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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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offen und neugierig und möchte meine erotischen Träume Wirklichkeit werden lassen. Nicht nur beim Sex bin ich sehr experimentierfreudig. Und noch eine wichtige Information: Ja, ich lebe in einer offenen Beziehung. Details dazu vielleicht in einem persönlichen Gespräch.
    Ideale Person: Ich suche eine lockere Beziehung, niemanden, der klammert, weil ich gerne Abwechslung habe und neue Dinge ausprobieren möchte. Die Frau, die ich mir vorstelle, sollte ebenso offen über ihre Phantasien sprechen können und den Mut haben, diese auch auszuleben. Erlaubt ist, was beiden gefällt. Grundlage für alles bleibt aber gegenseitiges Vertrauen. Ich bevorzuge ein erstes ‚Beschnuppern‘ an einem neutralen Ort, so dass für beide Seiten ein ‚ehrenvoller Rückzug‘ möglich ist;-)
    Alles Weitere besprechen wir dann in einem privaten Chat oder Telefongespräch.«
    Allein diese Zeilen zu lesen (oder sie, so wie jetzt eben, mit der Hand abzuschreiben), macht mich an. Intelligent-zurückhaltend und doch steht genug »zwischen den Zeilen«, wie ich finde … Nach Privatchats mit Falk muss ich in der Regel mein vom Lustsaft durchtränktes Höschen wechseln.
    Ich bin zielbewusst. Ich steuere auf mein erstes reales Treffen mit einem echten Dom hin.
    Dabei schwanke ich zwischen lustvollem Entsetzen (ich habe doch wirklich noch keine BDSM-Erfahrung, außer mit Eiswürfeln, Seidenkrawattenfesseln und einem Wartenbergrad) und tiefem Verlangen, das mich sozusagen ganz und gar flüssig werden lässt.
    Ich sollte es besser beschreiben können, als Autorin phantastischer Geschichten, aber ich kann nicht.
    Die Zeit des Nur-Beschreibens nähert sich dem Ende.
7. April 2003
    Lustschmerz.
    Eine ECHTE Session erleben.
    Habe nicht die allergeringste Ahnung, ob ich wirklich eine von denen bin, die das REAL mögen. Will ich nun nur den Reiz der Andeutung, den ich an anderer Stelle schon gewürdigt habe, oder ist es Zeit, MEHR zu erfahren?
    Ich bin fest entschlossen es herauszufinden.
    Ich habe in drei Tagen mein erstes Date mit einem Dom.
    Na gut, streng genommen ist es nicht mein allererstes. Aber das wirklich erste, das rückblickend nur ein paar dämmrige Augenblicke lang dauerte, gibt kaum genug her, um etwas auszusagen. Das war wie ein flüchtiger Moment zwischen Wach-Sein und Schlaf …
    Jetzt will ich es wissen.
    Bin total aufgeregt und so gespannt, dass ich es kaum noch aushalte.
11. April 2003
    Zunächst trafen wir uns vor der Kunsthalle, zum zweiten Mal, aber diesmal bei strahlend hellem Licht. In seinem Wagen fuhr Falk zum Neckar, wir wanderten lange durch die Wiesen, er stellte mir interessierte Fragen, ließ mich erzählen, im Gefühl, Zeit zu haben, gefangen in der Empfindung, dass SM bereits ein Band zwischen uns geschaffen hatte, lösten sich meine Ängste in goldblaue Luft auf.
    In meiner Tasche hatte ich immer noch das Seil, meinen Glücksbringer. Falk hat es mir per Post gesandt, zusammen mit ein paar Zeilen:
    Für Janet
    Sieh das Seil,
    spüre seine sanfte glatte Oberfläche,
    fühle seine unbarmherzige Widerstandskraft
    sieh den Knoten,
    spüre seine weichen runden Formen,
    fühle seine gnadenlose Unnachgiebigkeit
    Sanfte Widerstandskraft
    Weiche Unnachgiebigkeit
    Erst der Gegensatz macht sie zu einem Ganzen
    F.
    »Was stelle ich nun mit dir an?«, meint er mit dieser sagenhaften Stimme, die mich von Anfang an fasziniert, bezaubert, in Bann geschlagen hat. Warm, freundlich, tief ohne bodenlos zu sein, und nie laut werdend. Das muss er nicht. Seine Dominanz schwingt im Ton selbst mit, fast magisch.
    Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir – unter dichten Weiden – diesen Platz am Fluss gefunden haben. Ich bin wieder nervös.
    »Knie dich erstmal auf die Decke. Hände auf den Rücken«, kommandiert Falk.
    Ich gehorche. Spüre, wie ich ruhiger werde.
    »Auf die Decke, oh danke«, sage ich erleichtert und sogar ein kleines bisschen keck, denn im letzten Chat hatte er noch gesagt: »Die Decke ist selbstverständlich für mich.«
    Meine Augengläser habe ich zuvor auf seinen Befehl hin in meinen Rucksack gesteckt. Fühle mich freier jetzt, obwohl ich weniger sehe. Oder gerade deshalb.
    Es ist ungewöhnlich warm. Zauberhaft wonniges Wetter, Aprilsommer. Und ich habe auch, von ihm dazu aufgefordert, meinen Rock und die Bluse ausgezogen. Unter dem Rock trage ich nur einen Stringtanga, meine hellhäutigen Brüste werden mehr entblößt als bedeckt von einer schwarzen Spitzen-Hebe, und die Nippel schauen hervor.
    Er legt meine Hände

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