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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Sein Blick war düster und kalt.
    »Jetzt bist du wütend«, seufzte ich. »Hätte ich lieber nichts gesagt.«
    »Nein«, widersprach er, doch seine Stimme war so hart wie seine Miene. »Mir ist es lieber, wenn ich weiß, was du denkst – selbst wenn es völlig verrückt ist.«
    »Soll das heißen, ich lieg wieder falsch?«, fragte ich schnippisch.
    »Das meine ich nicht. ›Es ist mir egal‹!«, zitierte er mich und biss seine Zähne zusammen.
    »Ich hab also Recht?« Ich hielt den Atem an.
    »Ich denke, es ist egal ?«
    Ich holte tief Luft.
    »Ist es auch.« Ich hielt inne. »Aber neugierig bin ich trotzdem .« Ich klang ganz gelassen, aber das täuschte.
    Er klang mit einem Mal resigniert. »Worauf bist du denn neugierig?«
    »Zum Beispiel darauf, wie alt du bist.«
    »Siebzehn«, antwortete er, ohne zu zögern.
    »Und wie lange bist du schon siebzehn?«
    Er starrte auf die Straße; seine Lippen zuckten. »Eine Weile«, gab er schließlich zu.
    »Okay.« Ich lächelte, froh darüber, dass er immer noch aufrichtig war. Er musterte mich mit einem wachsamen Blick, der dem von vorher ähnelte, als er dachte, ich würde einen Schock erleiden. Ich wollte ihn aufmuntern und strahlte ihn an; er runzelte die Stirn.
    »Bitte nicht lachen – aber wie kommt es, dass du tagsüber rausgehen kannst?«
    Er lachte trotzdem. »Alles Mythos.«
    »Ihr werdet nicht von der Sonne verbrannt?«
    »Mythos.«
    »Ihr schlaft auch nicht in Särgen?«
    »Mythos.« Er zögerte einen Moment, dann bekam seine Stimme einen eigenartigen Klang. »Ich kann nicht schlafen.«
    Ich brauchte eine Weile, um das zu schlucken. »Gar nicht?«
    »Nie«, sagte er mit fast tonloser Stimme. Er sah mich wehmütig an. Seine goldenen Augen fixierten meine, und ich verlor den Faden. Ich konnte ihn nur noch anstarren, bis er seinen Blick abwandte.
    »Das Wichtigste hast du mich noch gar nicht gefragt.« Seine Stimme klang abweisend, und als er mich wieder ansah, waren seine Augen kalt.
    Ich blinzelte, noch immer benommen. »Das wäre?«
    »Machst du dir keine Gedanken über meine Ernährung?«, fragte er sarkastisch.
    »Ach so«, murmelte ich. »Das meinst du.«
    »Ja, das.« Seine Stimme klang mutlos. »Willst du nicht wissen, ob ich Blut trinke?«
    Ich schrak vor seinen Worten zurück. »Na ja, Jacob hat was dazu gesagt.«
    »Und was hat Jacob gesagt?«, fragte er trocken.
    »Er hat gesagt, dass ihr keine … Menschen jagt. Und dass deine Familie als ungefährlich galt, weil ihr nur Tiere gejagt habt.«
    »Er hat gesagt, wir sind ungefährlich?« Er klang zutiefst skeptisch.
    »Nicht ganz. Er hat gesagt, dass ihr als ungefährlich galtet , aber dass die Quileute euch trotzdem nicht auf ihrem Land haben wollten, um sicherzugehen.«
    Er schaute geradeaus, doch ich hatte keine Ahnung, ob er auf die Straße achtete oder nicht.
    »Und, hat er Recht? Dass ihr keine Menschen jagt?« Ich gab mir Mühe, mit ruhiger Stimme zu sprechen.
    »Die Quileute haben ein langes Gedächtnis«, flüsterte er.
    Ich interpretierte das als ein Ja.
    »Kein Grund zur Sorglosigkeit«, warnte er mich. »Sie tun recht daran, uns fernzubleiben. Wir sind immer noch gefährlich.«
    »Das verstehe ich jetzt nicht.«
    »Wir tun unser Bestes«, erklärte er ruhig. »Und normalerweise sind wir sehr gut in dem, was wir tun. Aber manchmal unterlaufen uns Fehler. Mir zum Beispiel, wenn ich mir gestatte, mit dir allein zu sein.«
    »Das ist ein Fehler?« Ich nahm die Traurigkeit in meiner Stimme wahr, wusste aber nicht, ob er sie ebenfalls hörte.
    »Ein extrem gefährlicher«, sagte er leise.
    Dann schwiegen wir beide. Ich sah zu, wie die Bewegungen der Scheinwerfer den Kurven der Straße folgten. Sie waren zu schnell; es sah nicht echt aus, eher wie ein Videospiel. Ich wurde mir der Zeit bewusst, die mit derselben rasenden Geschwindigkeit verstrich, mit der wir über die dunkle Straße flogen, und ich war erfüllt von der panischen Angst, dass ich nie wieder die Möglichkeit haben würde, so wie in diesem Moment mit ihm zusammen zu sein – vertrauensvoll, ohne die Mauern, die uns bis dahin getrennt hatten. Seine Worte enthielten den Gedanken an ein Ende, und ich schrak davor zurück. Solange ich bei ihm war, durfte ich keine Minute verschwenden.
    »Erzähl mir mehr«, bat ich ihn verzweifelt. Es war mir egal, was er sagte, ich wollte nur wieder seine Stimme hören.
    Sofort schaute er zu mir rüber, aufgeschreckt vom veränderten Klang meiner Stimme. »Was willst du denn noch wissen?«
    »Verrat

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