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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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mir durch Mark und Bein. »Es ist falsch. Es ist nicht sicher. Ich bin gefährlich, Bella – kapier das bitte.«
    »Nein.« Ich gab mir alle Mühe, nicht wie ein schmollendes Kind auszusehen.
    »Ich meine es ernst«, knurrte er.
    »Ich meine es auch ernst. Ich hab dir gesagt, es ist mir egal, was du bist. Es ist zu spät.«
    »Sag das niemals.« Abrupt wie Schüsse kamen die Worte aus seinem Mund, leise und schroff.
    Ich biss mir auf die Lippen und war froh, dass er nicht wusste, wie weh das getan hatte. Ich blickte hinaus auf die Straße. Es konnte nicht mehr weit sein. Er fuhr viel zu schnell.
    »Was denkst du?«, fragte er; seine Stimme klang immer noch grob. Ich schüttelte nur den Kopf – ich war mir nicht sicher, ob ich sprechen konnte. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen, doch ich schaute ihn nicht an.
    »Weinst du?« Er klang entsetzt. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich Tränen in meinen Augen gesammelt hatten und mir über die Wangen liefen. Schnell wischte ich sie fort.
    »Nein«, sagte ich, doch meine Stimme brach weg.
    Ich sah, wie er zögernd seine rechte Hand nach mir ausstreckte, innehielt und sie langsam zurück auf das Lenkrad sinken ließ.
    »Es tut mir leid.« Seine Stimme bebte vor Bedauern. Ich wusste, dass seine Entschuldigung nicht nur den Worten galt, die mich verletzt hatten.
    Stumm flog die Dunkelheit an uns vorüber.
    »Ich wollte dich was fragen«, sagte er nach einer Weile, und ich merkte, wie er um einen unbeschwerten Ton rang.
    »Ja?«
    »Was hast du gedacht vorhin, unmittelbar bevor ich um die Ecke kam? Ich konnte mir keinen Reim auf deinen Gesichtsausdruck machen – du hast nicht ängstlich ausgesehen, eher hochkonzentriert.«
    »Ich hab versucht mich daran zu erinnern, wie man einen Angreifer unschädlich macht – du weißt schon, Selbstverteidigung. Ich hatte vor, ihm die Nase ins Gehirn zu quetschen.« Bei dem Gedanken an den dunkelhaarigen Mann stieg Hass in mir auf.
    »Du hattest vor, mit ihnen zu kämpfen?« Er wollte es nicht glauben. »Und du bist nicht auf die Idee gekommen wegzulaufen?«
    »Ich fall ziemlich schnell hin, wenn ich renne«, erwiderte ich.
    »Und was ist mit Schreien?«
    »Dazu wollte ich gerade kommen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hattest Recht – wenn ich versuche dich zu beschützen, greife ich definitiv ins Schicksal ein.«
    Ich seufzte. Wir rollten mit etwas gemächlicherem Tempo nach Forks hinein. Die Fahrt hatte nicht einmal zwanzig Minuten gedauert.
    »Sehen wir uns morgen?«, wollte ich wissen.
    »Ja – ich muss auch einen Aufsatz abgeben.« Er lächelte. »Ich halte dir beim Mittagessen einen Platz frei.«
    Es war wirklich albern – nach allem, was wir gerade zusammen erlebt hatten, verschlug mir dieses kleine Versprechen die Sprache und kribbelte in meinem Magen wie ein Schwarm Schmetterlinge.
    Wir waren bei Charlies Haus angelangt. Die Lichter brannten, mein Transporter stand an seinem Platz, alles hatte seine gewohnte Ordnung. Es war, als erwachte ich gerade aus einem Traum. Er hielt an, doch ich rührte mich nicht.
    » Versprichst du, morgen zu kommen?«
    »Ich verspreche es.«
    Ich hielt einen Moment inne, dann nickte ich und zog seine Jacke aus. Nicht ohne ein letztes Mal ihren Geruch einzuatmen.
    »Behalt sie – du hast doch keine für morgen«, erinnerte er mich.
    Ich reichte sie ihm. »Aber ich hab auch keine Lust, das Charlie zu erklären.«
    »Oh, verstehe.« Er grinste.
    Meine Hand lag schon am Türgriff, doch ich wollte den Augenblick noch verlängern.
    »Bella?«, fragte er in einem veränderten Tonfall – ernsthaft, aber zögerlich.
    »Ja?« Ich drehte mich nur zu gern wieder zu ihm um.
    »Versprichst du mir auch etwas?«
    »Ja«, sagte ich und bereute meine bedingungslose Zusage sofort. Was, wenn er mich aufforderte, ihm fernzubleiben? Ich würde dieses Versprechen nicht halten können.
    »Geh nicht allein in den Wald.«
    Völlig verdutzt schaute ich ihn an. »Warum denn nicht?«
    Er runzelte die Stirn und starrte an mir vorbei aus dem Fenster. Sein Blick war angespannt.
    »Sagen wir einfach, ich bin nicht immer die größte Gefahr da draußen, okay?«
    Die plötzliche Bedrohung, die in seiner Stimme mitschwang, ließ mich zwar etwas erschaudern, doch im Grunde war ich erleichtert. Das war ein Versprechen, das ich guten Gewissens geben konnte. »Wie du willst.«
    »Bis morgen dann«, sagte er seufzend, und ich wusste, er wollte, dass ich jetzt ausstieg.
    »Bis morgen.« Widerwillig öffnete ich die

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