Bitte Zweimal Wolke 7
weiß, dass ich zu diesem Sommercamp will!« Ich schüttele den Kopf. Da muss uns schon was Besseres einfallen.
»Wie lange ist man von Sylt nach Hamburg unterwegs?«, will Kim wissen.
»Mit dem Auto oder mit dem Zug?« Ich stehe auf dem Schlauch.
»Mit dem Zug, Dummerchen. Oder hast du ein Auto?«
Ich habe keine Ahnung, wie lange man von Westerland nach Hamburg fährt, aber das lässt sich sicher herausfinden. Jedenfalls schlägt Kim vor, ich solle gute Miene zum bösen Spiel machen und Papa und Anna zu der Hochzeit begleiten, mich nachmittags aber in einen Zug setzen und nach Hamburg zurückkommen. Gegen diesen Kompromiss könne mein Vater doch kaum etwas haben, zumal er ja sicher nicht wolle, dass ich während der Hochzeitsnacht auf seiner Bettkante sitze.
Ich finde Kims Vorschlag gar nicht so schlecht. Vielleicht lässt sich mein Vater tatsächlich darauf ein, wenn ich mir in den nächsten Tagen super viel Mühe zu Hause gebe.
Mein Blick wandert zu Stefan, der seine Runden beendet hat und mit den Dehnübungen beginnt. Beim Anblick seiner durchtrainierten Beine laufen mir wohlige Schauer über den Rücken.
Nach dem gemeinsamen Stretching scheucht Markus uns alle ins Wasser. Wir sollen uns auf mehrere Bahnen aufteilen und uns erst mal warm schwimmen, bevor es an die eigentlichen Tauchübungen geht.
Ich lasse mich ins Wasser gleiten und befolge eifrig Markus’ Anweisungen, als mich plötzlich etwas an der Wade packt und nach unten zieht.
Ich öffne meinen Mund, um zu protestieren, und schlucke einen ordentlichen Schwall Wasser. Als ich wieder auftauche, schwimmt Stefan direkt vor mir. Ich huste und spucke, aber Stefan legt einen Finger auf seinen Mund und zieht mich ein ganzes Stück zur Seite, weg von den anderen. Mein Herz klopft bis zum Hals, als Stefan mich zum Beckenrand schiebt.
»Hab ich dich endlich, du Wasserhexe.« Stefan grinst mich an und drückt sich an mich. Seine Brust berührt meine und zwischen uns ist nur der dünne Stoff meines Badeanzugs. Ich fühle, wie eine Gänsehaut sich über meinen ganzen Körper ausbreitet, und seufze. Stefan beugt sich zu mir und öffnet mit seiner Zunge meinen Mund. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und erwidere seinen Kuss. Stefans Zunge drängt sich immer tiefer in meinen Mund, ich kann kaum noch atmen, so fest presst er seine Lippen auf meine. Mit der linken Hand hält er sich am Beckenrand fest, während er mit der rechten um meine Hüfte fasst.
»Fühl mal, was du mit mir anstellst, du kleine Hexe«, murmelt er in mein Ohr.
Ich zucke unwillkürlich ein Stück zurück, als Stefan ein Knie zwischen meine Beine schiebt. Erschrocken versuche ich, meine Beine wieder zu schließen. Ich höre Stefan leise lachen, dann fühle ich seine Hand, die meinen Bauch hinaufwandert und plötzlich fest meine rechte Brust umschließt. Ich schnappe nach Luft, will Stefan von mir wegschieben, aber er drückt mich nur noch fester gegen den Beckenrand. Sein Küsse werden drängender.
Seine Hand lässt meine Brust los, um sich kurz darauf unter den Rand meines Badeanzugs zu schieben. Jetzt hat Stefan meine nackte Brust unter seinen Fingern. Ich bekomme Panik. Ich will das nicht.
Das hier hat nichts mit meinem Traum zu tun. Gar nichts. Stefans Kuss schmeckt plötzlich nur noch eklig. Ich fühle mich nackt und beobachtet und verletzlich.
»Bitte«, stammele ich. »Bitte lass das.«
»Erzähl mir nicht, dass das nicht genau das ist, was du wolltest, kleine Hexe«, flüstert er und sofort ist sein Mund wieder auf meinen Lippen. Während seine rechte Hand weiter meine Brust zu fassen versucht, hält er mich mit dem Gewicht seines Körpers fest an den Beckenrand gedrückt und fängt an, mit der linken Hand nach meinen Beinen zu tasten. In dem Moment macht etwas in mir klick und ich stoße mit aller Kraft mein Knie in Stefans Badehose. Fluchend lässt er mich los und krümmt sich im Wasser. So schnell ich kann, klettere ich aus dem Becken und laufe über den Rasen zurück zu den anderen.
»Karo, ist alles in Ordnung?« Erstaunt sieht Kim mich an und steigt aus dem Wasser.
Ich reiße mein Badehandtuch aus der Tasche und wickele es um mich.
Kim kommt zu mir und legt mir den Arm um die Schultern. »Du zitterst ja total! Geht es dir nicht gut? Ist was passiert?« Ich schüttele nur stumm den Kopf. Ich presse meine Lippen aufeinander und versuche, das Zittern zu unterdrücken. In meinem Kopf dreht sich alles. Ich bringe kein Wort heraus.
Obwohl ich seit Wochen von diesem
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