Bittersweet Moon 3
und wünscht sich eine richtige Liebesbeziehung mit mir.
„Das ist so schön! Ich freue mich unendlich für dich!“,
greift Mia nach meiner Hand und drückt sie fest. „Morgen wird er dich also der
Öffentlichkeit als seine neue Freundin vorstellen?“, erkundigt sie sich weiter.
„Ich weiß nicht genau, Mia“, antworte ich ehrlich. „Ich weiß
auch nicht, was mich dort erwartet, ob irgendjemand sich überhaupt für mich
interessieren wird und wenn ja, was für Fragen sie mir stellen werden. Ich muss
auf alles vorbereitet sein und einfach cool bleiben, egal was auf mich
zukommt.“ Das meine ich wirklich so. Ich versuche nicht daran zu denken, wie
meine Rolle in Robins Gegenwart bewertet wird. Wird jemand die Fotos erwähnen?
Wird man mich direkt ansprechen? Wie wird Robin unsere Verbindung kommentieren?
„Diana, ist dir eigentlich bewusst, was da auf dich
zukommt?“, schaut mich Mia prüfend und auch besorgt an.
„Wieso? Was genau meinst du?“, frage ich sie mit Unbehagen
in der Magengegend.
„Es muss ja nicht so sein ... Aber … es könnte auch sein,
dass die Medien sich gnadenlos auf dich stürzen, dich überall verfolgen, jedes
Detail aus deinem Leben ausgraben wollen ... Du weißt schon, das übliche, wenn
ein berühmter Musiker mit einer neuen Frau in der Öffentlichkeit erscheint. Du
wirst plötzlich zwangsläufig auch „berühmt“ und alle werden sich für dich
interessieren. Kannst du damit umgehen?“
Mias Worte fühlen sich wie eine eiskalte Dusche, die über
meine Euphorie und Verliebtheit siegt und ich bin für einen kurzen Augenblick
sauer auf sie, weil sie so direkt mit mir spricht. Doch sie hat Recht. Verdammt
recht. Ich verdränge die ganze Zeit all das, woran sie mich jetzt erinnert und
ich habe Angst.
„Mia, ich habe Riesen-Schiss davor! Ich hasse die
Vorstellung davon, die werden wahrscheinlich über mich schreiben und mich fotografieren!
Ich will das alles nicht, glaub mir!“ Plötzlich breche ich in Tränen aus und
werfe mich ihr um den Hals. Ich habe wirklich Angst vor dieser Schattenseite,
die ein Verhältnis mit Robin mit sich bringt.
„Komm, lass es ruhig raus“, tröstet mich Mia und streichelt
mir über den Kopf, während ich hilflos schluchze. „Es tut mir leid, dass ich
dich von deiner Wolke sieben runtergezogen habe. Ich kann mir gut vorstellen,
wie du dich fühlst. Du bist total verliebt und willst mit ihm zusammen sein und
Robin fühlt scheinbar das gleiche für dich. Aber ihr habt euch entschieden,
eine Beziehung zu führen, also musst du da jetzt durch. Oder du gibst ihn
sofort auf, bevor du zu tief drin steckst“, denkt sie laut nach und seufzt.
„Aber dafür ist es wahrscheinlich eh schon viel zu spät ...“
Ich sammle mich langsam wieder und löse mich aus ihrer
Umarmung. „Ich denke auch, es gibt kein zurück mehr ... Ich muss jetzt nur
stark genug sein, um diesen Druck aushalten zu können.“
Mia wischt mir mit dem Finger den verwischten Kajal ab. „Du
kannst es schaffen, schließlich bist du eine Sängerin, die es gelernt hat, vor
dem Publikum aufzutreten und eine Rolle zu spielen. Sieh es wirklich als eine
Rolle - du spielst die Freundin eines Rockstars,
gibst den Medien, was sie von dir sehen oder hören wollen
und zeig auf keinen Fall, wie verunsichert und ängstlich du bist. Du bist doch
ein Profi, meine Liebe!“ Sie lächelt aufmunternd und entlockt mir auch ein
kleines Lächeln. „Und es muss auch gar nicht so schlimm kommen, wir sind ja in
Berlin und nicht in New York. Die Medien werden sich erkundigen wer du bist,
was du tust, sie werden ein paar Fotos machen, das wird schon alles sein. Robin
ist zwar berühmt, aber er ist ja kein Brad Pitt, der auf Schritt und Tritt
verfolgt wird. Sogar er hat sich neulich in Berlin ungestört durch die Stadt
bewegt und außerhalb der offiziellen Pressetermine hat ihn so gut wie niemand
belästigt. Es gab nicht mal Paparazzi Fotos, als er in einigen Kneipen und
Clubs gesichtet wurde.“
„Stimmt, du hast ja Recht. Ich denke zu viel darüber nach,
wie die Rockstars in der USA behandelt werden und was für ein Hype die Medien
um sie machen.“
„Genau so ist es. Diese Fotos aus Italien waren zwar doof,
aber hier wird niemand so was machen“, drückt Mia fest meine Hände. „Sei froh,
dass wir in Berlin leben, hier werdet ihr es viel leichter haben als in London
oder eben Amerika. Aber trotzdem, versuch cool zu bleiben und nimm es nicht
persönlich, wenn die Zeitungen was Blödes über dich
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