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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Egal, wie Xcor es sah, seine Soldaten hatten einen Zusammenhalt entwickelt … und der schloss sogar den ehemaligen Aristokraten Throe ein.
    » Wirst du mit ihm reden?«, fragte Syphon leise von unten hoch.
    Er und Syphon teilten seit Ewigkeiten die Stockbetten, und Zypher war immer oben. Genauso hielten sie es mit den Vampirinnen und Frauen, und sie waren ein gutes Paar. Syphon hatte Standvermögen: im Bett, auf dem Boden, an eine Wand gepresst … genauso wie im Kampf.
    » Aye. Wenn er heimkommt.«
    » Wenn nicht, würde ich es auch überleben«, brummte Syphon. Er sprach mit starkem Akzent, und das Gleiche galt für seine Cousins. » Er hätte das nicht tun sollen.«
    » Aye.«
    » Du musst nicht allein zu ihm gehen.«
    » Nein, ich mach das schon.«
    Das Grunzen von unten sagte ihm, dass er jederzeit mit Verstärkung rechnen konnte und sie wahrscheinlich auch brauchen würde. Xcor war als Kämpfer genauso durchtrieben wie als Liebhaber.
    » Scheißspinnen«, murmelte Zypher und klatschte sich erneut die Hand in den Nacken.
    » Wir hätten eingreifen sollen«, sagte jemand im Halbdunkel.
    Balthazar.
    » Aye«, tönte es aus allen Richtungen.
    » Das nächste Mal stehen wir nicht tatenlos daneben«, erklärte Zypher. » Und wir tun es auch jetzt nicht.«
    Vorausgesetzt, der Mistkerl kam zurück. Wenn nicht, dann lag es sicher nicht daran, dass ihm nachträglich Bedenken gekommen waren oder er seine Tat bereute. So etwas gab es bei Xcor nicht. Er war so kompromisslos wie seine Klingen.
    Doch eins stand fest: Sollte Throe tot sein, dann hätte er es mit einem Aufstand zu tun. Hölle, das hatte er vielleicht ohnehin, unabhängig davon, ob der Kamerad überlebte. Niemand würde seinen Kopf für einen Thronjäger hinhalten, der keinen Respekt für die Kameradschaft zwischen …
    Zypher schlug sich so fest auf den Nacken, dass jemand brummte: » Wir hätten da auch Peitschen.«
    Etwas Feuchtes in seiner Hand ließ ihn stutzen. Er hielt sie sich vors Gesicht und betrachtete sie …
    Blut. Rotes Blut. Und nicht zu wenig.
    Verdammt, das Miststück musste ihn gebissen haben. Er tastete mit der anderen Hand, fühlte mit den Fingerspitzen …
    Ein Tropfen landete auf seinem Handrücken.
    Zypher sah nach oben, und der nächste Tropfen, der durch einen kleinen Spalt zwischen den Deckenbalken sickerte, traf ihn auf der Backe.
    Bevor der nächste Tropfen fiel, stand er mit zwei Messern in der Hand neben dem Stockbett.
    Die anderen waren sofort in Alarmbereitschaft, ohne eine Frage zu stellen – Zyphers Angriffshaltung holte sie aus den Betten.
    » Du blutest«, flüsterte Syphon.
    » Das bin nicht ich. Da oben ist wer.«
    Zypher schnupperte, roch aber nur den beißenden Modergeruch des feuchten Kellers.
    » Hat uns die Bruderschaft Xcor vielleicht zurückgeliefert?«, flüsterte jemand.
    Binnen Sekunden wurden Waffen geprüft und Schutzpanzer übergezogen.
    » Ich gehe zuerst«, sagte Zypher.
    Niemand widersprach – allerdings war er auch schon am Fuß der rustikalen Treppe und stieg hinauf. Die anderen folgten, und obwohl sie zusammen locker vierhundertfünfzig Kilo wogen, verursachten sie kein Geräusch bei ihrem Aufstieg, nicht das geringste Knarzen oder Ächzen von altem Holz verriet sie.
    Zumindest bis sie fast oben waren. Die letzten drei Stufen hatten sie absichtlich in schlechtem Zustand gelassen, damit sie eventuelle Eindringlinge sofort verrieten. Zypher übersprang sie, indem er sich direkt vor die stahlverstärkte Tür in ihrem stählernen Türstock dematerialisierte, deren vier umgebende Wände mit Stahlgeflecht durchzogen waren.
    Hier kam niemand auf die leichte Art rein oder raus.
    Behutsam löste er den Stahlriegel und drückte die Klinge herunter. Dann schob er die Tür einen halben Zentimeter weit auf.
    Der Geruch von frischem Blut wallte ihm entgegen, so schwer, dass er das süßliche Metall im Rachen schmeckte. Und erkannte, von wem es stammte.
    Xcor. Er war allein: kein stinkender Lesser, kein dunkles Gewürz eines anderen Vampirs, kein albernes menschliches Rasierwasser.
    Zypher signalisierte den anderen zu warten. Sie mussten ihm den Arsch retten, sollte ihn seine Nase getäuscht haben.
    Mit einem schnellen, geräuschlosen Stoß öffnete er die Tür und trat in die künstliche Dunkelheit, die durch Bretter und Vorhänge vor den Fenstern erzeugt wurde …
    Durch die Küche mit ihren angeknacksten Fliesen und den Flur mit den staubigen Bohlen sah er Xcor in der hintersten Ecke im Wohnzimmer sitzen, im warmen

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