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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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war. Er war, auf seine alles kontrollierende Art, so verlässlich wie ein Uhrwerk, und in seiner Berechenbarkeit lag ein seltsamer Trost, obwohl sie nicht gerne mit ihm zu tun hatte.
    Sie legte Dickens beiseite, machte das Licht aus und zog die Füße unter die Rüschendecke. Doch sie konnte in ihrem Himmelbett nicht einschlafen, und schließlich hörte sie die Standuhr oben am Treppenabsatz zwölf Mal schlagen.
    Mitternacht.
    Sie schlüpfte aus dem Bett, ging zum Schrank, holte den verdächtigen Rucksack hervor und zog den Reißverschluss auf. Das Ouija-Brett fiel heraus, klappte auf und landete mit dem Spielfeld nach oben auf dem Fußboden. Sie zuckte zusammen
und riss es an sich, als könnte es kaputtgegangen sein. Dann nahm sie den Zeiger aus der Tasche.
    Sie und ihre Freundinnen hatten sich darauf gefreut, das Spiel auszuprobieren, weil sie alle unbedingt erfahren wollten, wen sie heiraten würden. Jane mochte einen Jungen namens Victor Browne aus ihrem Mathekurs. In letzter Zeit hatten sie sich öfter unterhalten, und sie hatte wirklich die Hoffnung, aus ihnen könnte ein Paar werden. Das Blöde war nur, dass sie nicht sicher war, was er für sie empfand. Vielleicht mochte er sie nur, weil sie ihm die Lösungen vorsagte.
    Jane platzierte das Brett auf ihrer Decke, legte die Finger auf den Zeiger und atmete tief ein. »Wie heißt der Junge, den ich heiraten werde?«
    Sie rechnete nicht damit, dass sich das Ding bewegen würde. Was es auch nicht tat.
    Nach ein paar weiteren Versuchen lehnte sie sich frustriert zurück. Dann klopfte sie leise an die Wand hinter dem Kopfteil ihres Bettes. Ihre Schwester antwortete, und kurze Zeit später schlich sich Hannah durch die Tür. Als sie das Brett entdeckte, wurde sie ganz aufgeregt, sprang aufs Bett und wedelte mit dem Zeiger in der Luft herum.
    »Wie spielt man das?«
    »Sch-sch!« Mein Gott, wenn sie hierbei erwischt wurden, würden sie totalen Hausarrest bekommen. Für immer.
    »Entschuldige.« Hannah legte ihre Beine auf das Bett und hielt sie fest, um sie am Zucken zu hindern. »Wie geht …«
    »Du kannst Fragen stellen, und das Brett antwortet.«
    »Was können wir fragen?«
    »Wen wir heiraten werden.« Na gut, jetzt wurde Jane nervös. Was, wenn die Antwort nicht Victor lautete? »Fang du an. Leg deine Fingerspitzen auf den Zeiger, aber nicht schieben oder so was. Einfach nur – genau, so. Also gut … Wen wird Hannah heiraten?«

    Der Zeiger bewegte sich nicht. Selbst nicht, als Jane die Frage wiederholte.
    »Es ist kaputt«, sagte Hannah und zog die Hand weg.
    »Lass mich mal eine andere Frage ausprobieren. Leg die Finger wieder drauf.« Jane holte tief Luft. »Wen werde ich heiraten?«
    Ein leises Quietschen ertönte vom Brett, als der Zeiger sich langsam zu bewegen begann. Als er auf dem V verharrte, begann Jane zu zittern. Dann schob er sich zum Buchstaben I. Jane schlug das Herz bis zum Hals.
    »Es ist Victor!«, sagte Hannah. »Es ist Victor! Du wirst Victor heiraten!«
    Jetzt war es Jane egal, dass ihre Schwester so laut war. Das war zu gut um …
    Der Zeiger landete auf dem S. S?
    »Das ist falsch«, sagte Jane. »Das muss falsch sein …«
    »Nicht aufhören. Wir müssen herausfinden, wer es ist.«
    Doch wenn es nicht Victor war, hatte sie keine Ahnung, um wen es ging. Und was für ein Jungenname fing denn mit Vis …
    Jane wehrte sich gegen den Zeiger, doch er bestand darauf, zum H weiter zu rutschen. Dann kamen O, U und erneut das S.
    VISHOUS.
    Furcht legte sich von innen auf Janes Brustkorb.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass es kaputt ist. Wer heißt denn schon Vishous?«
    Jane wandte den Kopf von dem Brett ab und ließ sich rückwärts auf die Kissen fallen. Das war der schlimmste Geburtstag aller Zeiten.
    »Vielleicht sollten wir es noch mal versuchen«, schlug Hannah vor. Da Jane zögerte, runzelte sie die Stirn. »Komm schon, ich will auch eine Antwort. Das ist sonst unfair.«
    Sie legten die Finger zurück auf den Zeiger.

    »Was bekomme ich zu Weihnachten?«, fragte Hannah.
    Der Zeiger rührte sich nicht.
    »Versuch es mit einem Ja oder Nein für den Anfang«, meinte Jane, immer noch leicht in Panik wegen der Antwort, die sie erhalten hatte. Vielleicht konnte das Brett nicht vernünftig buchstabieren?
    »Bekomme ich etwas zu Weihnachten?«, formulierte Hannah um.
    Es quietschte leise auf dem Brett.
    »Ich hoffe, es ist ein Pferd«, murmelte Hannah, als der Zeiger Kreise über das Brett zog. »Ich hätte gleich danach fragen sollen.«
    Der

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