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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ganzen Nachmittag über beschäftigt hatte, den ich in die hinterste Schublade meines Gedächtnisses verdrängen wollte, kehrte plötzlich wieder wie ein grinsender Hofnarr, der noch lange nicht genug hat.
    Als wir wieder zu Hause waren, schloß ich Cletes Jeep auf und holte den verdreckten Kissenbezug heraus. Ich wendete ihn und fand in den Nähten die Rückstände von getrocknetem Sand. Anschließend wählte ich Sally Dios Nummer am See. Der Anschluß existierte nicht mehr. Am nächsten Tag hatte ich eigentlich packen wollen, Strom und Wasser abschalten, den Truck abschmieren, Reiseproviant für unsere Heimfahrt besorgen und Tess Regan fragen, ob sie keine Lust auf eine Luftveränderung habe. Aber Sally Dio sollte doch noch einmal in mein Leben treten.
    »Um wieviel Uhr gehst du zur Arbeit?« fragte ich Dixie Lee, als wir am nächsten Morgen frühstückten.
    »Ich geh nicht. Der Boß meint, er braucht mich heute nicht. Ich wollt heut sowieso mit dir drüber reden, Dave. Wenn du abhaust, seh ich für mich hier oben auch keine große Zukunft mehr. Als Aushilfskraft mit 'nem Gabelstapler rumkurven, das ist nicht grade das, was ich mir als neue Karriere vorstelle.«
    »Würdest du auf Alafair aufpassen, während ich zum See hochfahre?«
    »Was willst du dort?«
    »Ich will mit Dio reden. Falls er nicht da ist, hinterlaß ich ihm ’ne Nachricht. Dann komm ich sofort zurück.«
    »Du willst was?« Er stellte seine Kaffeetasse auf den Tisch und starrte mich ungläubig an.
    Ich fuhr nach Polson und steuerte durch die Kirschplantage zum Ostufer des Sees. Ich hätte Dan Nygurski oder den Sheriff anrufen können, aber dann wäre ich gezwungen gewesen, Clete ans Messer zu liefern, und ich war der Meinung, daß ein Mann mit Magengeschwüren, einem Rippenbruch, einer zerquetschten Hand und unzähligen Stichen auf dem Kopf genug gestraft war.
    Am See war es kühl und klar. Der Wind kräuselte die stahlblaue Wasserfläche, und die Wellen brachen hart an den Uferfelsen. Ich parkte genau vor Dios Redwoodbungalow auf der Klippe, zog meine Windjacke aus und ließ sie im Truck, damit sie sehen konnten, daß ich unbewaffnet war, und betätigte den Türklopfer. Niemand antwortete. Ich ging zur Rückseite des Hauses, an dem verglasten Anbau voller Tropenpflanzen vorbei, und sah auf der Veranda den alten Dio im Rollstuhl sitzen, Körper und Kopf in einem gestreiften Bademantel mit Kapuze. Er hielt eine Zigarre in der Hand, und unter der Kapuze sah ich seinen Kropf, die dunkelroten Lippen und die wässerigen Augen, in denen der blanke Haß stand. Er murmelte etwas in meine Richtung, aber der Wind trug es fort, während ich die lange Treppe aus Redwood hinunterschaute, die zu den Uferfelsen führte und zu einer kleinen Anlegestelle, wo Sally Dee und zwei seiner Handlanger gerade ein halbes Dutzend Koffer und Pappkisten abgesetzt hatten. Sogar Sals Schlagzeug stand zum Abtransport bereit.
    Die drei sahen wortlos zu, als ich die Stufen zu ihnen hinunterging. Dann kniete sich Sal vor eine große Pappkiste und stabilisierte sie an einer Ecke mit Klebeband, als sei ich gar nicht vorhanden. Er trug einen gelben Overall, dessen Kragen er hinten hochgestellt hatte, und der Wind wehte ihm sein langes kupferfarbenes Haar ins Gesicht.
    »Was sollen wir tun, Sal?« fragte einer seiner Männer.
    Sally Dee richtete sich zu voller Größe auf, griff sich ein Glas Eiskaffee vom Geländer der Anlegestelle, nahm einen Schluck und sah mich mit beinahe amüsiertem Gesichtsausdruck an.
    »Nichts«, sagte er. »Er ist bloß einer von den Typen, die man genauso schwer los wird wie Kaugummi an der Schuhsohle.«
    »Ich will nur eine Minute deiner kostbaren Zeit in Anspruch nehmen, Sal«, sagte ich. »Ich glaube, jemand hat sich an deinem Flugzeug zu schaffen gemacht.«
    »Ach ja?«
    »Ach ja.«
    »Meinem Flugzeug?«
    »Genau.«
    »Und wie hat sich jemand an meinem Flugzeug zu schaffen gemacht?«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß jemand Sand in den Benzintank geschüttet hat.«
    »Wer ist dieser Jemand, von dem du mir da erzählst?«
    »Das ist alles, was du erfährst. Nimm’s dir zu Herzen oder vergiß, daß ich hier war.«
    »Ach ja? Ohne Scheiß? An meinem Flugzeug rumfummeln.«
    »An deiner Stelle würde ich mal nachschauen.«
    »Siehst du mein beschissenes Flugzeug hier irgendwo?«
    »Tja, Sal, ich hab dir gesagt, was zu sagen war. Dann werd ich mal wieder verschwinden.«
    »Wieso tust du mir einen Gefallen?« sagte er und grinste die beiden Männer an, die

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