Black Dagger 19 - Liebesmond
Bauch … und ließ den Blick noch tiefer schweifen.
» Ich bin wieder erregt«, erklärte er mit kehliger Stimme. Und wirklich, man hätte meinen können, dass er sie mit seinen Worten warnte. Doch in Wahrheit hoffte er, dass sie ihn noch einmal mit diesem Blick ansah, so wie vorher, als er sich selbst befriedigt …
Sieh an … da war er schon: feurig und voller Neugierde. Ohne Furcht.
» Soll ich Euer Handgelenk von hier aus nehmen?«, fragte sie.
» Hör endlich auf mit der förmlichen Anrede. Und komm aufs Bett.« Es war mehr geknurrt als gesprochen.
Sie hob ein Knie auf die hohe Matratze und versuchte ungelenk, das andere nachzuziehen. Doch ihr schlechtes Bein wollte ihr nicht gehorchen, und sie verlor das Gleichgewicht …
Tohr fing sie mühelos an den Schultern auf und bewahrte sie davor, aufs Gesicht zu fallen. » Ich hab dich.«
Wenn das nicht zweideutig war.
Behutsam hob er sie über seine Brust. Mann, sie wog praktisch nichts. Aber schließlich aß sie ja auch wie ein Spatz.
Er war nicht der Einzige, der sich mal anständig ernähren musste.
Doch dann hielt er inne, um ihr Zeit zu geben, sich einzugewöhnen. Er war äußerst maskulin und höllisch erregt und hatte sie schon einmal in Schrecken versetzt. Von ihm aus konnte sie sich alle Zeit der Welt nehmen, um sich zu vergewissern, wer da bei ihr war …
Auf einmal veränderte sich ihr Geruch und nahm die berauschende Note des weiblichen Erwachens an. Als Reaktion darauf drängten seine Hüften unter dem Laken nach oben, und sie verrenkte sich fast den Hals, damit sie über die Schulter etwas von seiner Körperreaktion mitbekam.
Wäre er ein Gentleman gewesen, hätte er seine Erektion verdeckt und damit verdeutlicht, dass es hier alleine darum ging, sich für ihren Dienst zu revanchieren. Aber er fühlte sich viel zu sehr als Mann, um noch an Anstand zu denken.
Und so senkte er sie auf seine Brust herab, und zwar so, dass ihr Mund auf seiner Halsschlagader zu ruhen kam.
Haut.
Warme, männliche Haut an ihren Lippen.
Warme, saubere Vampirhaut, goldbraun, nicht wächsern. Er roch nach Gewürzen, nach Kraft und … etwas so Erotischem, dass sich ihr Körper schon wieder in einen Vulkan verwandelte.
Als sie die Luft einsog, rief sein Geruch – dieser überwältigend männliche Geruch – eine unvorhergesehene Reaktion in ihr hervor. Plötzlich bestand sie nur noch aus Instinkt, ihre Fänge schoben sich aus ihrem Oberkiefer nach unten, ihre Lippen teilten sich, ihre Zunge schnellte hervor, als wollte sie ihn schmecken.
» Nimm mein Blut, No’One … du weißt, dass du es willst. Nimm mich …«
Sie schluckte mühsam, stemmte sich von ihm hoch und begegnete seinem brennenden Blick. Es standen zu viele Gefühle darin, als dass man sie entziffern konnte, und das Gleiche galt für seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck. Das Ganze war nicht leicht für ihn. Aber sie befanden sich ja auch in dem Schlafzimmer, das er mit seiner Shellan geteilt hatte und in dem sie zweifelsohne Tausende Male beieinandergelegen waren.
Und doch wollte er sie. Das war deutlich zu erkennen an der Spannung in seinem Körper, an der Erregung, die ihr selbst unter dem Laken nicht entging.
Sie wusste, dass er an einer schwierigen Wegscheide stand. Und ihr ging es nicht anders. Sie wollte sein Blut, aber wenn sie sich jetzt von ihm nährte, wäre die Sache damit nicht beendet, und sie war sich nicht im Klaren, ob sie für diese Konsequenzen bereit war.
Allerdings würde sie es sich nicht noch einmal anders überlegen. Genauso wenig wie er.
» Soll ich nicht dein Handgelenk nehmen?«, fragte sie mit einer Stimme, die so gar nicht die ihre war.
» Nein.«
» Wo willst du mich dann?« Es war keine Frage. Und, gütige Jungfrau der Schrift, sie wusste gar nicht, wer da in diesem Ton mit ihm redete – flüsternd, verführerisch, fordernd.
» An meinem Hals.« Seine Stimme klang sogar noch leiser, und er stöhnte, als ihr Blick wieder auf die Stelle fiel, wo er sie selbst hinbewegt hatte.
Dieser mächtige Krieger wollte sich von ihr benutzen lassen. Wie er da so in den Kissen lag, schien er wieder unter diesem merkwürdigen Bann zu stehen, den No’One schon zuvor bemerkt hatte, gefangen von unsichtbaren Fesseln, die er dennoch unmöglich zerreißen konnte.
Er sah ihr unverwandt in die Augen, während er den Kopf zur Seite neigte und ihr die Ader darbot … auf der ihr abgewandten Seite des Halses. So, dass sie sich noch einmal über seine Brust strecken müsste. Ja,
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