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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ich dachte, ich komme zu spät.« Seine Stimme erstickte. »Und noch nicht einmal deine Schreie und alles andere, woran ich mich bis in alle Ewigkeit erinnern werde. Am schlimmsten war es, zu denken … nein, zu wissen … dass ich nicht aufhören kann – dass ich dich selber töten werde.«
    »Das ist nicht passiert.«
    »Aber es hätte passieren können. Ohne weiteres.«
    Ich wusste, ich musste ruhig bleiben, doch er war gerade dabei, sich einzureden, dass es das Beste für mich wäre, wenn er mich verließe, und alles in mir schrie verzweifelt auf.
    »Versprich es mir«, flüsterte ich.
    »Was soll ich dir versprechen?«
    »Du weißt genau, was.« Ich wurde langsam richtig wütend – konnte er denn alles nur negativ sehen?
    Er hörte meinen gereizten Tonfall. Seine Augen verengten sich, und seine Antwort war fast schon giftig. »Ich bin ja anscheinend sowieso nicht stark genug, um mich von dir fernzuhalten, also nehm ich mal an, dass du kriegst, was du willst … ob es dich nun umbringt oder nicht.«
    »Schön.« Er hatte allerdings nichts versprochen, was mir keineswegs entgangen war. Ich war so panisch und kraftlos, dass ich meine Verärgerung nicht länger im Zaum halten konnte. »Ich weiß jetzt, dass du es geschafft hast aufzuhören«, sagte ich. »Jetzt will ich wissen, warum du überhaupt angefangen hast.«
    »Wie meinst du das?«, fragte er misstrauisch.
    »Warum hast du es getan? Warum hast du das Gift daran gehindert, sich auszubreiten? Wenn nicht, wäre ich nämlich jetzt wie du.«
    Der Rest von Helligkeit schien aus Edwards Augen zu schwinden; wenn es nach ihm gegangen wäre, fiel mir plötzlich wieder ein, hätte ich diese Dinge nie erfahren. Entweder war Alice so sehr mit dem beschäftigt, was sie über ihre Vergangenheit erfahren hatte, oder sie hielt sich in Edwards Nähe mit ihren Gedanken zurück – jedenfalls war es offensichtlich, dass er bislang nicht geahnt hatte, dass ich über die Einzelheiten des Verwandlungsprozesses Bescheid wusste. Er fiel aus allen Wolken, und er war wütend. Seine Nasenflügel bebten, und sein Mund sah aus, als wäre er aus Stein gemeißelt.
    Ich würde keine Antwort erhalten, so viel stand fest.
    »Ich gebe gerne zu, dass ich nicht viel Erfahrung mit Beziehungen hab«, sagte ich. »Aber ich finde es falsch … wenn ein Mann und eine Frau einander nicht ebenbürtig sind. Es kann nicht immer der eine sein, der plötzlich auftaucht und die andere rettet. Sie müssen sich gegenseitig retten können.«
    Er verschränkte seine Arme auf meiner Bettkante und legte sein Kinn darauf. Seine Miene hatte sich geglättet, sein Ärger war gut verborgen. Offensichtlich war er nicht auf mich böse. Ich konnte nur hoffen, dass ich die Chance haben würde, Alice zu warnen, bevor er sie traf.
    »Du hast mich gerettet«, sagte er leise.
    »Ich kann nicht immer nur Lois Lane sein«, sagte ich. »Ich möchte auch Superman sein.«
    »Du weißt nicht, um was du mich da bittest«, sagte er sanft. Er blickte starr auf die Naht des Kopfkissenbezugs.
    »Ich glaube schon.«
    »Nein, Bella, eben nicht . Ich denke seit neunzig Jahren darüber nach, und ich bin mir immer noch nicht sicher.«
    »Wünschst du dir, Carlisle hätte dich nicht gerettet?«
    »Nein, das wünsche ich mir nicht.« Er hielt inne. »Aber mein Leben war vorbei. Ich hab nichts aufgegeben.«
    » Du bist mein Leben. Du bist das Einzige auf der Welt, das ich um keinen Preis verlieren will.« Ich wurde immer besser in diesen Dingen – zuzugeben, wie sehr ich ihn brauchte, ging mir neuerdings ganz leicht über die Lippen.
    Doch er war sehr ruhig und entschlossen.
    »Ich kann das nicht tun, Bella. Ich werde dir das nicht antun.«
    »Warum nicht?« Es kratzte in meiner Kehle, und die Worte klangen weniger energisch, als ich wollte. »Und erzähl mir nicht, es ist zu schwer! Im Vergleich zu heute oder, keine Ahnung, wie viele Tage das jetzt her ist … jedenfalls, im Vergleich zu dieser Sache sollte es dir leichtfallen.«
    Er schaute mich böse an.
    »Und was ist mit den Schmerzen?«, fragte er.
    Es half nichts: Ich erbleichte. Doch ich riss mich zusammen, so gut es ging – er sollte mir nicht anmerken, wie deutlich ich mich an das Gefühl erinnerte … an das Feuer in meinen Adern.
    »Das ist meine Sache. Ich komm schon klar damit.«
    »Man kann’s auch übertreiben mit dem Mut. Bis es nichts als Wahnsinn ist.«
    »Wo ist das Problem? Drei Tage – es gibt Schlimmeres.«
    Meine Worte erinnerten ihn wieder daran, dass ich

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