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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Leoparden verschwand.
    Ein weiterer war über Clive. Die Kreatur feuerte nicht, sondern hatte sich entschlosen, Clive zu umhüllen, ihn zu bedecken wie eine dünne Lage eisigen Nebels. Sie wurde kälter und dichter. Clive spürte, daß er gleichzeitig erdrückt wurde und erfror.
    Durch den transparenten Leoparden hindurch sah er, wie es Horace Hamilton Smythe mit dem dritten Besucher zu tun bekam. Sowohl Horace als auch das Ordo-litwesen steckten knorrige Stifte auf die Läufe der Waffen, und messerähnliche Projektionen sprangen wie Bajonette von den Spitzen der Waffen.
    Vor Clives hilflosen Augen waren Horace und der Leopard in einen tödlichen Zweikampf verstrickt.
    Einer sprang vor.
    Der andere duckte sich beiseite und schlug mit dem Knauf der Waffe zu.
    Der erste wirbelte herum, senkte den Kopf und schlug dem anderen ins Gesicht.
    Der zweite blockte den Schlag ab, hob die Waffe und ließ sie mit dem Lauf zuerst auf den Hinterkopf des anderen niedersausen.
    Sidi Bombay stand dabei, fast so hilflos wie Clive.
    Horace Smythe und der Ordolit-Leopard taumelten zu Boden. Der Aufprall ließ den Wagen erzittern und riß sie auseinander.
    Der Leopard war nur für einen Augenblick von Horace Hamilton Smythe getrennt worden. Aber in diesem Augenblick brachte Sidi Bombay seinen Ordolit-Karabi-ner in Anschlag und schickte einen Blitz von schimmernder Energie in den Leoparden.
    Mit einem einzigen Schmerzensschrei und einem hörbaren Seufzer der Verzweiflung verschwand der Leopard.
    Sidi Bombay packte den zerzausten Horace Hamilton Smythe und zog ihn hoch. Der Karabiner des Leoparden war zusammen mit seinem Besitzer verschwunden. Horaces Waffe lag harmlos auf dem Boden. Sidi Bombay und Horace Smythe wandten sich gemeinsam Clive Folliot zu.
    Clive sah alles wie durch einen roten Schleier. Er sah das Entsetzen, das den beiden eingeschworenen Blutsbrüdern im Gesicht geschrieben stand. In Clives Ohren klingelte es, und er spürte, wie er allmählich das Bewußtsein verlor.
    Er taumelte zu Boden. Er konnte nichts mehr sehen. Aber selbst durch die gummiartigc, feuchte Kälte des Leoparden fühlte er die scharfe Klinge von Horace Hamilton Smythes Ordolit-Bajonett.
    Auf das Risiko hin, sich zu schneiden, packte Clive die Klinge. Sie glitt durch das gummiartige Material des Leoparden und drang Clive in die Handfläche. Er verspürte einen kurzen Schmerz und daraufhin das heiße Pulsieren des eigenen Blutes. Er ließ das Bajonett fallen.
    Aber es war, als wäre sein gesamtes Sein in Flammen gebadet - Flammen, die Qualen hervorriefen, die sich Clive in seinem ganzen bisherigen Leben noch nicht hatte vorstellen können, die ihn dennoch reinigten und erneuerten. Ein Kreischen tönte ihm in den Ohren, und er war außerstande zu sagen, ob es die eigene Stimme war, die ein Triumphgeschrei ausstieß, oder die Stimme des verzweifelten Ordolit-Leoparden, der bis zu diesem Augenblick jeden Zentimeter von Clives Körper bedeckt gehalten hatte.
    Für den Bruchteil eines Augenblicks erhaschte er einen Blick von sich selbst in der glasähnlichen Wand des Wagens. Er hatte sich aufgerappelt, und sein Spiegelbild loderte ihm wie eine menschliche Fackel entgegen.
    Der Ordolit-Leopard war verschwunden.
    Clives Blut hatte den Leoparden zerstört. Folliot-Blut war, wie er sich erinnerte, das Antriebsprinzip der Ordolit-Leoparden - aber es mußte freiwillig gespendetes Blut sein. Blut, das ohne Zustimmung des Spenders genommen wurde, war für diese merkwürdigen nichtlebendigen Wesen tödlich. Clives Blut hatte den Leoparden zerstört und ihm das eigene Leben gerettet.
    Clive lehnte den Kopf an die Frontseite des Wagens. Ein Schauder durchlief ihn. Mit jedem keuchenden Atemzug gewann er die Herrschaft über seinen Körper zurück.
    »Werden wir noch mehreren davon begegnen?« brachte er hervor.
    »Wir werden auf noch viel Schlimmeres als das treffen«, verkündete Sidi Bombay feierlich. »Wir werden auf Wesen treffen, bei denen sich der Major gerne an diese Ordolit-Leoparden erinnern wird.«
    Clive hob den Karabiner auf. Er setzte sich und rrtu-sterte die Waffe. Es war ein faszinierender Apparat, der Lauf glatt und auf eine Weise gezogen, wie er's noch nie zuvor gesehen hatte. Er hielt sie an die Schulter und blickte durch die Zielvorrichtung, die ihn faszinierte. Als er und Annie den Soldaten in der Nähe von Tewkesbury gegenübergestanden hatten, war die Schlacht so hitzig ausgefochten und so rasch beendet worden, daß er nicht die Zeit gehabt hatte, die

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