Black Dagger 15 - Vampirseele
deutlich gewissenhafter wahr als Sex.
John setzte sich auf den Polsterstuhl in der Mitte des Arbeitsbereichs, nahm ein Stück Papier heraus und entfaltet es auf dem Tresen.
Der Mann runzelte die Stirn und betrachtete Johns Skizze. » Du willst dir also diese vier Symbole über die Schultern tätowieren lassen?«
John nickte und gestikulierte: Du kannst die Zeichen nach Belieben ausschmücken, aber sie müssen noch gut zu erkennen sein.
Nachdem Qhuinn übersetzt hatte, nickte der Tätowierer. » Cool.« Er nahm einen schwarzen Stift zur Hand und versah die Symbole mit einigen eleganten Schnörkeln. » Was sind das eigentlich für Zeichen?«
» Nur Symbole«, antwortete Qhuinn.
Der Tätowierer nickte erneut und zeichnete weiter. » Wie wär’s damit?«
Alle drei beugten sich über den Entwurf.
» Mann!«, meinte Qhuinn. » Das sieht geil aus.«
Und das tat es wirklich. Es war absolut perfekt und genau das, was John voller Stolz auf seiner Haut tragen wollte – auch wenn niemand die Zeichen in der Alten Sprache und die edlen Schnörkel jemals zu Gesicht bekommen würde. Was dort geschrieben stand, war nichts, was er an die große Glocke hängen wollte. Aber das war ja gerade das Besondere an Tattoos: sie waren Privatsache, und John besaß weiß Gott genügend T-Shirts, die das Bild verdecken würden.
Als John nickte, stand der Tätowierer auf. » Ich hole schnell das Transferpapier. Es wird nicht lange dauern, die Vorlage auf deine Haut zu übertragen, und dann können wir loslegen.«
Als John ein Tintenfässchen aus Kristall auf den Tresen stellte und seine Jacke auszog, setzte sich Blay auf einen Hocker und streckte seine Arme aus. In Anbetracht der zahlreichen Waffen, die John stets in seine Taschen packte, war es besser, wenn er die Jacke nicht einfach an einen Kleiderhaken hängte.
Als er auch sein T-Shirt abgelegt hatte, lehnte sich John auf dem Tätowierstuhl nach vorne und stützte seine schweren Arme auf einem gepolsterten Barhocker ab. Nachdem der Tätowierer den Entwurf übertragen hatte, strich er das Blatt über Johns Schultern glatt und zog es dann ab.
Der Entwurf verlief in einem perfekten Bogen über die Muskelpartien, die Johns breiten Rücken bedeckten.
Die Alte Sprache ist wirklich schön, dachte Blay.
Als er auf die Symbole starrte, stellte er sich einen kurzen, lächerlichen Moment vor, wie sein Name über Qhuinns Schultern aussehen würde, eingeritzt in die glatte Haut nachdem sie vereinigt worden waren.
Aber das würde nie geschehen. Sie waren dazu bestimmt, beste Freunde zu sein … was im Vergleich mit Fremden schon etwas Tolles war. Aber im Vergleich mit Liebenden? Das war wie die kalte Seite einer versperrten Haustür.
Er warf einen Blick zu Qhuinn hinüber. Dieser hatte ein Auge auf John und eines auf die Assistentin gerichtet, die soeben die Vordertür abgesperrt und sich dann neben ihn gestellt hatte.
Hinter dem Reißverschluss seiner Lederhose war das Ausmaß seiner Erregung deutlich zu erkennen.
Blay blickte auf den Kleiderhaufen in seinem Schoß. Nacheinander faltete er T-Shirt, Hemd und dann Johns Jacke sorgfältig zusammen. Als er wieder aufblickte, ließ Qhuinn bereits seine Fingerspitzen langsam am Arm der Frau hinabgleiten.
Die beiden würden sicher in Kürze zusammen hinter dem Vorhang auf der linken Seite verschwinden. Die Vordertür des Ladens war abgeschlossen, der Vorhang relativ dünn, und Qhuinn würde eine Nummer schieben, ohne die Waffen abzulegen. John würde also die ganze Zeit sicher sein … und Qhuinns Lust befriedigt werden.
Was bedeutete, dass Blay alles mit anhören musste.
Aber das war besser, als das Ganze mit anzusehen. Besonders weil Qhuinn gut aussah, wenn er Sex hatte. Extrem … gut.
Damals, als Blay versucht hatte, als Hetero zu leben, hatten die beiden es einigen Frauen gemeinsam besorgt – nicht, dass er sich noch an die Gesichter, Körper oder Namen der Frauen erinnern konnte.
Für ihn hatte es immer nur Qhuinn gegeben. Immer.
Das Stechen der Tätowiernadel war beinahe angenehm.
Als John die Augen schloss und tief und langsam ein- und ausatmete, dachte er darüber nach, wie Metall auf Haut stieß, wie Scharfes in Weiches eindrang und das Blut strömte … wie man ganz genau wusste, wo gerade der Einstich erfolgte.
Wie in diesem Moment, in dem sich der Tätowierer genau über der Spitze seiner Wirbelsäule befand.
John hatte viel Erfahrung mit dem Vergießen von Blut – allerdings auf einem ganz anderen Niveau, und meist
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