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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sturm
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sein Sakko , um sein BlackBerry herauszuholen. Doch die Innentasche war leer. Im selben Augenblick war ihm wieder eingefallen, dass er es auf dem Tresen hatte liegen lassen. Er eilte dorthin zurück, griff nach seinem BlackBerry und sah sofort, dass er einen Anruf in Abwesenheit drauf hatte. Rafael. Er hatte ihn versucht zu erreichen. Simon rief sofort zurück. Schon nach dem zweiten Klingeln meldete sich sein Freund. „Wo ist Katelyn?“, stieß Simon atemlos aus.
    „Oben. In ihrem Zimmer.“, erwiderte Rafael.
    Simon atmete erleichtert auf. Doch seine Erleichterung darüber war nicht von Dauer. Die innere Ruhe schwand genauso schnell wieder, wie sie gekommen war.
    „Was war in dem verdammten Koffer?“, hallte es aus dem Smartphone heraus. „Und wieso hast du mir nichts davon erzählt? Ist Rose schon bei dir?“ Rafael hatte so schnell gesprochen, dass sich seine Worte fast überschlugen.
    Simon drehte sich nunmehr der Kopf. Wollten ihn heute alle verrückt machen? „Wovon sprichst du, verdammt!“, bellte er ins Smartphone.
    „Na von dem Koffer!“ Doch Rafael dämmerte es bereits. „Du weißt nichts von einem Koffer?“
    „Welcher Koffer, verdammt noch mal?!“ Simon verdrehte die Augen. Doch als er Rafaels Version des Koffers hörte, dämmerte auch ihm nichts Gutes. Dass ihn Rose so schamlos hintergangen hatte, enttäuschte ihn zutiefst. „Geh sofort zu Katelyn rauf. Ich will, dass du keine Sekunde von ihr weichst. Bin auf dem Weg.“ Dann legte er auf und verließ das Hilton mit seinen Männern. Charlie musste ihm wohl oder übel folgen.
    Als Simon die Einfahrt zu seiner Villa hinauffuhr, sah er Rafael schon von Weitem – schwer bewaffnet und mit todernster Miene –   auf sich zueilen. „Halt sofort an!“ Der Befehl hallte durch den ganzen Wagen. Simon riss die Beifahrertür des Ferraris auf, nachdem Jake eine Vollbremsung eingelegt hatte, sprang aus dem Wagen und eilte seinem Freund entgegen.
    „Sie ist weg!“, keuchte Rafael atemlos. Als er Simons Wagenkolonne die Einfahrt hochfahren sah, drängte es ihn, die schlechte Nachricht sofort zu überbringen. Keine Sekunde länger wollte er mehr in diesem leeren Haus untätig herumsitzen. Die kurze Zeit, die er auf Simon in der Villa gewartet hatte, kam ihm nämlich vor wie eine Ewigkeit. Wie konnte ihm das nur passieren? Wie konnte ihn Rose nur so überlisten?! Er war doch der Beste! Zumindest zweifelte er gerade sehr an seiner sonst so guten und ausgeprägten Auffassungsgabe. Und sein Ego war zutiefst verletzt.
    „Was heißt, sie ist weg?“ Simons Stimme brach. Verzweiflung und Angst machten sich in ihm breit.
    Rafael hatte nach Simons Telefonat den schlimmen Verdacht geschöpft, dass sich in dem Koffer keine Waffen, sondern Katelyn befunden hatte. Als er in ihr Zimmer gestürmt war, war es natürlich leer gewesen. Seine Befürchtungen hatten sich tatsächlich bewahrheitet, denn auch in den übrigen Zimmern war sie nicht aufzufinden. Als wäre sie buchstäblich vom Erdboden verschwunden. Das Personal hatten sie den ganzen Morgen über nicht gesehen. Rose war auch nicht wieder zurückgekehrt. Und so wie es aussah, würde sie auch nicht wiederkommen.
    „Rose. Sie hat sie verschle ppt.“ Er erzählte in kurzen, prägnanten Sätzen seine Befürchtungen und das, was er bis dato herausgefunden hatte.
    Simon schwirrte der Kopf . Musste denn alles schieflaufen! Verdammt noch mal! Seine Brust zog sich so fest zusammen, dass er das Gefühl bekam, jämmerlich daran zu ersticken. Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar und drehte sich unbewusst im Kreis. „Sag bitte, dass das nicht wahr ist!“, krächzte er verzweifelt.
    Rafael senkte den Blick. Er schämte sich fürchterlich. „Ich fürchte, es ist genauso abgelaufen. Aber ich hole sie dir zurück.“ Dass es Rose geschafft hatte, Katelyn aus der Villa herauszuschmuggeln, obwohl sie unter seinem Schutz gestanden war, kratzte gewaltig an Rafaels Stolz; daher gab es für ihn nur eine einzige Lösung für dieses Problem. Er musste Katelyn zurückholen. Und wenn es das Letzte war, was er in diesem Leben noch machen würde. Das war er Simon schuldig. Und sich selbst auch.
    „Stark hat sie!“, stieß Simon mutlos aus. Er konnte es immer noch nicht fassen: Katelyn war bei diesem Sadisten! James Stark war für seine Grausamkeit in gewissen Kreisen bekannt. Im Gegensatz zu ihm war Simon ein zahmes Kätzchen. Er hatte immer aufgehört, wenn eine seiner Subs das Safewort benutzt hatte. Stark hingegen nicht.

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