88. aber mit 104. Rgt. die äußerste Rechte zur Verbindung mit 23. D. bildete (Liste »Sommepuis«, nur dort dafür möglicher übergroßer Verlust), somit 24., 40. D. durcheinandergemengt: 89., 47., 48., 88. Brig. Für Planitz' 28., 64. Art. entdeckten wir keinen bestimmten angemessenen Verlust, daher ist wahrscheinlich, daß 32. Art. der 40. D. im Vorbeizug über Sommesous angehalten wurde, und auch der Leipziger Teil der 19. F. A., alle in der Nähe befindlichen Batterien, um gegen Eydoux' Geschützoberhand zu decken. Daß von letzteren nur je 3 Batterien litten, scheint Neubeweis für Nichtversammlung. Überhaupt sehen wir Widersprüchen gegen unsere Angaben um so gelassener entgegen, als auch amtliche Gliederung der R. K. unsicher bleibt. Denn 26. R. focht anscheinend bis Oktober beim 4. R. K., gehörte erst dann zum 3. R. K., anscheinend marschierten 26., 66. R. zusammen nach Stade. Dem 9. R. K. fehlte freilich 89. R. (im Osten), doch 85. R. dürfte später nachgekommen sein. Beim 7. R. K.
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