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Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
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Geflüster, so wie wir als Kinder oft im Kleiderschrank Picknick gemacht hatten.
    »Wann wollen wir auf den Berg?«, fragte Bethany und schob sich ihr Brot in den Mund. »Gleich am Anfang? Oder   …?«
    Ich trank einen Schluck und verzog das Gesicht, als meine Schulter mit dem frischen Tattoo an der Wand entlangscheuerte. Ich grinste. Zack hatte es am Ende doch noch geschafft, uns zu einer gemeinsamen Tätowierung zu überreden. Georgia würde einen Aufstand machen, wenn sie dahinterkam.
    »Mir egal«, sagte Zack als Antwort auf Beths Frage. »Das ist die Show von Alex.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Jetzt, wo ich hier bin, kommt’s mir irgendwie vor   … ich glaub   …«
    »Du willst nicht«, sagte Zack. Es war eine Feststellung, keine Frage. »Du hast Angst.«
    Ich nickte und Tränen stiegen mir in die Augen. »Was ist, wenn ich sie da oben nicht spüre?«
    Niemand sagte etwas. Wir kauten nur weiter auf unseren Sandwiches herum. Die Baumwollvorhänge warfen Schatten auf unsere Gesichter, unsere Beine lagenübereinander, mit dem Rücken lehnten wir an der Wand des Campingbusses. In unserer ganzen Zeit zu dritt hatten wir nie überlegt, was wäre, wenn unsere Reise scheitern würde.
    Doch am Ende brauchte ich gar nicht viel, um mich zu entscheiden: Es genügte schon, dass der Berg ein Mal kurz hinter der Windschutzscheibe auftauchte   – im nächsten Augenblick war er schon wieder weg und gleich darauf wieder so riesig, dass er unser Gesichtsfeld ganz ausfüllte   – und ich ihn in der Abenddämmerung flimmern sah.
    Uns allen blieb die Luft weg. Und dann wurde uns schwindlig. Wir mussten uns fast zwingen, auf den Hotelparkplatz zu fahren und einzuchecken, denn am liebsten wären wir einfach weitergefahren, immer höher und höher, bis wir mit den Köpfen in den Wolken gewesen wären.
    Nachdem bei der Rezeption alles erledigt war und Bethany als verspätetes Abendessen noch Pizza bestellt hatte, marschierte ich direkt auf den winzigen Balkon, der zu unserem Zimmer gehörte.
    Ich schaute. Ich wartete. Ich atmete tief ein und aus, während mir der Wind die Haare um den Kopf wehte. Ich hielt Ausschau nach ihr. Ich wollte sie spüren.
    Aber da war nichts.
    Nach einer Weile ging die Tür zum Nebenraum auf und Zack stürmte in unser Zimmer, einen Song aus
The Sound of Music
auf den Lippen. Es ging darin um Täler und Berge, die ein Lied singen oder so ähnlich. Bethany stimmte kichernd mit ein, doch ich rührte mich nicht. Ich konnte meine Augen nicht von dem Bergmassivlösen. Was war, wenn ich etwas verpasste? Wenn sie sich plötzlich zeigte und ich es nicht merkte? Es kam mir vor, als würde ich mein ganzes Leben betrachten, das vor mir hoch in den Himmel ragte. Ich mochte nicht mal mehr blinzeln.
    Rumpelnd öffnete sich hinter mir die Schiebetür und Bethany hakte sich bei mir unter.
    »Bist du okay?«, fragte sie.
    Ich nickte. Dass mir die Augen tränten, weil ich so lange nicht geblinzelt hatte, merkte ich erst, als mir Zack, der auch herausgekommen war und sich auf meine andere Seite gestellt hatte, mit dem Daumen eine Träne von der Wange wischte. »Tja. Nein«, sagte ich schließlich. »Sie ist nicht da. Wir sind den ganzen weiten Weg bis hierher gekommen, aber   … sie ist nicht da.«
    Bethany seufzte und legte den Kopf an meine Schulter. Ihr Haar roch nach Apfel und mir kam der Gedanke, dass das nur eine von vielen Veränderungen an Bethany war, seit sie aufs College ging. Aber ihr Haar, das mir ins Gesicht flatterte, fühlte sich gut an. So tröstlich.
    »Sie ist da«, flüsterte sie. »Du wirst sie finden.«
    Zack nahm mich an der Taille und zog mich zu sich.
    »Außerdem sind wir da. Wir sind immer da«, sagte er   – oder vielmehr nuschelte er es um seinen Zahnstocher herum.
    »Wir müssen ja nicht hoch«, meinte Bethany. »Wir können einfach wieder nach Hause fahren.«
    Mit der freien Hand fasste ich mir ans Schlüsselbein und spürte das vertraute Lederhalsband meines Traumfängers. Celia hatte ihn auf dem Parkplatz vor dem
Bread Bowl
gefunden, wo Cole mich blutend hatte liegen lassen.Sie hatte ihn repariert, indem sie einen Verschluss an den losen Lederenden befestigte, wie bei einer normalen Kette.
    Bethany lag falsch. Wir mussten. Wir mussten auf jeden Fall dort hoch. Und nicht nur ich. Sondern wir drei. Weil wir buchstäblich alle hatten leiden müssen unter dem Tod meiner Mutter. Wir waren alle drei Opfer. Wir mussten alle drei dort hoch, um festzustellen, dass dieser Berg einfach

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