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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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gegessen hätte. Andererseits – vielleicht war es ganz gut, dass mein Magen leer war.
    »Ich saß im Auto und hab Musik gehört.« Ich war überrascht – eine völlig normale Antwort!
    Ich hörte die Tür aufgehen; die Schwester kam mit einer kalten Kompresse in der Hand zu mir.
    »So, meine Liebe.« Sie platzierte sie auf meiner Stirn. »Du siehst schon besser aus«, fügte sie hinzu.
    »Ich glaub, mir geht’s wieder gut«, sagte ich und setzte mich auf. Ich hatte noch ein leichtes Klingen in den Ohren, aber es drehte sich nichts mehr. Die mintgrünen Wände blieben, wo sie hingehörten.
    Ich sah, dass sie mich dazu bewegen wollte, mich wieder hinzulegen, doch da öffnete sich die Tür und Ms Cope steckte ihren Kopf herein.
    »Da kommt noch einer«, sagte sie.
    Ich sprang von der Liege, um Platz für den nächsten Invaliden zu machen, und reichte der Schwester die Kompresse. »Hier, ich brauch sie nicht mehr.«
    Und dann wankte Mike mit dem kreidebleichen Lee Stephens, der auch mit uns Bio hatte, zur Tür herein. Edward und ich drückten uns gegen die Wand, um ihnen Platz zu machen.
    »O nein«, murmelte Edward. »Geh raus, Bella.«
    Verwirrt blickte ich zu ihm auf.
    »Vertrau mir – los.«
    Ich drehte mich um, fing die Tür ab, bevor sie ins Schloss fallen konnte, und stürzte aus dem Krankenzimmer. Ich spürte, dass er unmittelbar hinter mir war.
    »Du hast tatsächlich auf mich gehört.« Er war verblüfft.
    »Ich hab das Blut gerochen«, sagte ich mit gerümpfter Nase. Lee hatte, anders als ich, nicht schlappgemacht, weil er fremdes Blut gesehen hatte, sondern sein eigenes.
    »Menschen können kein Blut riechen«, widersprach Edward.
    »Ich schon – das ist es ja gerade, was ich nicht vertrage. Es riecht nach rostigem Metall … und Salz.«
    Er starrte mich mit einem unergründlichen Ausdruck an.
    »Was ist denn?«, fragte ich.
    »Nichts.«
    Mike kam aus dem Krankenzimmer und schaute von mir zu Edward. Und die Art, wie er ihn anschaute, bestätigte Edwards Überzeugung: Mike verabscheute ihn. Dann richtete er seine Augen wieder auf mich; sie waren voller Kummer.
    »Du siehst besser aus«, sagte er anklagend.
    »Solange du deine Hand nicht aus der Tasche nimmst«, warnte ich ihn noch einmal.
    »Es blutet nicht mehr«, brummelte er. »Kommst du wieder mit zurück?«
    »Soll das ein Witz sein? Da kann ich auch gleich hierbleiben.«
    »Ja, wahrscheinlich … Also, wie sieht’s aus bei dir dieses Wochenende – kommst du mit? Zum Strand?« Während er sprach, warf er abermals einen wütenden Blick auf Edward, der bewegungslos wie eine Skulptur am unaufgeräumten Empfangstresen lehnte und in die Luft starrte.
    Ich versuchte so freundlich wie möglich zu klingen. »Na klar, hab ich doch gesagt.«
    »Wir treffen uns um zehn am Laden meines Vaters.« Sein Blick wanderte noch einmal kurz zu Edward, als fragte er sich, ob er zu viele Informationen preisgab. Seine Körpersprache signalisierte nur zu deutlich, dass die Einladung ausschließlich mir galt.
    »Ich werde da sein«, versprach ich.
    »Dann bis gleich, bei Sport«, sagte er und ging unsicher zur Tür.
    »Bis gleich«, erwiderte ich. Er warf mir einen letzten, leicht schmollenden Blick zu und ging langsam, mit hängenden Schultern nach draußen. Eine Welle des Mitgefühls überkam mich. Bis ich daran dachte, dass ich sein enttäuschtes rundes Gesicht gleich bei Sport wiedersehen würde.
    »Sport«, stöhnte ich.
    »Ich kann das für dich regeln.« Ich hatte nicht bemerkt, dass Edward wieder neben mir stand, doch jetzt flüsterte er mir ins Ohr. »Setz dich dorthin und sei blass.«
    Das war nicht schwer; ich war immer blass, und meine Stirn war noch schweißglänzend. Ich setzte mich auf einen der knarrenden Klappstühle, lehnte meinen Kopf gegen die Wand und schloss die Augen. Ohnmachtsanfälle erschöpften mich jedes Mal aufs Neue.
    Ich hörte Edward am Tresen leise sprechen.
    »Ms Cope?«
    »Ja?« Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sie wieder an ihrem Platz war.
    »Bella hat in der nächsten Stunde Sport, aber ich glaube nicht, dass es ihr schon wieder so gutgeht. Ich denke, es ist das Beste, wenn ich sie nach Hause bringe. Meinen Sie, es wäre möglich, sie vom Unterricht zu entschuldigen?« Seine Stimme klang wie flüssiger Honig. Und ich konnte mir lebhaft vorstellen, um wie vieles überwältigender der Blick seiner Augen sein musste.
    »Brauchst du auch eine Entschuldigung, Edward?«, säuselte Ms Cope. Warum konnte ich das bloß nicht?
    »Nicht

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