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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Geschenkeauspacken«, verkündete Alice. Sie schob ihre kühle Hand unter meinen Ellbogen und zog mich zu dem Tisch mit der Torte und den glänzenden Geschenken.
    Ich setzte eine übertriebene Leidensmiene auf. »Alice, ich hatte dir doch gesagt, dass ich nichts haben will …«
    »Aber ich hab nicht auf dich gehört«, unterbrach sie mich fröhlich. »Mach schon auf.« Sie nahm mir die Kamera aus der Hand und reichte mir stattdessen ein großes würfelförmiges Päckchen.
    Das Päckchen war so leicht, als wäre es leer. Auf einem Zettel obendrauf stand, dass es von Emmett, Rosalie und Jasper kam. Unsicher riss ich das Papier ab und starrte dann auf die Schachtel darin.
    Es war irgendetwas Elektronisches, mit vielen Zahlen im Namen. Ich öffnete die Schachtel und hoffte, aus dem Inhalt schlauer zu werden. Aber die Schachtel war tatsächlich leer.
    »Ähm … danke.«
    Rosalie brachte tatsächlich ein Lächeln zu Stande. Jasper lachte. »Das ist eine Stereoanlage für deinen Transporter«, erklärte er. »Emmett baut sie gerade ein, damit du sie nicht umtauschen kannst.«
    Alice war mir immer einen Schritt voraus.
    »Danke, Jasper, danke, Rosalie«, sagte ich und grinste, als ich daran dachte, wie Edward heute Nachmittag über mein Radio gemeckert hatte – offenbar alles inszeniert. »Danke, Emmett!«, rief ich lauter.
    Ich hörte sein dröhnendes Lachen von meinem Transporter her und jetzt musste ich selber lachen.
    »Jetzt mach das von Edward und mir auf«, sagte Alice. Sie war so aufgeregt, dass ihre Stimme wie ein hohes Trällern klang. Sie hielt ein kleines, flaches Päckchen in der Hand.
    Ich drehte mich zu Edward um und warf ihm einen bösen Blick zu. »Du hattest es versprochen.«
    Ehe Edward etwas sagen konnte, kam Emmett hereingesprungen. »Gerade noch rechtzeitig!«, jubelte er. Er drängte sich hinter Jasper, der näher gekommen war als sonst, um besser sehen zu können.
    »Ich hab keinen Cent ausgegeben«, versicherte Edward. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Meine Haut brannte von seiner Berührung.
    Ich holte tief Luft und wandte mich an Alice. »Dann gib schon her«, sagte ich seufzend.
    Emmett kicherte.
    Ich nahm das Päckchen, sah Edward an und verdrehte die Augen. Ich ging mit einem Finger unter den Rand des Papiers und fuhr mit einem Ruck unter dem Klebestreifen entlang.
    »Verflucht«, murmelte ich, als ich mir den Finger am Papier schnitt; ich zog es weg, um mir die Wunde anzusehen. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus dem winzigen Schnitt.
    Dann ging alles ganz schnell.
    »Nein!«, brüllte Edward.
    Er warf sich auf mich und schleuderte mich über den Tisch. Der Tisch fiel um und ich mit ihm. Alles wurde über den Boden verstreut, die Torte und die Geschenke, die Blumen und Teller. Ich landete in einem Durcheinander von zerbrochenem Kristall.
    Jasper stürzte sich auf Edward, und es klang wie ein Steinschlag.
    Da war noch ein anderes Geräusch, ein fürchterliches Knurren, das tief aus Jaspers Brust zu kommen schien. Jasper versuchte sich an Edward vorbeizudrängen, nur knapp neben Edwards Gesicht schnappte er mit den Zähnen.
    Im nächsten Moment umfasste Emmett Jasper von hinten und hielt ihn mit festem Stahlgriff umklammert, aber Jasper wehrte sich, den wilden, leeren Blick nur auf mich gerichtet.
    Abgesehen von dem Schreck spürte ich auch Schmerzen. Ich war neben dem Flügel zu Boden gestürzt – die Arme instinktiv ausgestreckt, um mich abzufangen –, direkt in die spitzen Scherben hinein. Erst jetzt spürte ich den brennenden, stechenden Schmerz vom Handgelenk bis zur Armbeuge.
    Benommen schaute ich von dem hellroten Blut auf, das aus meinem Arm strömte – und traf auf die fiebrigen Blicke von sechs ausgehungerten Vampiren.

N adelstiche
    Carlisle bewahrte als Einziger die Ruhe. Seine leise, gebieterische Stimme sprach von jahrhundertelanger Erfahrung in der Notaufnahme.
    »Emmett, Rose, bringt Jasper hinaus.«
    Emmett lächelte ausnahmsweise einmal nicht und nickte. »Komm, Jasper.«
    Jasper wehrte sich gegen Emmetts unnachgiebigen Griff, er wand sich und versuchte nun, seinen Bruder zu erwischen. Er sah immer noch nicht zurechnungsfähig aus.
    Edward war kalkweiß, als er herumfuhr und sich schützend über mich warf. Zwischen den Zähnen entfuhr ihm ein tiefes, warnendes Knurren. Ich war mir sicher, dass er nicht atmete.
    Ein eigenartig selbstgefälliger Ausdruck lag auf Rosalies überirdisch schönem Gesicht. Sie stellte sich vor Jasper, wobei sie eine sichere

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