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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gegenüber öffnete. Zum ersten Mal gab er zu, dass er nicht weiterwusste, anstatt einfach nur wütend von allen zu verlangen, dass sie ihm Platz machten und ihm seine Wünsche erfüllten.
    Das wollte sie auf keinen Fall vermasseln.
    »Angie fragt die ganze Zeit nach dir.« Angie war eine Freundin von Stacey und betrieb das neue Internetcafé. Sie war Tims Highschool-Freundin gewesen, und es hatte ihr das Herz gebrochen, als er zur Marine gegangen war. Stacey vermutete, dass die hübsche Ex ihn immer noch mochte. Aber die Sache war ein bisschen heikel; sie war vor einem Jahr mit Randy zusammen gewesen, bis Mama Covey sich eingemischt hatte. Echte Freunde teilten alles, wie?
    »Sie hat Mitleid mit mir«, fauchte Tim.
    »Nein, hat sie nicht.«
    »Ich will nicht über sie reden.«
    Also mochte er sie immer noch. Sie hatte es gewusst.
    Sie zwang sich, es dabei bewenden zu lassen, und brachte die Kaffeetassen herüber. »Also. Wenn du keinen Rat in Liebesdingen brauchst und keine Arbeit, um Geld zu verdienen, wo liegt dann das Problem?«
    Er riss den Kopf hoch. »Problem?«
    »Irgendwas hat dich an einem Sonntagabend um elf Uhr vor meine Haustür gescheucht. Womit kann ich helfen?«
    »Helfen. Du willst mir helfen, egal, worum es geht?«
    »Ja, das will ich«, murmelte sie und fragte sich, in was genau er eigentlich verstrickt war. Himmel, sie hoffte, Randy hatte ihren Bruder nicht in irgendwelche dubiosen Geschäfte verwickelt, bei denen sie ihm nicht helfen konnte. Denn sie liebte ihren Bruder, aber sie konnte nicht die Augen davor verschließen, wenn er das Gesetz brach.
    »Es ist alles in Ordnung.« Er rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. Er war sichtlich müde, aber vielleicht verdeckte er auch seine Augen, damit sie nicht die Gefühle darin sah. Er schien aufrichtig erstaunt, dass sie ihm so bereitwillig ihre Hilfe angeboten hatte. Hatte er wirklich erwartet, dass sie ihn abweisen würde?
    Vielleicht. An jenem Morgen vor einigen Tagen war sie mit Sicherheit nicht mitfühlend gewesen. Andererseits hatte er sich auch nicht gerade reumütig und verletzlich gezeigt.
    »Es tut mir leid, ich hätte nicht herkommen sollen. Mir war einfach nur klar, dass Randy vorbeikommen würde, wenn ich zu Hause geblieben wäre, und dann wäre ich ausgegangen und hätte irgendwas Dummes gemacht.«
    Etwas Dummes mit Randy. Mal was ganz Neues. »Er bringt dich immer in Schwierigkeiten.«
    »Er ist mein bester Freund.«
    »Das weiß ich.«
    »Sieh mal«, sagte Tim, »ich kenne ihn mein ganzes Leben lang. Wir sind immer füreinander da gewesen. Seit sein Vater gestorben ist und dann unsere Mutter.«
    Sie sprachen selten über ihre Mutter, hauptsächlich deswegen, weil Stacey sich nicht an sie erinnern konnte. »Ich weiß. Glaubst du, ich hätte vergessen, dass er die ganze Zeit darüber geredet hat, wie toll es doch wäre, wenn Dad Randys Mutter heiraten würde und ihr dann Brüder wärt?«
    Tim hatte gerade einen Schluck von seinem Kaffee genommen, aber er spuckte ihn gleich wieder zurück in die Tasse. Diesmal erschien ein echtes Lächeln auf seinem Gesicht. Das seine Narben nur noch betonte. Außerdem betonte es die hübsche Färbung seiner Augen. Und es versetzte ihr einen kleinen Stich ins Herz. »Meine Güte, ich hatte panische Angst davor, dass das passiert!«
    »Ich auch! Ich dachte, du wärst total davon begeistert.«
    »Machst du Witze? Die Frau ist ein Drachen. Wenn ein Mann durch reine Willensanstrengung einen Herzinfarkt kriegen kann, dann glaube ich, dass Mr Covey genau das getan hat, einfach um ihr zu entkommen.«
    »Der Glückspilz«, sagte sie lachend. Sie lachte . Zusammen mit ihrem Bruder. Wann kam das schon mal vor?
    »Randy hatte es nicht leicht«, beharrte Tim. »Wir sind füreinander da, durch dick und dünn. In Glück und Unglück.«
    Das »Glück und Unglück« hallte in ihrem Kopf nach. »Tim, ich weiß, dass es irgendwas gibt, das du mir nicht erzählst.«
    »Fragst du in deiner Funktion als Sheriff?«, fauchte er.
    »Nein. Ich frage als deine Schwester. Als jemand, der dich liebt.«
    Der Blick seiner grünen Augen begegnete ihrem, und einen Moment lang dachte sie, er würde auspacken. Sie bereitete sich darauf vor, ihm zuzuhören, ohne eine Reaktion zu zeigen, denn sie wusste, dass er sich wirklich Sorgen machte, was auch immer vor sich ging.
    Aber er wich ihr aus und wiederholte leise: »Er ist immer für mich da gewesen.«
    »Ich weiß. Aber im Moment brauchst du niemanden wie ihn, der für dich

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