Black Dagger 16 - Mondschwur
…«
»Ist er dein Liebhaber?«
Diese Frage ließ Blay mitten in der Bewegung innehalten … und wie eine griechische Statue erstarren.
Blay warf einen Blick über die Schulter und meinte hart: »Das geht dich einen Scheißdreck an.«
Nachdem Blay bei seiner Antwort nicht errötete, atmete Qhuinn erleichtert auf. »Nein, das ist er nicht. Du hast nicht mit ihm geschlafen.«
»Lass mich in Ruhe, Qhuinn. Lass mich einfach in Ruhe.«
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, fluchte Qhuinn verhalten und fragte sich, ob er das wohl jemals konnte.
Auf jeden Fall nicht so bald, meinte eine Stimme in seinem Kopf. Vielleicht aber auch nie.
22
Lash erwachte mit dem Gesicht im Schmutz und bemerkte, wie seine Taschen durchsucht wurden. Als er versuchte, sich umzudrehen, hielt ihn etwas am Hinterkopf fest und verhinderte jede Bewegung.
Eine Hand. Eine menschliche Hand.
»Nimm dir den Autoschlüssel«, zischte jemand von links.
Sie waren zu zweit. Zwei Menschen, die nach Crackrauch und altem Schweiß rochen.
Als die suchende Hand auf seine andere Seite wechselte, packte Lash den Mann am Handgelenk, und mit einer Drehung und einem Sprung tauschte er mit dem plündernden Bastard die Plätze.
Dem Kerl blieb vor Schreck der Mund offen stehen. Lash bleckte die Fänge und stürzte sich auf sein Opfer. Er verbiss sich in die rötliche Haut einer Wange und riss sie vom Knochen. Einmal schnell ausgespuckt, und schon hatte er die Kehle des Schwanzlutschers weit aufgerissen.
Geschrei. Von dem Kerl, der die Anweisung mit dem Autoschlüssel gegeben hatte, kam ein lautes Brüllen …
Das schnell wieder verstummte, als Lash sein Messer zog und es dem flüchtenden Möchtegern-Autodieb in den Rücken warf. Treffer … und zwar genau zwischen die Schulterblätter. Als der Hurensohn zu Boden ging, ballte Lash die Hand zur Faust und schlug damit auf die Schläfe des Kerls ein, der ihn zuerst bestiegen hatte.
Nachdem Lash die Gefahr gebannt hatte, wurde ihm wieder elend. Er kippte zur Seite und überlegte kurz, ob er sich schon wieder übergeben musste. Was für ein beschissener Zustand – besonders, weil der Mensch, den er an der Flucht gehindert hatte, nun grunzend zu sich kam und seine Finger in den Boden rammte, als ob er das Weite suchen wollte.
Lash zwang sich selbst wieder auf die Beine und schlurfte zu ihm hinüber. Er positionierte sich über dem Cracksüchtigen, stellte einen Fuß auf dessen Hintern ab und zog ihm das Messer schwungvoll aus dem Rücken. Dann drehte er ihn mit einem Tritt um und hob den Arm …
Er wollte ihm gerade das Messer in die Brust rammen, als er realisierte, dass der Bastard gut gebaut und recht muskulös war. Sein wilder Blick ließ auf Drogenkonsum schließen, aber da er noch jung war, hatte die Sucht seinen Körper bestimmt noch nicht zu sehr geschwächt.
Tja, wenn das nicht die Glücksnacht dieses Hurensohns war! Wegen seines tollen Körpers und einer Eingebung von Lash hatte er sich gerade von einer Leiche zur Laborratte hochgearbeitet.
Anstatt ihm das Messer in die Brust zu stoßen, schlitzte Lash dem Menschen die Handgelenke und die Halsvene auf. Als sein Blut auf die Erde strömte und der Mann zu
stöhnen begann, blickte Lash zum Wagen und hatte den Eindruck, dass das Ding hundert Kilometer weit weg war.
Er brauchte Energie. Er brauchte …
Bingo.
Während dem Kerl das Blut aus den Adern rann, schleppte sich Lash zum Mercedes. Er öffnete den Kofferraum und hob die Teppichmatte an. Die Bodenplatte, unter der normalerweise der Ersatzreifen verstaut war, ließ sich leicht herausnehmen.
Und da war’s, das gute Hallo Wach.
Das Kilo Kokain hätte schon vor Tagen aufgeteilt und für den Straßenverkauf abgepackt werden sollen. Aber dann war die Welt zusammengebrochen und das Kokain dort geblieben, wo Mr D es versteckt hatte.
Lash wischte sein Messer an der Hose ab, stach damit eine Ecke des in Cellophan eingewickelten Blocks an und tauchte dann die Spitze in das Pulver. Er schnupfte den Stoff direkt von der Messerklinge – zuerst in das rechte und dann in das linke nicht mehr vorhandene Nasenloch.
Sicherheitshalber genehmigte er sich noch eine Runde.
Unnnnnd … noch eine.
Als er sich sozusagen auf Vorrat noch eine Ladung genehmigte, erfasste ihn ein Rausch, der ihm den Arsch rettete und bewirkte, dass er trotz der Kotzerei und seiner Ohnmachtsanfälle weitermachen konnte. Warum er diese Probleme hatte, war ihm ein Rätsel … Vielleicht war das Blut der Ghettoschlampe schlecht
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