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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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›da‹ ist. Er hilft dir nicht, und er könnte dir schaden.«
    Tims Kaffee schwappte über den Rand der Tasse, als er sie auf den Tisch zurückstellte. Ihr Bruder zitterte tatsächlich.
    »Tim, bitte erzähl mir, was los ist. Bist du … Hast du irgendwas genommen?«
    Er stand abrupt auf. »Ich bin nicht auf Drogen.«
    »Ich weiß, dass Randy früher welche genommen hat.«
    »Das ist Jahre her«, fuhr er sie an. »Er macht so was nicht mehr. Und damit basta!«
    »Tut mir leid.« Stacey streckte die Hand nach ihm aus. »Bitte geh nicht!«
    Er zögerte. Dann wich er ihrer Hand aus, als wolle er sich nicht berühren lassen. Aber seine Wut verrauchte, und er murmelte leise: »Du musst morgen arbeiten und Hope Valley vor den Übeln dieser Welt bewahren. Ich habe dich lange genug wach gehalten.«
    Sie wusste, dass es zwecklos war, ihm zu widersprechen. Er hatte jetzt die Schotten dicht gemacht. Also stand sie ebenfalls auf. »Vor den Übeln dieser Welt bewahren? Anscheinend hast du die Regionalnachrichten nicht mitverfolgt.«
    »Ach du Schande, das habe ich ganz vergessen. Ich hab das mit Lisa gehört. Das ist hart.«
    »Für ihre Mutter ganz bestimmt.«
    Tim errötete. »Dick hat dir erzählt, dass ich an dem Abend in der Kneipe war, als sie verschwand.«
    »Ja, das hat er.«
    »Danke, dass du mich nicht vor allen anderen zur Rede gestellt hast, obwohl du meine große, böse Schwester mit dem Sheriff­stern bist.«
    »Ich hatte vor, morgen bei dir vorbeizuschauen. Und auch bei Randy.«
    »Er wird dir das Gleiche sagen wie ich. Lisa war betrunken, wie alle anderen dort.«
    »Hast du mit ihr geredet?«
    Er schüttelte den Kopf, und jetzt grinste er wirklich höhnisch. »Machst du Witze? Sie konnte mir nicht mal ins Gesicht sehen. Oh, sie hat nie etwas gesagt. Sie hat sich zwar an so ziemlich jeden rangeworfen, aber rangelassen hat sie keinen, und sie war auch nicht gemein.«
    Stacey richtete ihr Augenmerk auf den Teil dieses Satzes, der sie am meisten überraschte, und ignorierte den selbstmitleidigen Tonfall ihres Bruders. »Nicht rangelassen? Ich dachte, wenn sie getrunken hatte, ist sie mit jedem Typen in die Kiste gehüpft.«
    »Vielleicht mit jedem Geldprotz, gut bestückten Hengst oder Drogendealer. Aber nicht mit Durchschnittstypen wie Randy oder hässlichen Kerlen wie mir.«
    Auf diese Selbstkasteiung reagierte sie nur mit einem Augenrollen – sie war zu sehr daran gewöhnt, um überhaupt noch mit ihm darüber zu streiten. Stattdessen konzentrierte sie sich auf diesen neuen Aspekt von Lisas Charakter. Hatte die junge Frau einfach nur einmal zu oft den Falschen abgewiesen und sich den Zorn des Sensenmannes zugezogen?
    »Wie lange seid ihr geblieben?«
    »Ich war bis zur Sperrstunde da. Randy ist ein bisschen früher gegangen. Ich glaube, er ist nervös geworden, als dein Deputy kam und seinen kleinen Bruder rausgezerrt hat. Der Rabauke ist wohl früher mit Seth rumgehangen oder so. Randy wollte wohl auf Nummer sicher gehen, dass sein Sohn nicht auch versuchte, sich Bier zu beschaffen.«
    »Du hast gesehen, wie Mitch aufgetaucht ist, um Mike zu holen?«
    Er nickte. »Ja. Er hat sich Lisa gepackt und versucht, sie dazu zu bringen, mit ihnen zu gehen. Die Sache wurde für einen Moment ziemlich hässlich. Jammerschade, dass er sie nicht überzeugen konnte. Es hätte alles anders ausgehen können.«
    Ja, das hätte es. Wahrscheinlich wäre es sogar tatsächlich anders ausgegangen. Mitch war ein lieber Kerl; er hatte versucht, Lisa Zimmerman zu helfen. Davon war Stacey überzeugt.
    Aber diese Überzeugung konnte trotzdem den leisen Hauch von Argwohn nicht beseitigen – warum hatte Mitch ihr über seine Beziehung zu Lisa keinen reinen Wein eingeschenkt?
    »Danke! Ich weiß deine Hilfe zu schätzen.«
    Obwohl sie wollte, dass Tim blieb und ihr erzählte, warum er wirklich heute Nacht hergekommen war, hielt sie sich zurück. Heute war er zum ersten Mal auf sie zugegangen, und sie wollte, dass er wiederkam. Vor allem wollte sie, dass er wiederkommen wollte . Und beim nächsten Mal wäre er hoffentlich bereit, ein bisschen mehr preiszugeben.
    Aber als sie ihn zur Tür brachte und ihn zum Abschied auf seine geschundene, vernarbte Wange küsste, murmelte sie dennoch: »Du könntest wieder zu dem Arzt im Militärkrankenhaus gehen.«
    Tims Körper verkrampfte sich.
    »Ich will dir keine Vorwürfe machen oder dich kritisieren. Das war nur so eine Idee. Wenn du mit mir oder Dad nicht reden kannst, dann versuch doch, ob es mit ihm

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