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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dort verbracht und war dann wieder gegangen.
    John untersuchte den Tatort und konzentrierte sich dabei mehr auf die Schatten als auf das, was vom Mondlicht hell erleuchtet wurde. Dann schloss er die Augen und ließ seinen Instinkten freien Lauf.
    In Momenten wie diesen wusste er nicht, warum er tat, was er tat. Der Drang überkam ihn einfach, die Überzeugung, dass er das schon einmal getan hatte – und zwar mit Erfolg. Und das Gefühl war so stark, dass er es nicht verleugnen konnte.
    Ja, er konnte fühlen, dass hier etwas vor sich ging … Es befanden sich Geister im Haus. Und diese Gewissheit
erinnerte ihn daran, was er gespürt hatte, als er in diesem schrecklichen Schlafzimmer gewesen war, in dem Xhex ihm so nah und doch so fern gewesen war. Er hatte sie auch gespürt, war aber daran gehindert worden, die Verbindung herzustellen.
    »Sie sind da drinnen«, meinte Xhex. »Wir können sie nur nicht sehen oder zu ihnen gelangen. Aber ich sage euch, sie sind da drinnen.«
    »Tja, dann lasst uns nicht länger hier draußen rumhängen«, erwiderte V und dematerialisierte sich.
    Rhage folgte ihm sofort, während Butch den etwas beschwerlicheren Weg wählte und mit gezogener Waffe über den Rasen schnurstracks auf das Haus zuging. Er sah durch die Fenster ins Innere, bis V ihn durch die Hintertür einließ.
    »Gehst du auch hinein?«, fragte Xhex.
    John gestikulierte langsam, damit sie seine Gesten verstehen konnte. Du hast mir bereits berichtet, wie es drinnen aussieht. Mich interessiert mehr, wer an der Vordertür auftauchen wird.
    »Stimmt.«
    Nacheinander kamen die Brüder zurück.
    V sagte leise: »Angenommen, Lash will uns nicht seine neuen Rekruten vorführen, und Xhex hat Recht …«
    »Das ist keine Annahme«, fauchte sie. »Ich habe Recht.«
    »… dann wird derjenige, der die armen Schweine initiiert hat, zurückkommen.«
    »Vielen Dank, Sherlock.«
    V starrte in ihre Richtung. »Würdest du bitte mal einen Gang zurückschalten, Süße?«
    John richtete sich auf. So sehr er den Bruder auch mochte, sein Tonfall gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Xhex war offensichtlich derselben Meinung. »Nenn
mich noch einmal Süße, und es wird dein letztes Wort gewesen sein …«
    »Droh mir lieber nicht, Sü…«
    Butch trat hinter V und hielt ihm den Mund zu, während John Xhex beschwichtigend die Hand auf den Arm legte und V dabei anstarrte. Er hatte die Feindseligkeit zwischen den beiden nie verstanden, obwohl sie schon immer da gewesen war …
    Er runzelte die Stirn. Nach dem Wutausbruch blickte Butch auf den Boden, und Xhex starrte über Vs Schulter einen Baum an. V knurrte und betrachtete seine Fingernägel.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Oh … Verdammt …
    V hatte keinen Grund, Xhex nicht zu mögen – eigentlich entsprach sie sogar genau dem Typ Frau, den er bevorzugte. Es sei denn, sie hätte zuvor etwas mit Butch gehabt …
    V war bekannt dafür, dass er besitzergreifend reagierte, wenn es um seinen Kumpel Butch ging, ausgenommen gegenüber seiner Shellan.
    Genau hier hörte John auf, irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Mehr wollte er nicht wissen. Butch stand hundertprozentig zu seiner Marissa.
    Wenn also mit Xhex etwas passiert war … aber das war schon eine Ewigkeit her. Wahrscheinlich, bevor John sie getroffen hatte – oder als er noch ein Prätrans gewesen war.
    Aber das war alles Vergangenheit.
    Außerdem sollte er nicht …
    Alle weiteren Überlegungen zu dieser Situation endeten glücklicherweise, als ein Wagen am Farmhaus vorbeifuhr. Sofort richteten alle ihre Aufmerksamkeit auf die
Karre, die wie das Traum-Outfit einer Zwölfjährigen Mitte der Achtzigerjahre aussah. Grau, neongelb und pink. Ätzend! Allein schon für diese Farben sollte man den Lesser hinter dem Steuer erschießen.
    »Das ist der aufgemotzte Civic«, flüsterte Xhex.
    Plötzlich veränderte sich die Szenerie, als ob ein Schirm davorgezogen würde. Die Sicht wirkte kurz verschwommen, war dann aber gleich wieder klar.
    »Ich habe ein Mhis aktiviert«, erklärte V. »Was ist das denn für ein Arschloch? Dieses Auto ist doch viel zu auffällig für diesen Teil der Stadt.«
    »Auto?«, knurrte Rhage. »Ich bitte dich. Das Ding ist eine Nähmaschine, an die man einen Frontspoiler geklebt hat. Mein Sportwagen würde den Wichser aus dem Stand sogar im vierten Gang abziehen.«
    Als hinter ihnen ein seltsames Geräusch ertönte, blickte sich John um. Die drei Brüder ebenfalls.
    »Was?«, reagierte Xhex gereizt. »Ich kann lachen, wisst ihr?

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