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Black Dagger 09 - Seelenjäger

Black Dagger 09 - Seelenjäger

Titel: Black Dagger 09 - Seelenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Licht ein. »Ich meine, mal ehrlich …«
    »Die sind zum Kämpfen da, nicht für den Laufsteg.«
    »Das sind Kilts auch, aber trotzdem würde ich mich nicht mal tot im Schottenkaro erwischen lassen.«
    »Das ist mit deinen O-Beinen auch besser so.«
    Butch setzte eine gelangweilte Miene auf. »Beiß mich doch.«
    Nichts dagegen, dachte V.
    Gleichzeitig krümmte er sich innerlich und tastete nach
seinem Tabaksbeutel. Während er ein Blättchen bereitlegte, den Tabak darauf ausbreitete und sich eine Kippe drehte, tat er, womit er generell ziemlich viel Zeit verbrachte: Er erinnerte sich selbst daran, dass Butch glücklich vereint mit der Liebe seines Lebens war, und dass er – selbst wenn das nicht zutreffen würde – einfach nicht so drauf war.
    Als V sich die Zigarette anzündete, bemühte er sich, den Ex-Cop nicht anzusehen. Und scheiterte. Scheiß peripheres Sehvermögen. Brach ihm jedes Mal das Genick.
    Mann, er war vielleicht ein perverser Freak. Besonders, wenn man bedachte, wie eng sie befreundet waren.
    In den vergangenen neun Monaten war V Butch näher gekommen als irgendeinem anderen Wesen in seinen über dreihundert Jahren auf dieser Erde. Er hatte sich die Wohnung mit dem Kerl geteilt, sich mit ihm betrunken, mit ihm trainiert. War mit ihm durch Leben und Tod, Prophezeiung und Verdammnis gegangen. Hatte ihm geholfen, die Gesetze der Natur zu beugen, um ihn von einem Menschen zum Vampir zu wandeln, und ihn dann jedes Mal geheilt, wenn er seine Spezialnummer mit ihren Feinden abzog. Er hatte ihn für die Mitgliedschaft in der Bruderschaft vorgeschlagen … und neben ihm gestanden, als er den Bund mit seiner Shellan einging.
    Während Butch auf und ab wanderte, als wollte er sich mit seiner Lederhose anfreunden, starrte V die sieben Buchstaben an, die in altenglischer Schrift über den Rücken des Ex-Cops verliefen: MARISSA. V hatte beide As geschrieben, und sie waren gut geworden, obwohl seine Hand die ganze Zeit gezitterte hatte.
    »Hm«, murmelte Butch. »Ich weiß nicht, ob ich mit dem Ding klarkomme.«
    Nach der Hochzeitszeremonie hatte V die Höhle für einen Tag geräumt, um dem glücklichen Paar etwas Privatsphäre zu gönnen. Er war über den Hof hinüber ins große
Haus gegangen und hatte sich mit drei Flaschen Wodka in einem Gästezimmer eingeschlossen. Er hatte sich professionell betrunken, richtig knietief geflutet, hatte aber sein Ziel, sich ins Koma zu befördern, nicht erreicht. Die Wahrheit hatte ihn unbarmherzig wach gehalten: V fühlte sich zu seinem Mitbewohner auf eine Art hingezogen, die alles verkomplizierte und doch nichts änderte.
    Butch wusste, was los war. Zum Henker, sie waren beste Kumpel, und er kannte V besser als irgendjemand sonst. Und Marissa wusste es, weil sie nicht dumm war. Und die Bruderschaft wusste es, weil diese albernen alten Waschweiber leider irgendwann hinter jedes Geheimnis kamen.
    Keiner von ihnen hatte ein Problem damit.
    Er schon. Er hasste diese Gefühle. Und sich selbst auch.
    »Probierst du jetzt mal den Rest der Ausrüstung an?«, fragte er mit einem Seufzen. »Oder willst du lieber noch ein bisschen wegen der Hose heulen?«
    »Wenn du nicht die Klappe hältst, zeig ich dir den bösen Finger.«
    »Warum sollte ich dir eins deiner liebsten Hobbys verwehren? «
    »Weil ich sonst bald eine Sehnenscheidenentzündung bekomme.« Butch ging zu einem der Sofas und nahm ein Brusthalfter in die Hand. Er streifte es über die breiten Schultern, das Leder passte sich dem Oberkörper perfekt an. »Scheiße, wie hast du es geschafft, dass der so gut sitzt?«
    »Ich hab deine Maße genommen, schon vergessen?«
    Butch schloss die Schnallen, dann beugte er sich herunter und strich mit den Fingerspitzen über den Deckel einer schwarzen Lackdose. Er verharrte bei dem goldenen Wappen der Black Dagger, dann fuhr er die Zeichen der Alten Sprache nach, die seinen Namen bezeichneten: Dhestroyer, Nachkomme des Wrath, Sohn des Wrath.

    Butchs neuer Name. Butchs alte, edle Abstammung.
    »Ach, Mann, jetzt mach das Ding schon auf.« V drückte seine Zigarette aus, drehte sich eine neue und zündete sie an. Schön, dass Vampire keinen Krebs bekommen konnten. In letzter Zeit hatte er Kette geraucht, wie ein Schwerverbrecher. »Los doch.«
    »Ich kann es immer noch nicht fassen.«
    »Klapp einfach die verdammte Kiste auf.«
    »Ehrlich, ich kann nicht …«
    »Aufmachen.« Mittlerweile war V gereizt genug, um aus seinem bescheuerten Stuhl zu levitieren.
    Der ehemalige Cop löste den

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