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0073 - Die Insel der Zyklopen

0073 - Die Insel der Zyklopen

Titel: 0073 - Die Insel der Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Unbarmherzig sengten die Sonnenstrahlen vom strahlend blauen Himmel, über den nur sehr selten eine zarte, weiße Federwolke glitt.
    Alles war so, wie an anderen Sommertagen in dieser Gegend.
    Trotzdem, etwas lag in der Luft!
    Das fühlten auch die beiden Männer in dem Boot.
    Ein beklemmendes Gefühl hatte von ihnen Besitz ergriffen und sich wie ein stählerner Ring um ihre Brust gelegt.
    Irgend etwas war mit einem Mal da! Etwas Bedrohliches, Außergewöhnliches, Gefährliches!
    Es kam den beiden wie die Ruhe vor dem Sturm vor!
    Tatsächlich sollte sich etwas in den nächsten Minuten ereignen, gegen das ein Sturm direkt ungefährlich war!
    Und noch schlimmer, als das Ereignis selbst, sollte das sein, was es hervorbringen sollte.
    Aber davon ahnten die Männer nichts!
    So aber gondelte der Kahn auf eine der zahlreichen Inseln zu, und somit dem Verderben in die gierigen Arme.
    Noch hätten sie sich retten können, aber das Schicksal wollte es anders!
    ***
    »Ich will nicht so recht daran glauben, daß wir hier etwas Interessantes finden!« sagte einer der beiden Männer, um das drückende Schweigen zu brechen. Er blickte sich nach seinem Freund um, der am Heck des Bootes stand, das Ruder hielt und auf den kleinen Außenbordmotor achtete.
    Die Männer waren knapp über Zwanzig, Amerikaner und studierten in New York an der University Archäologie. Für sie waren die ägäischen Inseln, die der Küste Griechenlands weit vorgelagert waren, eine Studienreise in den Ferien wert.
    »Du wirst schon sehen! Wir finden etwas, und wenn wir noch ein Dutzend Inseln abklappern müssen!« sagte Jeff Milden, während er den breitkrempigen Sonnenhut tiefer in die Stirn zog.
    Der andere, Dan Kilroy, ließ sich auf den Boden des Bootes nieder, kontrollierte ihre Ausrüstung, die sie in großen Packen am Bug verstaut hatten.
    »Es wäre doch herrlich, wenn wir eine archäologische Rarität ausgraben würden! Ich sehe schon unser Titelbild in sämtlichen Zeitungen. Und dazu die Überschrift: Zwei Studenten stellen große Forscher in den Schatten.« Kilroy war von diesem Gedanken fasziniert.
    Er verdrängte sogar für kurze Zeit das kribbelige Gefühl, das sich seiner bemächtigt hatte.
    »Mit ›Große Forscher‹ meinst du in erster Linie wahrscheinlich Professor Bill Fleming. Du willst ihm wieder einmal beweisen, wie tüchtig du bist. Aber daraus wird nichts, Dan, ich glaube fast, wir haben das ganze Jahr über umsonst gespart, die Reise nach Griechenland war ein Reinfall!«
    »Mensch, Jeff! Laß doch den Kopf nicht hängen. Immerhin hatten wir den schönsten Urlaub seit langem und außerdem ist er noch nicht zu Ende. Zeit genug, um noch den ›Großen Fund‹ zu machen!«
    »Das redest du dir nur ein!«
    Schweigen trat ein. Sie bewunderten die Landschaft, die sie umgab. Wie Pilze wuchsen die kleinen Inseln aus dem grünblauen Meer.
    Nur sehr wenige von ihnen waren groß und wiesen fruchtbare Bodenbeschaffenheit auf, so daß sich einige Bauern darauf niedergelassen hatten, um sie zu bewirtschaften. Die meisten der Inseln waren steinig und kahl, der Boden felsig, die Erde sandig, zerklüftet. Je weiter man sich von der Küste Griechenlands entfernte, desto seltener wurden die Eilande.
    Jeff Milden hatte sich eine Zigarette angezündet, schnippte das Streichholz in die zarten Wellen, wo es auf- und abzutanzen begann.
    Er blies kunstvolle Rauchringe in die flirrende Luft, sah ein paar Möwen nach, die krächzend weite Kreise um ihr Boot zogen.
    »Was hältst du von dieser Insel?« fragte Kilroy seinen Freund, während er mit der rechten Hand auf ein kleines Eiland zeigte.
    »Okay, die nehmen wir. Sie sehen ja doch alle gleich aus! Ich weiß gar nicht, was du dir davon versprichst!«
    »Verdammt noch mal!« fluchte Kilroy. Er schlug mit der geballten Faust auf das Gehäuse des Motors. »Soll ich vielleicht auf der Akropolis mit den Ausgrabungen beginnen? Hier haben wir wenigstens noch eine reelle Chance, etwas zu finden! Diese Inseln galten schon jeher als Verteidigungsstützpunkte. Sicher sind hier Schiffe zerschellt, und bestimmt waren die Inseln auch während der Kämpfe in der Antike solide Schutzpunkte, von denen aus die Flotte operieren konnte und gleichzeitig nicht nach Athen zurückkehren mußte, da sie hier mit allem Nötigen versorgt wurde.«
    »Klingt logisch, aber den Beweis dafür suchen wir bisher vergeblich!«
    »Miesmacher!«
    Eine schmale Meerzunge schnitt tief bis in das Landinnere. Die kleinen Gebirge des Eilandes waren

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