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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Und jetzt wollte er nicht mit meinen Gefühlen spielen … und deshalb konnten wir nicht einmal Freunde sein … weil er überhaupt nicht an mir interessiert war.
    Selbstverständlich war er nicht an mir interessiert, überlegte ich wütend und mit brennenden Augen – eine verspätete Reaktion auf die Zwiebeln. Ich war eben nicht interessant . Er dagegen schon. Interessant … und brillant … und mysteriös … und perfekt … und schön … und möglicherweise in der Lage, Autos mit einer Hand anzuheben.
    Okay, wie er wollte. Ich konnte ihn genauso gut in Ruhe lassen. Ich würde ihn in Ruhe lassen. Ich würde meine selbstauferlegte Strafe in der Vorhölle von Forks absitzen und dann würde mir hoffentlich irgendein College im Südwesten, oder vielleicht auf Hawaii, ein Stipendium anbieten. Ich dachte an sonnige Strände und Palmen, füllte die Enchiladas und schob sie in den Ofen.
    Charlie schnupperte misstrauisch, als er nach Hause kam. Ich konnte es ihm nicht verdenken – das nächste genießbare mexikanische Essen gab es, von hier aus gesehen, wahrscheinlich in Südkalifornien. Aber als echter Cop, wenn auch nur Kleinstadt-Cop, war er mutig genug, es zu probieren. Und es schien ihm zu schmecken. Es machte Spaß zu sehen, wie er langsam begann, meinen Kochkünsten zu trauen.
    »Dad?«, fragte ich, als er fast fertig war.
    »Ja, Bella?«
    »Ähm, ich wollte nur sagen, dass ich mir überlegt hab, nächste Woche Samstag nach Seattle zu fahren … wenn das okay ist.« Ich wollte nicht um Erlaubnis bitten – so etwas sollte gar nicht erst einreißen –, aber es kam mir auch grob vor, ihn einfach nur zu informieren, deshalb der Schlenker am Ende.
    »Wozu?« Es klang, als wäre es unvorstellbar, dass man in Forks irgendetwas vermissen könnte.
    »Ich wollte ein paar Bücher kaufen – die Bibliothek hier hat echt nicht viel Auswahl – und vielleicht nach ein paar Klamotten gucken.« Da ich, dank Charlie, kein Auto kaufen musste, hatte ich mehr Geld zur Verfügung, als ich es gewohnt war. Obwohl der Transporter einiges an Sprit verschlang.
    Charlie hatte denselben Gedanken. »Der Transporter hat vermutlich keinen besonders sparsamen Verbrauch«, sagte er.
    »Ich weiß, wahrscheinlich muss ich in Montessano und Olympia Halt machen, vielleicht sogar in Tacoma.«
    »Willst du ganz allein fahren?«, fragte er. Mir war nicht klar, worüber er besorgt war: einen heimlichen Freund oder bloß die Unfallgefahr.
    »Ja.«
    »Seattle ist groß – du könntest dich verfahren«, gab er zu bedenken.
    »Dad, Phoenix ist fünfmal so groß wie Seattle – und ich weiß, wie man Karten liest, keine Sorge.«
    »Willst du, dass ich mitkomme?«
    Ich versuchte mein Erschrecken zu verbergen.
    »Ich weiß nicht, Dad, ich werde wahrscheinlich den ganzen Tag in Umkleidekabinen verbringen – ziemlich langweilig.«
    »Oh, okay.« Der Gedanke, wie viel Zeit auch immer in Modegeschäften zubringen zu müssen, schreckte ihn sofort ab.
    »Danke.« Ich lächelte ihn an.
    »Bist du denn dann rechtzeitig zum Ball wieder hier?«
    Grrr. Nur in einer Kleinstadt wie dieser waren Väter über Schulbälle im Bilde.
    »Nein. Tanzen ist nichts für mich, Dad.« Er müsste das eigentlich verstehen – meine Koordinationsprobleme hatte ich schließlich nicht von Mom.
    Er verstand es tatsächlich. »Ach ja, stimmt«, sagte er.
    Als ich am nächsten Morgen auf den Parkplatz fuhr, suchte ich mir ganz bewusst einen Platz in größtmöglicher Entfernung vom silbernen Volvo. Ich musste der Versuchung ja nicht unbedingt in die Arme laufen – am Ende schuldete ich ihm noch ein neues Auto. Beim Aussteigen rutschte mir mein Schlüssel aus der Hand und fiel in eine Pfütze. Ich bückte mich, doch bevor ich nach ihm greifen konnte, kam mir von irgendwoher eine weiße Hand zuvor. Mit einem Satz schoss ich hoch. Edward Cullen stand direkt neben mir, lässig an meinen Transporter gelehnt.
    »Wie machst du das?«, fragte ich erstaunt und verärgert zugleich.
    »Wie mache ich was?« Während er sprach, hielt er mir meinen Schlüssel hin. Als ich danach griff, ließ er ihn in meine Hand fallen.
    »Einfach so aus heiterem Himmel auftauchen.«
    »Bella, was kann ich dafür, dass du ein außergewöhnlich unaufmerksamer Mensch bist?« Seine Stimme war so ruhig wie gewohnt – samtweich und gedämpft.
    Missmutig schaute ich in sein perfektes Gesicht. Seine Augen waren heute wieder heller; sie hatten einen satten Farbton wie aus Gold und Honig. Ich musste meinen Blick

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