Bittersueße Wahrheit
Eid zu brechen?“, ertönte Starks dunkle Stimme aus den Lautsprechern des Smartphones.
Simon drehte sich alles im Kopf. Wovon sprach Stark da nur? Und woher wusste er, dass sich Simon von ihm lösen wollte? Der heftige Herzschlag in seiner Brust schien ihn regelrecht zu erschlagen. „Wovon sprechen Sie da, Stark. Ich kann Ihnen nicht folgen. Tatsache ist, dass Sie sich nicht an den Termin gehalten haben. Ich warte immerhin schon seit über zwei Stunden auf Sie…“
„Crow, Sie amüsieren mich!“, unterbrach ihn Stark belustigt. „Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, Sie stellen sich dümmer, als Sie es tatsächlich sind. Jetzt hören Sie mir mal gut zu! Ich nehme es Ihnen sehr übel, dass Sie mich hintergehen wollten. Aber ich bin gewillt, Ihnen zu verzeihen. Natürlich nur, wenn Sie sich ab sofort aus meinen Angelegenheiten heraushalten. Und Sub #8 SC habe ich soeben zu meiner Angelegenheit gemacht. Sie hatten es nicht fertiggebracht, Ihre Sklavin unter Kontrolle zu bekommen, daher habe ich mich nun dieser lästigen Sache angenommen. Da es sich hierbei aber um einen Sonderfall handelt, bin ich auch nicht bereit dazu, diese ungehorsame Sklavin auf Antrag zu Ihnen zurückzuschicken. Ich gebe Ihnen daher einen guten Rat, Crow: suchen Sie sich eine Neue und vergewissern Sie sich vor einer eventuell erneuten Zeremonie, wie ernst sie es tatsächlich mit ihrer Unterwerfung meint. Beim nächsten Mal könnte das nämlich nicht mehr so gut für Sie enden…“
„ Hören Sie, Stark! Jetzt gebe ich Ihnen einen guten Rat.“, fiel ihm Simon ins Wort. Starks Worte hatten ihn zutiefst erzürnt, was man unüberhörbar an dem kalten Tonfall seiner Stimme erkennen konnte. „Wenn Sie nur in die Nähe von Katelyn Snow kommen, dann werde ich Ihnen das verdammte Herz aus Ihrer Brust reißen. Ich hätte es Ihnen ja persönlich gesagt, aber Sie waren ja zu feige, selbst hier zu erscheinen…“
Starks lautes , schallendes Lachen ließ Simon sofort verstummen. Es übertönte regelrecht den letzten Satz, den er ihm an den Kopf geschmissen hatte.
„Sie schüchtern mich nicht ein, Crow. Also versuchen Sie es erst gar nicht!“ Der Tonfall seiner Stimme hatte sich nun verändert. Er klang jetzt kalt und berechnend. „Ich hätte Sie niemals bei mir aufnehmen dürfen, Crow. Eigentlich wusste ich schon von Anfang an, dass Sie mir nur Ärger einbringen werden. Viel mehr als ein kleiner, dummer und hitzköpfiger Junge sind Sie nicht. Hören Sie, Sie brauchen Ihre Entlassung nicht mehr zu beantragen, da ich Sie mit sofortiger Wirkung aus dem Bund ausschließe. Aber eines kann ich Ihnen versprechen, ich werde mich gebührend um Sub #8 SC kümmern und das nachholen, was Sie anscheinend versäumt haben. Vergessen Sie sie lieber. Mehr als eine flüchtige Erinnerung an sie wird Ihnen ohnehin nicht mehr bleiben.“ Und dann wurde die Leitung unterbrochen. Stark hatte einfach aufgelegt.
Simon kochte vor Wut. Quälende Hitze stieg in seinem Körper langsam empor und schien ihn förmlich innerlich zu verbrennen. Wovon hatte dieser miese Kerl da nur gesprochen? Instinktiv packte er Charlie am Kragen, der ihm gerade das Smartphone aus der Hand nehmen wollte. „Was hat dieses miese Arschloch vor?“, zischte er durch die Zähne.
Ehe es sich Simon versah, scharrten sich bereits seine Männer um ihn herum und kesselten ihn sowie Charlie ein. Allen voran Jake Blood. „Was ist los, Boss?“, warf er atemlos ein.
„James Stark kommt nicht. Das ist los. Ich weiß auch nicht, wovon dieser miese Dreckskerl gesprochen hat, aber so wie es aussieht, hat er mich aus seinem Club rausgeworfen. Ging einfacher als ich dachte. Aber er will sich wohl an mir rächen. Er hat Katelyn bedroht. Bevor ich nicht Näheres weiß, nehmen wir dieses Arschloch hier mit.“ Er richtete den Blick auf Charlie. „Du solltest jetzt keinen Aufstand veranstalten, wenn du nicht mit einem Loch im Kopf enden willst. Haben wir uns verstanden?!“
Charlie nickte, nicht fähig, irgendetwas darauf zu erwidern. So hatte er sich das Gespräch eigentlich nicht vorgestellt. Vielmehr hatte er erwartet, nach dem Telefonat als freier Mann wieder aus dem Hilton herauszuspazieren. So war es bis jetzt zumindest immer gewesen. Niemand hatte es gewagt, die rechte Hand von James Stark einfach so zu kidnappen. Er war sozusagen immer das, was die Schweiz für Europa darstellte. Eine neutrale Zone. Charlie konnte nicht leugnen, dass ihn die ganze Situation verdammt beunruhigte.
Simon griff in
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