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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Folliot, Baron Tewkesbury, darauf warteten, daß Clive fortführe.
    »Ich bin anscheinend in die größte Verschwörung hineingestolpert, die die Welt jemals erlebte - oder ich wurde hineingelockt. Philo Goode, Amos Ransome, Lo-rena Ransome ... mein alter getreuer Bursche Horace Hamilton Smythe! Er hat mir im Verlauf meiner Abenteuer wiederholt das Leben gerettet, Vater - nur um zu verschwinden und anschließend in einer neuen exotischen Verkleidung wieder aufzutauchen. Ist der Mann ein Überläufer, oder ist er selbst Opfer einer fremdartigen Macht?«
    Er schüttelte den Kopf. Wohin sollte diese bizarre Unterhaltung führen? Er würde einen anderen Kurs versuchen.
    »Du, Neville.« Er wandte sich an seinen älteren Bruder. »Du bist zweiundsechzig Jahre alt?«
    »Das bin ich.«
    »Und ich bin noch nicht vierzig. Dennoch wurden wir nur Minuten nacheinander geboren. Wir schreiben das Jahr 1896. Ich wurde aus dem Jahr 1871 hierhergebracht. Ich bin durch Länder gekommen, die so fürchterlich waren, wie man's sich kaum vorstellen kann. Ich bekämpfte Ungeheuer, die ...«
    Er musterte die Gesichter seiner beiden nächsten Verwandten, seines Vaters und seines älteren Zwillingsbruders. Der Baron ließ sich anscheinend treiben, wie es ein Mann tat, der sich den Neunzig näherte. Aber Neville Folliot, tadellos und akkurat gekleidet als Generalleutnant der Königlichen Somerset Grenadier Guards Ihrer Majestät, hörte genau zu. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich sowohl bezüglich seiner Reaktion auf Clives Worte als auch der eigenen Absichten, aber er hörte Clive zumindest aufmerksam zu.
    »Neville, mein Bruder, laß mich dir von meinen ersten Begegnungen bis zum Eintritt in das Dungeon berichten. In der Gesellschaft meines ehemaligen Burschen Smythe und seines indischen Verbündeten Sidi Bombay. ..«
    »Ich kenne Sidi Bombay«, unterbrach ihn Neville. »Ich hatte das Vergnügen, seine Bekanntschaft in der Stadt Sansibar zu machen.«
    »Ja, und einen gewissen Ruf bei unserem Konsul in Sansibar und beim Sultan Seyyid Majid bin Said hast du auch hinterlassen!«
    »Ah, einige der temperamentvollen Einwohner von Sansibar! Und des afrikanischen Festlands! Ich fürchte, daß ich derartige Leute niemals mehr treffen werde. Die Verantwortung des Rangs, die Schwäche des Alters - man hat sich verschworen, um einen alten Veteran wie mich bei der Stange zu halten. Ihr jüngeren Burschen werdet die Helden spielen.«
    »Ich rede nicht von Heldentaten, Neville! Wo ich auch immer hinging, dein Ruf eilte dir voraus. Ich war als Schuft und Halunke gebrandmarkt - von völlig Fremden, Neville! -, und das alles dank des Unheils, das du angerichtet hattest.«
    »Wie schade! Aber das ist alles so lange her, Clive. Damals in den sechziger Jahren, ah, wir waren schon wilde Kerle, nicht wahr? Lebhaft und rebellisch, bereit zu jedem Abenteuer, gierig nach neuen Erlebnissen. Es wird niemals mehr eine Zeit geben wie die Sechziger - zumindest nicht für uns. Aber jetzt leben wir in einem späteren Zeitalter. Die Neunziger mögen besser als die Sechziger sein - oder schlechter. Die Meinungen müssen sich unterscheiden. Aber wie dem auch sei, laß uns mit den Realitäten der Gegenwart kämpfen!«
    »Du wirst mir erklären müssen, was du mit den Realitäten der Gegenwart meinst, Neville. Welche Realitäten sind das genau? Ich weiß nur, daß George du Maurier behauptet, er habe mich durch die Kraft des Bewußtseins und mit der Hilfe von Madame Clarissa Mesmer hierhergebracht.«
    »Du Maurier? Du hast in Verbindung mit du Maurier gestanden?«
    »Ich bin direkt von ihm hierhergekommen.«
    »Was hast du da getan?« Neville sah ihn durchdringend an, die Pupillen wirkten wie glühende Kohlen. Der Ausdruck auf dem Gesicht war streng.
    »Er ist einer meiner ältesten Freunde, Neville. Der Mann liegt auf dem Sterbebett. Meine Gegenwart vermochte ihm eine kleine Erleichterung zu gewähren.«
    »Aber er ist mit unseren Feinden verbündet! Du Narr, Clive! Wieviel hast du ihm erzählt? Wieviel weiß er?«
    »Welche Rolle spielt das, Neville? Ich sagte dir doch, der Mann stirbt bald. Und was unsere Feinde betrifft - dein Ausdruck, Bruder, unsere Feinde -, du handelst so, als steckten die Folliots in einer Fehde, wie irgendwelche wilden amerikanischen Bergbewohner. Du ...«
    »Das hier ist viel schlimmer als eine Fehde, Clive! Krieg könnte ein angemessenerer Ausdruck dafür sein. Aber ein Krieg, gegen den die Kriege zwischen Griechen und Persern, Hebräern und

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