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Bitcoin

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Titel: Bitcoin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Kerscher
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nicht bereit sein, ihre Bitcoins gegen andere Währungen oder Waren einzutauschen, da sie auf einen steigenden Wert in der Zukunft und damit auf sinkende Preise der anderen Waten hoffen. Dadurch würde eine deflationäre Spirale in Gang gesetzt werden.
    Bei einer Deflation sinkt das allgemeine Preisniveau über einen längeren Zeitraum. Verbraucher und Unternehmen halten sich mit ihren Anschaffungen zurück, da sie damit rechnen, dass die Preise in Zukunft weiter zurückgehen werden und sie die Waren später noch preiswerter erwerben zu können. Unternehmen reagieren auf die sinkende Nachfrage mit Preissenkungen und Produktionseinschränkungen. Diese Einschränkungen führen wiederum zu Entlassungen, was die Nachfrage der Verbraucher weiter zurückgehen lässt. Die Spirale von Produktions- und Nachfragerückgängen wird durch die abwartende Haltung der Verbraucher in der Hoffnung auf niedrigere Preise in der Zukunft erneut verstärkt.
    Letztendlich endet die Deflationsspirale in einer wirtschaftlichen Depression, deshalb ist nach Ansicht vieler Ökonomen eine Deflation für eine Volkswirtschaft gefährlicher als eine Inflation. Während die Inflation mit höheren Leitzinsen bekämpft werden kann, sind bei der Deflation Zinssenkungen angebracht, um mit dem „billigen“ Geld die Nachfrage anzukurbeln. Der Leitzins kann jedoch minimal auf 0 Prozent gesenkt werden. Wenn diese Grenze erreicht ist, muss die Zentralbank andere geldpolitische Maßnahmen ergreifen, um Liquidität in die Wirtschaft zu pumpen. Eine dieser Maßnahmen ist die „quantitative Lockerung“. Dabei kauft die Zentralbank eines Landes die eigenen Staatsanleihen auf, um die Wirtschaft mit Geld zu versorgen.
    Nachdem die amerikanische Notenbank Fed im Zuge der Finanzkrise von 2008 den Leitzins auf 0–0,25 Prozent gesenkt hatte, griff sie ebenfalls zur quantitativen Lockerung und kauft seitdem in größerem Umfang Staatsanleihen auf, um den Markt mit Liquidität zu versorgen. Mittlerweile läuft das dritte Programm dieser Art und pro Monat werden 85 Milliarden Dollar in den Markt gepumpt. In Japan, das sich seit den frühen 1990ern in einer deflationären Phase befindet, läuft derzeit das achte Programm zur quantitativen Lockerung. Die Dauer und die Maßnahmen zur Bekämpfung einer Deflation zeigen, dass sie hartnäckiger und schwieriger zu beseitigen ist als eine Inflation.
    Da Bitcoin nicht auf ein Land beschränkt ist, sondern global gehandelt werden kann, ist noch nicht klar, ob das deflationäre Szenario im Bitcoin-System vergleichbar ist mit der Deflation einer nationalen Währung und deren negativen Auswirkungen auf die Ökonomie eines einzelnen Landes. Es gibt schlicht keine Bitcoin-Zentralbank, die geldpolitische Maßnahmen zur Stabilisierung des Systems ergreifen kann. Außerdem sind Bitcoins auf die achte Nachkommastelle teilbar. Jeder Bitcoin besteht aus 100.000.000 Satoshis, der kleinsten Recheneinheit im Bitcoin-System. Bei 21 Millionen Bitcoin stehen insgesamt 2.100.000.000.000.000 Einheiten zur Verfügung. Bei einer geschätzten Weltbevölkerung von ca. 7 Milliarden kann jeder Mensch über 300.000 Satoshis bzw. 0,003 Bitcoin verfügen. Sollte diese Menge nicht mehr ausreichen, kann die Kommastelle im System von den Entwicklern weiter versetzt werden, um eine noch kleinere Stückelung zu ermöglichen.

Die Chancen des Bitcoin-Systems
    Ein Grund, warum sich Bitcoin trotz der zahlreichen Risiken und Rückschläge so rasch verbreiten konnte, ist das Misstrauen vieler Menschen gegenüber dem bestehenden Finanzsystem. Die völlige Freiheit von staatlicher Kontrolle und die Unabhängigkeit von Banken lässt Bitcoin als attraktive Alternative zu den existierenden Banken- und Währungssystemen erscheinen. Dabei handelt es sich nicht um ein lokal begrenztes Phänomen. Das Misstrauen und die Unzufriedenheit mit den bestehenden Finanzsystemen finden sich weltweit. Auch das ist ein Grund, warum sich ein dezentrales Geldsystem, das nur über das Internet funktioniert, so schnell ausbreiten kann.

Wertsteigerungschance
    Als Anlage- und Investitionsmedium gewinnt Bitcoin an Bedeutung, vor allem in Zeiten der Eurokrise. Kürzlich wurde das Britische Pfund vom Euro als zweithäufigste Bitcoin-Tauschwährung abgelöst. Mittlerweile werden ca. 10 Prozent aller Bitcoins in Euro getauscht, vor allem angetrieben durch die Nachfrage aus Griechenland, Spanien, Italien und Zypern. Ähnlich wie Gold werden Bitcoins derzeit als Wertspeicher und nicht für den

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