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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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in sehr schwere Eisen, und ich halte den Atem an, so phantastisch ist das für mich. Schon als er Anstalten macht, das zu tun, werde ich nass. Als ich die Eisen wirklich spüre, laufe ich über und seufze glücklich. Das Gewicht zieht an meinen zarten Gelenken.
    Unvermittelt beginnt Falk dann mit Ohrfeigen, leichten Schlägen mit der offenen Hand auf meine Wangen, und ich brumme überrascht. Schläge ins Gesicht? Das sei für mich problematisch, hatte ich im privaten Chat gesagt. Jetzt stelle ich fest, dass er es ausgezeichnet macht, dass ich geil davon werde, dass ich es als herrlich empfinde. Später erzähle ich ihm von dem Gefühl süßwürziger, starker Demütigung, und er wird entgegnen: »Genau. Das war Zweck der Übung.«
    Ich denke, ich knie ihm da viel zu stolz, mit erhobenem Kopf, gerecktem Kinn. Das tue ich dann nicht mehr.
    Noch eine Weile später werde ich, neben ihm auf der Decke liegend, sogar eine heftigere Ohrfeige kriegen, eine, die meine Wange leicht zum Glühen bringt – für ein freches »Vielleicht« aus meinem Munde. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn ich dafür keine gefangen hätte.
    Nach diesem pikanten Anfang bin ich begierig mehr zu bekommen.
    Ich bekomme mehr.
    Er nimmt die Reitgerte. Betrachtet mich nochmals ausgiebig.
    Und meine Schenkel und Waden und einmal sogar der linke Oberschenkel knapp unterhalb der Möse, das brennt sehr sehr sehr stark – werden verwöhnt mit scharfen Schlägen. Sie sind heftig, ich keuche, und sie sind süß, ich seufze immer wieder. Reiße an den eisernen Fesseln.
    »Du wolltest wohl ohne Zweifel ihre Haltbarkeit prüfen«, sagte Falk später trocken. Ich liebte seinen coolen Sado-Humor.
    Danach fragte ich ihn, wie viele Hiebe denn gewesen seien.
    Ich hatte überhaupt keine Vorstellung mehr davon, denn schon bald war ich im Rausch versunken. Darüber hatte ich also gelesen. Fliegen. Der SUBSPACE. Orgasmus OHNE jedweden »klassischen« Sex.
    F. sagte: »Wenn jemand mitzählt, dann du.« Er schwieg einen Moment, fügte dann freundlicher hinzu: »Aber mal sehen.« Und wir ließen die Auspeitschung gemeinsam Revue passieren und kamen auf ungefähr zwanzig Hiebe.
    »Mit etwa 30 Prozent meiner Kraft«, erklärte er ruhig.
    Das ließ mich leicht schlucken.
    Er sagte: »Du warst sehr gut. Ich bewundere deine Nehmerqualitäten.«
    Hmmm… das klang einerseits lobend, andererseits auch so ein klitzekleines bisschen gönnerhaft.
    Mein analysierendes Ich versteht das sehr gut und findet es auch akzeptabel.
    Die emanzipiert-feministische Frau in mir, die sich noch immer ihrer Neigung schämt, sie nicht ganz annimmt, krümmt sich unter einem Lob wie »Nehmerqualitäten«.
    Die Sub, die ich auch bin, die sich noch keinen Namen verdient hat, platzt vor Stolz und verlangt einfach immer nur hemmungslos nach MEHR. Für die gierige namenlose Sub ist alles ganz einfach. Hm. »Wenn es denn funkt«, wie harmlos-unzutreffend kam mir jetzt dieser Spruch vor.
    Nach den Schlägen nahm Falk sich noch meine Nippel vor. Sehr intensiv. Das hatte ich schon im Waldpark gemocht, bei unserem ersten Dämmer-Treffen … und ihm hatte mein Lächeln dabei gefallen. Sagte er mir später im »Messie«. Auch da hatte er mich schon, mit einer Spur Überraschung in der Stimme, gelobt: »Du bist gut! Du bist wirklich gut.«
    Ha. Und ich hatte bis zu dem Moment im Wald noch KEINE Erfahrung damit gehabt. Dass jemand einfach so meine Brustwarzen quält … an ihnen zieht … sie in Klemmen schraubt … und meinen Brüsten sogar drei oder vier Schläge mit … ja, mit dem Seil überzieht. Mit jenem schwarzen Seil, das er mir viele Tage zuvor per Post zugeschickt hatte. Das ich ihm gereicht hatte mit den rituellen Worten: »Bitte binde mich, Herr.«
    Es war ein Spiel, natürlich, und doch sollte ich durch diese symbolische Initiation lange an meinen »Dominus Mercurius« gebunden bleiben. Ziemlich lange.
    Meine Hände hatte ich ihm überkreuzt hingestreckt, damals im Park, und er hatte sie gefesselt und mich dabei angesehen und es war unfassbar herrlich gewesen, und ich konnte nur heiser bejahen, als er meinte: »Nicht wahr, das ist etwas anderes als mit Seidenkrawatten …?«, darauf anspielend, was ich ihm erzählt hatte von meinen ersten Fesselerlebnissen mit Phelan. Die wichtig gewesen waren, selbstverständlich, mich vorbereitet hatten für DIES HIER, nun aber verblassten zu fast vollkommener Bedeutungslosigkeit.
    Aber zurück zum Fluss. Wo hellgrüne Weiden wuchsen und ihre zarten Blättchen wie im

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