Bittersweet Moon 3
bemerkt,
war selbst zu betrunken und sie haben keine Spuren im Bett hinterlassen. Aber
du hast sie gesehen, als du früher als geplant gekommen bist. Diana, hättest du
mir bloß vertraut … Du hast mir nie richtig vertraut …“ Während ich seiner
Erklärung für diesen fiesen Albtraum zuhöre, höre ich auf zu schluchzen und bin
nur noch entsetzt. So entsetzt, dass ich das Gefühl kriege, mein ganzes Blut
verwandelt sich in eine eiskalte Flüssigkeit, die mich gleich ersticken wird.
Es war alles bloß eine boshafte Illusion? Ein teuflisch trügerisches Bild? Oder
wie Robin sagte - ich habe das gesehen, was ich sehen wollte … Wenn ich die Tür
ein Stückchen weiter aufgemacht hätte, hätte ich gesehen, dass Jason und nicht
Robin unter Rebecca liegt. Doch für mich war es selbstverständlich, es ist
Robin ... Weil ich ihm nicht vertraut habe!
Ich befreie mich aus seiner Umarmung und schaue ihm
fassungslos ins Gesicht. Er weint! Ich habe ihn noch nie weinen gesehen! Mein
Herz zieht sich noch mehr zusammen.
„Es tut mir so unendlich leid! Ich habe dir vertraut, mit
meiner ganzen Seele, doch als ich Rebecca in deinem Bett erblickte und Jasons
Hände auf ihren Brüsten für deine hielt, konnte ich nicht länger denken. Seine
Tattoos ähneln den deinen und es war dunkel im Zimmer. Ich wurde von Panik
überwältigt und bin einfach weggerannt, statt mich richtig zu überzeugen.
Kannst du mir das verzeihen?“ Ich starre in sein verzweifeltes Gesicht und
wische ihm mit zittriger Hand die Tränen von den Wangen. Robin schweigt und ich
erblicke so viel Schmerz in seinen wunderschönen Augen, dass es mich fast
zerreißt. „Robin, sag was! Kannst du mir verzeihen? Ich habe schon genug dafür
bezahlt, dass ich an dir gezweifelt habe, das kannst du mir glauben! Gestern
Nacht wollte ich einfach nur noch sterben, weil ich dachte, es ist aus und
vorbei mit uns. Nur die Gedanken an Lucy haben mir meinen Lebenswillen
zurückgegeben! Robin, ich liebe dich so sehr! Ich werde es verstehen, wenn du
mir meine Dummheit nicht verzeihen kannst, doch ich werde dich weiter lieben,
so lange, wie ich am Leben bin! Du bist mein Leben! Robbie, sag doch
was!“ Ich schluchze laut während ich versuche, ihn zu überzeugen und ich küsse
immer wieder sein geliebtes, angebetetes Gesicht. Robin lässt es zu, doch ich
merke, wie er kämpft, wie angespannt er ist. Ich habe ihn enttäuscht, weil ich
an seiner Treue gezweifelt habe … Ich habe am Ende doch alles kaputt gemacht!
Die Panik in mir erstickt mich immer mehr und ich ringe nach Luft in Erwartung
seiner Reaktion. Endlich erwacht er aus seiner inneren Starre und greift
langsam nach mir. Er hält mein Gesicht in seinen Händen und küsst mich so
heftig, dass mir fast die Lippe aufplatzt. Verzweifelt küsst er mich weiter,
immer wieder. Unsere Tränen vermischen sich miteinander und allmählich spüre
ich, wie ich wieder zurück ins Leben kehre, wie von den Toten auferstanden.
„Robin, bitte, sag endlich was“, flehe ich ihn an, als wir beide heftig nach
Luft schnappen und uns anschauen.
Er seufzt laut und lässt mein Gesicht los. Seine Hände
zittern stark, genau so wie seine Stimme: „Diana, natürlich verzeihe ich dir.
Ich versuche jetzt, dass ganze mit deinen Augen zu sehen. Du wusstest, dass
Rebecca mich immer noch haben will, sie lagen in meinem Bett und du hast Jasons
Tattoos gesehen, die bei schwachem Licht tatsächlich meinen ähneln.
Wahrscheinlich würde jeder die gleiche Schlussfolgerung ziehen, wenn er an
deiner Stelle wäre. Diana, du hast mir höllische Angst eingejagt … Du hast
keine Ahnung, wie ich mich gefühlt habe, als ich dachte, ich hätte dich
verloren, du würdest mich nicht mehr wollen und wärst mir endgültig weggerannt
…“ Sein Blick ist immer noch gequält, als er mich mit seinen Augen taxiert und
meine beide Hände festhält. „In diesen schlimmen Stunden ist mir endgültig klar
geworden, wie sehr ich dich liebe und wie viel du mir bedeutest! Ich habe in
dir das gefunden, was ich schon so viele Jahre vergeblich gesucht habe, was ich
in meinem Ruhm, Geld und Erfolg nie finden konnte! Ich bin bei dir angekommen,
Diana! Du gibst mir ein Zuhause für meine rastlose Zigeunerseele! Du machst
mich vollständig und ganz! Das habe ich schon vor zehn Jahren geahnt, doch
damals war ich noch zu unreif und zu verloren, um es richtig erkennen zu
können. Aber jetzt weiß ich es, ich spüre es mit meinem ganzen Herzen!
Symbolisch gesehen, hältst du mein ganzes Leben
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