Bittersueße Sehnsucht
immer sechsundzwanzig Tage, also hätte sie an diesem Tag ihre Regel bekommen müssen. Es war allerdings nicht der Fall gewesen …
Vielleicht ist mein Hormonhaushalt durch den Klimawechsel durcheinander geraten, sagte sie sich fieberhaft. Aber was war, wenn sie in jener ersten Nacht schwanger geworden war?
10. KAPITEL
“Als Jasper uns erzählt hat, was in seinem Testament steht, hätte ich ihn am liebsten erwürgt!” Cesar, der nervös im Warteraum auf und ab ging, warf - wohl zum vierten Mal innerhalb von vier Minuten - einen Blick auf seine goldene Rolex. “Accidenti! Wenn ich meine Bank so leiten würde wie die diese Klinik, wäre ich längst pleite.”
“Jasper wird die Operation überstehen”, tröstete Dixie ihn.
“Wie kannst du bloß so ruhig sein?” fragte er beinah vorwurfsvoll.
“Meine Stiefmutter war zum Schluss einige Male auf der Intensivstation.”
Cesar schluckte mühsam und verzog dann zerknirscht den Mund. “Ich bin mal wieder ins Fettnäpfchen getreten, stimmt’s?”
Er setzte sich auf den Stuhl neben ihr, sprang jedoch sofort wieder auf, als die Tür geöffnet wurde und der Chirurg hereinkam. Sein Lächeln sagte Dixie alles, was sie wissen musste, aber Cesar führte ein langes Gespräch mit ihm.
Liebevoll betrachtete sie ihn. Er sah typisch italienisch aus. Oder spanisch? Jedenfalls untermalte er seine Worte mit ausdrucksvollen Gesten, was er in der Bank nie getan hatte.
Wie mochte er wohl reagieren, wenn sie ihm erzählte, dass sie ein Kind von ihm erwartete? Wahrscheinlich mit eisiger Ablehnung. Bei der Vorstellung wurde sie blass. Nachdem Cesar und sie Jasper am Vortag in die Klinik am Stadtrand von Granada gebracht hatten, hatte sie erklärt, sie musste einige Besorgungen machen, und hatte einen Schwangerschaftstest gekauft, den sie an diesem Morgen durchgeführt hatte. Er war positiv gewesen und sie entsetzt. Wäre Cesar wegen Jaspers Operation nicht so besorgt gewesen, hätte er es ihr vielleicht angemerkt.
Sie hatte ihn in dem Glauben gelassen, sie würde die Pille nehmen, und seit der Hochzeit benutzte Cesar Kondome. Das konnte nur bedeuten, dass er auf keinen Fall Vater werden wollte.
Doch es war bereits zu spät gewesen, und das war einzig und allein ihre Schuld! Und wenn sie, wie es an diesem Tag so oft geschehen war, ein kleines Mädchen oder einen kleinen Jungen mit Cesars Augen vor sich sah, verstärkten sich ihre Schuldgefühle noch, und sie fühlte sich naiver denn je, weil sie auf der Insel so glücklich mit Cesar gewesen war. In wenigen Wochen würde alles vorbei sein.
Den nächsten Tag verbrachten sie in der Klinik und wechselten sich an Jaspers Bett ab. An dem Abend war Cesar in Hochstimmung. Da er von Natur aus sehr pessimistisch war, hatte er mit dem Schlimmsten gerechnet und war nun umso erleichterter, dass Jasper sich bereits auf dem Weg der Besserung befand.
Zurück in ihrer luxuriösen Hotelsuite, nahm er ein langes Abendkleid aus Goldlame aus dem Schrank, das er offenbar für sie eingepackt hatte, und warf es aufs Bett. “Zieh dich an. Wir gehen aus und feiern.”
Als Cesar zwanzig Minuten später aus der Dusche kam, ein Handtuch um die schmalen Hüften gewickelt, ließ er ihren Verlobungs-und ihren Ehering neben Dixie auf die Frisierkommode fallen. “Bei jeder Gelegenheit nimmst du sie ab und lässt sie dann irgendwo liegen. Irgendwann verlierst du sie noch, oder sie werden gestohlen.”
“Ich versuche, besser aufzupassen”, erwiderte sie leise.
“Manchmal habe ich das Gefühl, als wolltest du mir dadurch etwas sagen”, erklärte er schroff, doch als sie aufstand, nahmen seine Gedanken eine andere Richtung, denn sie trug nur einen apricotfarbenen Spitzen-BH und einen dazu passenden knappen Slip.
“Du siehst fantastisch aus!” brachte er hervor.
Als sie sich verlegen umdrehte und seinem Blick begegnete, verspürte sie sofort wieder das vertraute erregende Prickeln.
“Dio … Ich begehre dich so, cara!” Er nahm das Handtuch ab und streckte die Arme nach ihr aus.
Als er sie an sich zog, erschauerte sie heftig. Doch zum ersten Mal seit über einer Woche schrie eine Stimme in ihrem Kopf
“Nein!”. Dixie erstarrte vorübergehend, aber die Macht, die Cesar über ihren Körper ausübte, war stärker. Er hakte den BH
auf und streifte ihn ab, und sobald er ihre Brüste umfasste und die Lippen auf ihre presste, war es um sie geschehen.
Bereitwillig ließ sie sich von ihm zum Bett führen.
Diesmal war ihr Liebesspiel wilder als je
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