Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
geht.«
    Tim starrte zu ihr hinunter und schwieg. Dennoch kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass er zumindest darüber nachdenken würde, denn sie hatte ihm keine Anweisung erteilt oder ihn zu irgendetwas gedrängt. Sie hatte nur einen Vorschlag gemacht. Das war seit einiger Zeit die einzige Möglichkeit, überhaupt mit ihm zu reden.
    Als ihr Bruder fort war, schloss Stacey hinter ihm die Tür und kehrte in die Küche zurück. Sie hatte ihren Kaffee kaum angerührt, aber das war auch egal. Sie war ohnehin so aufgeputscht, dass sie kein Koffein mehr brauchte.
    Schade, dass Dean nicht da war! Obwohl es natürlich besser war, dass er nicht bei ihr gewesen war, als Tim aufgekreuzt war. In dem Fall wäre ihr Bruder nie und nimmer geblieben. Aber jetzt stand ihr die ganze lange Nacht bevor, und sie hätte Dean gerne hiergehabt. In ihrem Geist schwirrten Einzelheiten zu dem Fall herum, Dinge, die sie herausbekommen hatte, Dinge, über die sie nachgrübelte. Dinge, die wichtig zu sein schienen, obwohl sie den Grund dafür nicht zu fassen bekam.
    Es war kurz vor ein Uhr. Sie musste versuchen zu schlafen. Dennoch konnte sie es sich nicht verkneifen, das Telefon zu betrachten, als sie die Küche aufräumte.
    Wie durch Zauberei klingelte es.
    Lachend griff sie nach dem Telefon und wollte ihn fragen, ob er ihre Gedanken gelesen hatte. »Dean?«
    Schweigen.
    »Hallo?«
    Dieses unheilvolle Nichts erstreckte sich über mehrere Sekunden. Unbehagen schnürte ihr die Kehle zu. Bilder von Lisa, Erinnerungen an die böswillige Überraschung, die jemand auf ihrer Veranda hinterlassen hatte, füllten die hintersten Winkel ihrer Vorstellungskraft. »Wer zum Teufel ist da?«
    Zuerst erhielt sie keine Antwort. Dann nur ein einziges Wort.
    »Schlampe.«
    Dann wurde die Verbindung getrennt.

12
    Obwohl er gerne schon eher nach Hope Valley zurückgefahren wäre, schaffte Dean es nicht vor dem frühen Dienstagabend.
    Der grausame Mord an Amber Torrington war am Mon­tagmorgen auf Satan’s Playground uraufgeführt worden. Ihre Leiche hatten sie später am Nachmittag gefunden – in zwei Teilen.
    Das Team hatte gewusst, dass jemand sterben würde. Und auch, warum. Sie hatten eine grobe Vorstellung, wer. Eine ungefähre Ahnung, wo. Und leider auch, wie.
    Dennoch hatten sie rein gar nichts unternehmen können, um es zu verhindern.
    Eigentlich hätte Dean in Washington bleiben sollen. Nachdem er gestern und heute den Großteil des Tages in den Wäldern von Südpennsylvania verbracht hatte, wo man die Leiche gefunden hatte, war er ins Büro zurückgekehrt, weil er wissen wollte, ob Lily oder Brandon mit den Überwachungsvideos weiterkamen. Dass sie keinen Erfolg hatten, war für ihn ein guter Grund, zurück nach Hope Valley zu fahren. Wenn sie wirklich davon ausgingen, dass der Mann mit der Gegend zumindest vertraut war, musste sich jemand die Videos ansehen, der ihn wiedererkennen konnte.
    Stacey.
    Das waren die einzigen Aufnahmen, die er ihr zeigen würde. Denn als Dean gesehen hatte, was dieser kranke Wichser Amber Torrington angetan hatte, hatte er sich zum ersten Mal, seit er an diesem Fall arbeitete, übergeben müssen.
    Jemanden zu enthaupten war offensichtlich nicht so leicht, wie es in Videospielen und Filmen den Anschein hatte. Das Ungeheuer hatte schuften müssen. Und zwar schwer.
    Er erreichte den Stadtrand und fuhr weiter in Richtung Revier. Da er nicht mehr mit Stacey gesprochen hatte, seit er Samstagnacht bei ihr weggefahren war, wusste er nicht genau, was für einen Empfang sie ihm bereiten würde. Eigentlich hatte er sich melden wollen, aber er war einfach zu fertig gewesen. Er hatte Befragungen durchgeführt, hatte haufenweise Indizien von beiden Tatorten durchgesehen, hatte mit beinahe jedem Mitarbeiter des Kaufhauses gesprochen. Irgendwann zwischendurch hätte er Stacey vom Handy aus anrufen können, aber es gab zu viel zu sagen für ein Telefongespräch.
    Sie ist ein Bulle. Sie versteht das.
    Sie war nicht wie seine Ex, die stündlich Rechenschaft darüber verlangt hatte, wann er zum Abendessen zu Hause sein würde – und die besagtes Abendessen mitunter auch mal auf seinen Stuhl gekippt hatte, wenn er es nicht rechtzeitig schaffte. Als ob es in Deans Macht stünde zu bestimmen, wann Beweise gefunden oder gewalttätige Verbrecher verhaftet wurden.
    Als er auf dem Revier ankam, erfuhr er allerdings, dass Stacey nicht dort war.
    »Tut mir leid, Agent Taggert«, sagte die ältere Dame mit der Fönfrisur. »Sie ist auf dem

Weitere Kostenlose Bücher