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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Zeiger blieb bei Nein stehen.
    Beide Mädchen starrten das Ding an.
    Hannah schlang die Arme um sich. »Ich will aber Geschenke. «
    »Es ist ja nur ein Spiel.« Jane klappte das Brett zu. »Außerdem ist das Ding wirklich kaputt. Ich habe es fallen gelassen. «
    »Ich will Geschenke.«
    Jane umarmte ihre Schwester. »Mach dir keine Gedanken wegen des dummen Bretts, Hannah. Ich werde dir immer etwas zu Weihnachten schenken.«
    Als Hannah kurze Zeit später in ihr Zimmer ging, legte sich Jane wieder unter die Decke.
    Blödes Brett. Blöder Geburtstag. Alles ist blöde.
    Dann schloss sie die Augen, doch in dem Moment fiel ihr ein, dass sie sich die Karte ihrer Schwester noch gar nicht angesehen hatte. Also knipste sie das Licht wieder an und holte sie vom Nachttisch. Auf der Innenseite stand: Wir werden uns immer an den Händen halten! Ich hab dich lieb! Hannah
    Diese Antwort, die sie wegen Weihnachten bekommen hatte, war völlig falsch. Jeder liebte Hannah und schenkte
ihr etwas. Sie konnte sogar ab und zu ihren Vater zu einer Gemütsregung bewegen, und das gelang sonst niemandem. Deswegen würde sie selbstverständlich etwas bekommen.
    Blödes Brett …
    Nach einer Weile döste Jane ein. Sie musste eingeschlafen sein, denn Hannah weckte sie auf.
    »Alles okay?«, fragte Jane und setzte sich auf. Ihre Schwester stand in ihrem Flanellnachthemd neben dem Bett, einen eigenartigen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Ich muss gehen.« Hannahs Stimme klang traurig.
    »Ins Bad? Ist dir schlecht?« Jane schlug die Decke zurück. »Ich komme mit …«
    »Das kannst du nicht.« Hannah seufzte. »Ich muss gehen. «
    »Gut, aber wenn du fertig bist mit was auch immer, dann kannst du zurückkommen und bei mir schlafen, wenn du willst.«
    Hannah blickte zur Tür. »Ich hab Angst.«
    »Es ist ja auch unheimlich, wenn man spucken muss. Aber ich werde immer für dich da sein.«
    »Ich muss gehen.« Als Hannah sich noch einmal umdrehte, sah sie so … erwachsen aus. Überhaupt nicht wie eine Zehnjährige. »Ich versuche, zurückzukommen. Ich werde mein Bestes geben.«
    »Äh … in Ordnung.« Vielleicht hatte ihre Schwester Fieber? »Soll ich Mama wecken?«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Ich möchte nur dich sehen. Schlaf weiter.«
    Als Hannah gegangen war, sank Jane in die Kissen. Sie überlegte, ob sie ins Bad gehen und nach ihrer Schwester sehen sollte, doch der Schlaf übermannte sie, bevor sie ihrem Gedanken folgen konnte.

    Am folgenden Morgen wachte Jane von schweren Schritten draußen im Flur auf. Zuerst dachte sie, jemand hätte etwas verschüttet, was einen Fleck auf einem Teppich oder einer Bettdecke hinterlassen hatte. Aber dann hörte sie das Martinshorn vor dem Haus.
    Jane stand auf, warf einen Blick durch das Fenster, dann steckte sie den Kopf in den Flur. Ihr Vater sprach unten mit jemandem, und die Tür zu Hannahs Zimmer stand offen.
    Auf Zehenspitzen tapste Jane über den Orientläufer. Normalerweise war Hannah an einem Samstag nicht so früh auf. Sie musste wirklich krank sein.
    Jane blieb im Türrahmen stehen. Hannah lag reglos auf ihrem Bett, die Augen an die Decke gerichtet, die Haut so weiß wie das frische Laken, auf dem sie lag.
    Sie blinzelte nicht.
    In der gegenüberliegenden Ecke, so weit von Hannah entfernt wie möglich, saß ihre Mutter am Fenster. Ihr elfenbeinfarbener Seidenmorgenmantel ergoss sich auf den Fußboden. »Geh wieder ins Bett. Sofort.«
    Jane raste in ihr Zimmer. Sie zog die Tür zu und sah gerade noch durch den Spalt ihren Vater mit zwei Männern in dunkelblauen Uniformen die Treppe hochkommen. In seiner Stimme lag Bestimmtheit, und sie hörte die Worte angeborener Herz-Soundso.
    Jane machte einen Satz in ihr Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Zitternd lag sie dort im Dunklen und fühlte sich sehr klein und sehr verängstigt.
    Das Brett hatte recht gehabt. Hannah würde keine Weihnachtsgeschenke bekommen und auch niemanden heiraten.
    Aber Janes kleine Schwester hielt ihr Versprechen. Sie kam wirklich zurück.

1
    »Das geht ja ü-ber-haupt nicht.«
    Vishous blickte von seiner Computerwand auf. Butch O’Neal stand mitten im Wohnzimmer ihrer Höhle, an den Beinen eine schwarze Lederhose und auf dem Gesicht einen Ausdruck von Das-ist-jetzt-nicht-dein-Ernst.
    »Passt sie dir nicht?«, fragte V seinen Mitbewohner.
    »Darum geht es nicht. Nimm’s mir nicht übel, aber ich bewerbe mich doch nicht bei den Village People.« Butch hob die Arme und drehte sich im Kreis, die nackte Brust fing das

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