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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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als die Verschlusskappe der Flasche zwischen seinen Fingern. Kaum Antworten, dafür lauter neue Fragen. Wenigstens regnete es nicht mehr.
    Zum Glück war Mr Banner noch nicht da, als ich ankam. Ich setzte mich rasch auf meinen Platz und sah, dass Mike und Angela mich anstarrten – Mike verärgert, Angela überrascht und ein wenig ehrfurchtsvoll.
    Dann betrat Mr Banner den Raum und bat um Ruhe. Auf seinen Armen balancierte er einige kleine Pappschachteln, die er auf Mikes Tisch abstellte; Mike sollte sie in der Klasse verteilen.
    »Okay, ihr nehmt jetzt jeweils einen Gegenstand aus jeder Schachtel.« Während er sprach, holte er ein Paar Gummihandschuhe aus der Tasche seines Laborkittels und zog sie über seine Finger. Das scharfe, klatschende Geräusch des straffen Gummis an seinen Handgelenken war mir nicht geheuer. »In der ersten Schachtel sind Indikatorkarten«, fuhr er fort und hielt eine weiße Karte mit vier Feldern darauf hoch. »In der zweiten vierzinkige Applikatoren« – er hielt etwas hoch, das wie ein fast zahnloser Kamm aussah – »und in der dritten haben wir sterile Mikrolanzetten.« Er hielt ein kleines blaues Plastiktütchen hoch und riss es auf. Die Spitze konnte man zwar aus der Entfernung nicht sehen, aber mein Magen spielte trotzdem verrückt.
    »Ich komme gleich mit einer Wasserpipette herum, um die Karten zu präparieren, also fangt bitte nicht an, bevor ich bei euch war.« Er begann wieder bei Mike; sorgfältig tröpfelte er Wasser auf jedes der vier Felder. »Als Nächstes stecht ihr dann vorsichtig mit der Lanzette in euren Finger …« Er griff nach Mikes Hand und pikste die Spitze in die Kuppe von Mikes Mittelfinger. O Gott. Kalter Schweiß trat mir auf die Stirn.
    »Ihr setzt einen kleinen Tropfen Blut auf jede der Zinken.« Er drückte Mikes Finger, bis das Blut austrat. Ich schluckte krampfartig – mein Magen rebellierte.
    »Und dann tragt ihr das Blut mit Hilfe des Applikators auf die Karte auf. So.« Er hielt die tropfende rote Karte hoch. Ich schloss die Augen und versuchte durch das Rauschen in meinen Ohren noch etwas zu hören.
    »Das Rote Kreuz veranstaltet am kommenden Wochenende in Port Angeles einen Blutspendetag – ich dachte mir, da solltet ihr eure Blutgruppe kennen.« Er war sichtlich stolz auf seine Idee. »Diejenigen unter euch, die noch nicht achtzehn sind, brauchen eine Erlaubnis der Eltern. Vordrucke liegen auf meinem Tisch.«
    Er kam mit seiner Pipette durch den Raum. Ich legte meine Wange auf die kühle schwarze Tischplatte und versuchte nicht ohnmächtig zu werden. Um mich herum hörte ich, wie die anderen quietschten, meckerten und kicherten, als sie sich das spitze Metall in ihre Finger bohrten. Langsam atmete ich durch den Mund ein und aus.
    »Bella, geht’s dir nicht gut?«, fragte Mr Banner. Seine Stimme war direkt neben mir und klang besorgt.
    »Ich kenne meine Blutgruppe schon, Mr Banner«, sagte ich schwach. Ich hatte Angst, meinen Kopf zu heben.
    »Ist dir schwindlig?«
    »Ja, Sir«, murmelte ich. Warum musste ich auch unbedingt zu Bio gehen!
    »Kann jemand Bella zur Schwester bringen, bitte!«, rief er.
    Ich musste nicht aufschauen, um zu wissen, dass Mike sich meldete.
    »Kannst du laufen?«, fragte Mr Banner.
    »Ja«, flüsterte ich. Ich will bitte einfach nur raus hier, dachte ich. Wenn’s sein muss, auch auf allen vieren.
    Mike schien es kaum abwarten zu können, seinen Arm um meine Hüfte und meinen Arm über seine Schultern zu legen. Ich lehnte mich mit meinem ganzen Gewicht an ihn, und so wankten wir aus dem Klassenraum.
    Langsam schleppte er mich über den Schulhof. Als wir um die Ecke der Cafeteria gebogen waren und von Haus vier aus – falls Mr Banner aus dem Fenster guckte – nicht mehr gesehen werden konnten, blieb ich stehen.
    »Lässt du mich mal hinsetzen, kurz?«, bat ich ihn.
    Er half mir dabei, mich auf den Boden zu setzen.
    »Und nimm auf keinen Fall deine Hand aus der Tasche«, warnte ich ihn. Mir war immer noch verdammt schwindlig. Ich ließ mich zur Seite sacken, legte meine Wange auf den kalten, feuchten Beton und schloss die Augen. Das schien ein wenig zu helfen.
    »Gott, Bella, du bist ganz grün«, sagte Mike nervös.
    »Bella?«, rief eine andere Stimme aus der Entfernung.
    Nein! Bitte, lass es nicht wahr sein, lass es nicht diese schrecklich vertraute Stimme sein.
    »Was ist passiert – ist sie verletzt?« Seine Stimme war jetzt ganz nah – und besorgt. Er war keine Einbildung. Ich kniff meine Augen zu und

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