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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sprach die Jungfrau der Schrift: »Du brauchst mir nicht zu danken. Wisse nur, dass es dein Fluch ist, durch den du sie berühren darfst. Lebe wohl.«
     
    Okay, dieses romantische Wiedersehen war doch ziemlich absurd und peinlich.
    Und nicht nur, weil man sie wohl als Geist einordnen musste, wie Jane annahm.
    Vishous sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen. Was wehtat. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass er sie so nicht mögen würde, und was dann? Als die Jungfrau der Schrift im Himmel, oder was auch immer das für ein Ort war, auf sie zugekommen war und ihr die Möglichkeit eröffnet hatte, zurückzukommen, hatte sie ihre Antwort ohne großes Nachdenken gegeben. Aber jetzt, da sie einem total geschockten Kerl gegenüberstand, war sie nicht
mehr so sicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht hatte sie –
    Er stand auf, kam auf sie zu und legte ihr ohne jedes Zögern die leuchtende Hand auf das Gesicht. Mit einem Seufzen schmiegte sie sich in seine Handfläche, spürte die Wärme seiner Haut.
    »Bist du das?«, fragte er heiser.
    Sie nickte und streckte die Finger nach seinen Wangen aus, die leicht gerötet waren. »Du hast geweint.«
    Er fing ihre Hand auf. »Ich kann dich fühlen.«
    »Ich dich auch.«
    Er berührte ihren Hals, ihre Schulter, ihren Brustkorb. Zog ihren Arm zu sich heran und sah sie an … na ja, eher durch sie hindurch.
    »Äh … also, ich kann auf Gegenständen sitzen«, begann sie aufs Geratewohl. »Ich meine, während ich draußen gewartet habe, habe ich auf der Couch gesessen. Und ich habe ein Bild gerade gerückt, einen Penny in dein Sparschwein gesteckt, eine Zeitschrift in die Hand genommen. Es ist ein bisschen komisch, aber ich muss mich nur konzentrieren.« Was erzählte sie da eigentlich? »Die, äh … Jungfrau der Schrift meinte, ich könnte auch essen, aber ich muss nicht. Trinken kann ich auch, hat sie gesagt. Wie das funktioniert, weiß ich nicht so genau, aber sie offenbar. Genau. Tja. Je-denfalls glaube ich, dass es ein bisschen dauern wird, bis ich den Dreh raushabe, aber …«
    Er legte ihr die Hand aufs Haar und es fühlte sich genauso an wie früher. Ihr nichtexistenter Körper nahm die Empfindungen genauso wahr wie vorher.
    Jetzt runzelte er die Stirn, sein Gesichtsausdruck wurde geradezu wütend. »Sie hat gesagt, es erfordert ein Opfer. Jemanden zurückzuholen. Was hast du ihr gegeben? Was hast du eingetauscht?«

    »Wie meinst du das?«
    »Sie gibt nichts, ohne etwas als Gegenleistung zu fordern. Was hat sie von dir genommen?«
    »Nichts. Sie hat mich um nichts gebeten.«
    Ratlos schüttelte er den Kopf. Sie dachte, er wollte etwas sagen. Doch dann schlang er einfach nur seine schweren Arme um sie und presste sie an seinen zitternden, leuchtenden Körper. Im Gegensatz zu sonst, wo sie sich konzentrieren musste, um Festigkeit zu finden, ging es bei V von selbst. Bei ihm war sie körperlich, ohne sich in irgendeiner Weise bemühen zu müssen.
    Sie merkte, dass er weinte, an seinem Atem und daran, dass er sich auf sie stützte; aber sie wusste, wenn sie das anspräche, ihn mit Worten zu trösten versuchte, würde er sofort aufhören. Also hielt sie ihn einfach nur im Arm und ließ ihn weinen.
    Außerdem hatte sie auch genug damit zu tun, selbst nicht in Tränen auszubrechen.
    »Ich dachte, ich dürfte das nie wieder erleben«, krächzte er.
    Jane schloss die Augen und drückte ihn, dachte an diesen Moment im Nebel, als sie ihn losgelassen hatte. Hätte sie das nicht getan, dann wären sie jetzt nicht hier zusammen, oder?
    Scheiß auf den freien Willen, dachte sie. Sie würde sich auf das Schicksal verlassen, egal, wie sehr es schmerzte. Denn die Liebe in ihren vielen Erscheinungsformen überdauerte alles. Sie war grenzenlos. Ewig. Sie bewahrte. Jane hatte keine Ahnung, wer oder was die Jungfrau der Schrift war. Hatte keine Ahnung, wo sie selbst gewesen war oder wie sie zurückgekommen war. Aber eines wusste sie ganz genau.
    »Du hattest Recht«, nuschelte sie an Vs Brust.
    »Womit?«
    »Ich glaube an Gott.«

32
    Am folgenden Abend hatte John keinen Unterricht, deshalb setzte er sich mit den Brüdern und ihren Frauen zum Ersten Mahl an den Tisch. Die Stimmung im Haus war beträchtlich gelöster als in den letzten Wochen. Er allerdings konnte an der Fröhlichkeit nicht teilhaben.
    »Na, auf jeden Fall«, erzählte Phur y gerade, »bin ich zur Jungfrau der Schrift gegangen und hab ihr von der Kugel erzählt.«
    »Verdammt, die

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