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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Betäubungsmittel, desto besser. Deshalb würde ich gern versuchen, dich nicht in Tiefschlaf zu versetzen, einverstanden?«
    » Ist mir egal, Doc. Mach, wie du meinst.«
    » Deine Einstellung gefällt mir. Wir fangen oben an der Brust an. Es könnte ein wenig brennen, wenn ich dich betäube …«
    » Scheiße!«
    » Tut mir leid.«
    » Da kann man nichts machen.« Nun ja, vielleicht hätte er ihn an den Tisch nageln können.
    Während sich Manello an die Arbeit begab, schloss Tohr die Augen und dachte an No’One. » Ich muss danach aber nicht hierbleiben, oder?«
    » Wenn du ein Mensch wärst, müsstest du das auf jeden Fall. Aber bei dir heilt das Ganze schon jetzt wieder. Verdammt noch mal, ihr seid einfach unglaublich.«
    » Dann kann ich also direkt zurück ins Haus.«
    » Na ja … früher oder später schon.« Ein schepperndes Geräusch war zu hören, als hätte der Chirurg gerade eine der Kugeln aufs Tablett fallen lassen. » Ich glaube, Mary wollte erst noch mit dir reden.«
    » Warum?«
    » Sie möchte sich einfach mit dir unterhalten.«
    Tohr sah Manello wütend an. » Warum?«
    » Ist dir eigentlich bewusst, was für ein Glück du hattest, dass du nicht …«
    » Ich brauche niemanden zum › Reden‹, falls es das ist, was du meinst.«
    » Schau, ich werde mich nicht in diese Angelegenheit einmischen.«
    » Mir geht es gut …«
    » Du hast heute Nacht auf dich schießen lassen.«
    » Berufsrisiko …«
    » Blödsinn. Dir geht es nicht gut, und du solltest ganz dringend mit jemandem reden. Arschloch.« Bei den Worten gut und reden formte der Arzt Anführungszeichen in der Luft, obwohl er das Operationsbesteck in den Händen hielt.
    Tohr schloss frustriert die Augen. » Sieh mal, ich wende mich an Mary, sobald ich Zeit dafür habe … aber direkt im Anschluss habe ich zu tun.«
    Als Antwort ließ der Arzt eine Litanei über Geisteskrankheiten vom Stapel, durchsetzt mit derben Schimpfworten.
    Doch das war Tohr egal.

29
    Weiter östlich, mitten im Farmland von Caldwell, saß Zypher schweigend auf seinem Stockbett. Er war durchaus nicht allein in den Kellerräumen der Bande. Die drei Cousins waren auch da, und alle waren sie des Redens mächtig, doch genauso wie er verspürten sie keine Lust dazu.
    Kaum jemand rührte sich, und das einzige Geräusch war das Schaben seines Schnitzmessers, als er wieder und wieder auf dem weichen Holz ansetzte.
    Keiner schlief.
    Während sich die Morgendämmerung über dem Land ausbreitete und ihre strahlende Herrschaft antrat, hingen sie alle finsteren Gedanken nach. Xcors Handlungsweise lastete schwer auf ihnen.
    Es war durchaus nicht ungewöhnlich, dass ihr Anführer Throe für seine Aufmüpfigkeit brutal den Dolch in den Bauch gerammt hatte. Es war auch nichts Besonderes, dass er den Rest von ihnen wegschickte, sodass ihr Kamerad dem Tod oder dem Feind überlassen wurde.
    Und doch konnte er es irgendwie nicht begreifen. Und ganz offensichtlich ging es den anderen genauso.
    Throe war immer das verbindende Element gewesen, das sie zusammengehalten hatte, ein ehrbarer Vampir mit mehr Anstand als der Rest von ihnen zusammen … neben einem scharfen Verstand, der ihm die Vermittlerrolle bei Xcor eingebracht hatte: Throe stand normalerweise mit ihrem kaltherzigen, berechnenden Anführer an der Front und war die einzige Stimme, die zu ihm durchdringen konnte – meistens zumindest. Er war auch der Dolmetscher zwischen der Bande und dem Rest der Welt gewesen, derjenige mit dem Internetzugang. Er hatte dieses Haus aufgetan und suchte nach Vampirinnen, von denen sie sich nähren konnten, er regelte ihre Finanzen und sorgte für Bedienstete.
    Und was die Technologie betraf, hatte er außerdem recht.
    Doch dann war Xcor übergeschnappt, und jetzt … wenn Throe in dieser Gasse nicht den Lessern zum Opfer gefallen war, hatten ihn die Brüder vielleicht rein aus Prinzip getötet.
    Andererseits würde bald auf all ihre Köpfe ein Preisgeld stehen. Es war nur eine Frage der Zeit …
    Zypher betrachtete seine Schnitzerei. Sie war beschissen, stellte er fest. Sie sah nicht mehr nach Vogel aus, als es der dicke Ahornstock getan hatte. Er besaß keine Kunstfertigkeit in den Händen, auch nicht in den Augen oder im Herzen. Schnitzen war einfach ein Zeitvertreib, wenn er nicht schlafen konnte.
    Eine Frau wäre jetzt gut gewesen. Vögeln war sein größtes Talent, und er war bekannt dafür, Stunden zwischen den Beinen einer Maid zu verbringen und bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
    Eine

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