Black Dagger 11 - Blutlinien
hatte, brüllte aus der Höhle seines Herzens heraus, beraubte ihn jeder zivilisierten Faser im Leib.
Er wusste nur noch, dass seine Frau nackt war und fremde, begehrliche Blick auf sich zog. Alles andere war egal.
Bevor er noch selbst kapierte, was eigentlich vorging, stieß Phury ein Knurren aus, das durch die Luft hallte wie ein Donnerschlag. Die Augen von John Matthew und seinen Freunden schnellten zu ihm herum, und dann zogen sich alle drei synchron zurück. Und zwar mit Höchstgeschwindigkeit. Als stünde der Pool in Flammen.
Cormia hingegen sah gar nicht in seine Richtung. Sie beeilte sich auch nicht, sich zu bedecken. Sondern hob in aller Seelenruhe ihre Robe auf und streifte sie mit trotziger Miene über die Schultern.
Was ihn erst recht zur Raserei trieb. »Komm ins Haus«, befahl er ihr. »Sofort.«
Ihre Stimme war so gleichmütig wie ihr Blick. »Und wenn ich nicht möchte?«
»Dann werfe ich dich über die Schulter und trage dich rein.« Phury wandte sich an die Jungs. »Das ist privat. Geht euch nichts an. Also verzieht euch, wenn ihr wisst, was gut für euch ist. Hopp.«
Das Trio zögerte noch, bis Cormia schließlich sagte: »Ist schon in Ordnung. Macht euch keine Sorgen.«
Sie drehten sich um; dennoch hatte Phury das Gefühl, sie würden nicht weit weg gehen. Aber Cormia musste nicht beschützt werden. Gebundene Vampire stellten eine tödliche Gefahr für jeden dar – außer für ihre Partnerin. Er war außer Kontrolle, das schon, aber sie hielt dennoch die Fernbedienung in der Hand.
Und er hatte so eine Vermutung, dass sie das wusste.
Gemächlich wrang Cormia sich die Haare aus. »Warum wollt Ihr, dass ich ins Haus gehe?«
»Gehst du allein oder willst du getragen werden?«
»Ich habe gefragt, warum.«
»Weil du in mein Schlafzimmer gehst.« Die Worte verließen seine Lippen mit einem zischenden Atemzug.
»Euer Schlafzimmer? Meint Ihr nicht etwa meines? Denn aus Eurem habt Ihr mich vor fünf Monaten fortgeschickt.«
Sein Schwanz brüllte wie eine Bestie, schrie danach, herausgelassen zu werden, um in sie einzudringen. Seine Erregung war nicht zu leugnen: Sein Zug stand auf dem Gleis. Das Ticket war abgestempelt. Die Fahrt hatte schon begonnen.
Und für Cormia war es nicht anders.
Phury trat näher an sie heran. Ihr Körper brodelte vor Hitze, er konnte es auf seiner eigenen Haut spüren, und ihr Jasmin-Duft war so schwer wie sein Blut.
Er zeigte ihr seine Fänge und fauchte wie eine Katze. »Wir gehen in mein Zimmer.«
»Aber ich habe keinen Grund, in Euer Zimmer zu gehen.«
»O doch. Und wie du den hast.«
Sie warf ihren Zopf lässig über die Schulter. »Nein, ich fürchte nicht.«
Damit wandte sie ihm den Rücken zu und schlenderte ins Haus.
Er folgte ihr wie einer Beute, heftete sich an ihre Fersen, ging ihr durch die Bibliothek über die große Freitreppe bis zu ihrem Zimmer nach.
Sie öffnete die Tür einen Spalt und schlüpfte hinein.
Doch bevor sie ihn aussperren konnte, knallte er seine Hand auf das Holz und drängte sich mit hinein. Er war derjenige, der die Tür zumachte. Und verschloss.
»Zieh deine Robe aus.«
»Warum?«
»Weil ich sie sonst in Fetzen reiße.«
Sie hob das Kinn, ließ aber gleichzeitig die Lider sinken, so dass sie – obwohl sie zu ihm aufblicken musste – trotzdem auf ihn herabsah. »Warum sollte ich mich entkleiden?«
Im Brustton seines geballten Revierinstinktes knurrte er: »Ich werde dich kennzeichnen.«
»Ach ja? Aber Euch ist doch bewusst, dass das grundlos wäre.«
»Ganz im Gegenteil.«
»Ihr wolltet mich bisher nicht.«
»Blödsinn.«
»Ihr habt mich mit der anderen Frau verglichen, mit der Ihr vergeblich versucht habt, zusammen zu sein.«
»Und du hast mich nicht ausreden lassen. Sie war eine Hure, die ich nur aus einem einzigen Grund gekauft habe – um mich entjungfern zu lassen. Das war keine Frau, die ich begehrte. Es war ganz anders als bei dir.« Er atmete ihren Duft ein und stieß ihn mit einem Schnurren wieder aus. »Sie war nicht du.«
»Und doch habt Ihr Euch für Layla entschieden, oder etwa nicht?« Als er keine Antwort gab, spazierte sie ins Badezimmer und stellte die Dusche an. »Genau so war es doch. Für Layla als Erste Partnerin.«
»Es geht hier nicht um sie«, sagte er.
»Wie kann es nicht um sie gehen? Die Auserwählten sind ein Ganzes, und ich bin immer noch eine von ihnen.« Cormia wandte sich zu ihm um und ließ die Robe fallen. »Oder etwa nicht?«
Phurys Schwanz knallte von innen gegen den
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