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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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durchbohrte jeden Zentimeter Fleisch – abgesehen von der Brust, wo sich bei dem Kerl sozusagen der Lichtschalter befand. Mit jedem vernichtenden Hieb stieß Tohr keuchend die Luft aus, und mit jedem Herausreißen der Klinge atmete er wieder ein, sodass seine Atmung die scheußliche Szene diktierte.
    » Jetzt weiß ich, wie man Hackfleisch herstellt.«
    John rieb sich das Gesicht und hoffte, dass der Kommentar damit zu Ende war.
    Tohr wurde nicht langsamer. Er hörte einfach auf. Und dann sackte er zur Seite und stützte sich mit einer Hand auf der öldurchtränkten Erde ab. Der Jäger war … nun ja, zerhackt, aber noch nicht tot.
    Doch ihm zu helfen kam nicht infrage. Obwohl Tohr vollkommen erschöpft war, wussten John und Qhuinn nur zu gut, dass sie sich nicht in dieses Finale einmischen durften. Sie hatten das schon öfter erlebt. Der endgültige Todesstoß musste Tohr gehören.
    Nach einem kurzen Moment erholte sich der Bruder, brachte sich schwankend in Position, umfasste den Dolch mit beiden Händen und hob ihn über den Kopf.
    Ein heiserer Schrei brach sich aus seiner Kehle, als er die Spitze tief in der Brust seiner Beute oder dem, was davon noch übrig war, versenkte. Als gleißendes Licht aufblitzte, wurde Tohrs trauriges Gesicht beleuchtet, und seine verzerrten, furchterregenden Züge waren wie ein Ausschnitt aus einem Comic, eingefangen für den Moment … und für die Ewigkeit.
    Er blickte immer in den Lichtblitz, obwohl die kurz aufflammende Sonne eigentlich zu grell für die Augen war.
    Und dann sank er in sich zusammen, als hätte sich seine Wirbelsäule in Wackelpudding verwandelt, und seine Kraft erlosch. Es war offensichtlich, dass er sich nähren musste, doch wie so vieles andere war auch dieses Thema tabu.
    » Wie spät ist es?«, brachte er zwischen zwei Atemzügen hervor.
    Qhuinn warf einen Blick auf seine Suunto. » Drei.«
    Tohr löste den Blick vom besudelten Boden, auf den er gestarrt hatte, und richtete seine rot geäderten Augen auf den Teil der Stadt, aus dem sie gerade gekommen waren.
    » Wie wäre es, wenn wir zurück zum Anwesen gehen?« Qhuinn zückte sein Handy. » Butch ist nicht weit von uns …«
    » Nein.« Tohr stieß sich ab und setzte sich auf den Hintern. » Ruf niemand an. Ich fühle mich gut – ich muss nur kurz durchatmen.«
    Schwachsinn. Der Kerl fühlte sich gewiss kein bisschen besser als John in diesem Moment. Dabei war nur einer von ihnen patschnass, und das bei Sturm und zehn Grad Kälte.
    John hielt dem Bruder die Hände vors Gesicht. Wir gehen jetzt heim …
    Da wehte der Wind, wie ein Alarmsignal, das durch ein stilles Haus schallt, den Geruch von Talkum in ihre Nasen.
    Der Gestank bewirkte, was alles Durchatmen im Sitzen nicht bewerkstelligen konnte: Er brachte Tohr wieder auf die Beine. Seine Erschöpfung und Orientierungslosigkeit waren wie weggeblasen – zur Hölle, hätte man ihn darauf hingewiesen, dass er noch immer nass wie ein Fisch war, wäre er wahrscheinlich überrascht gewesen.
    » Da sind noch mehr«, knurrte er.
    Als er sich auf den Weg machte, verfluchte John den Wahnsinnigen.
    » Los«, meinte Qhuinn. » Schwing die Hufe. Das wird eine lange Nacht.«

2
    » Nimm dir ein paar Tage frei … spann aus … lass es dir gut gehen …«
    Xhex unterhielt mit ihrem Gemurmel ein Publikum aus antiken Möbeln, während sie vom Schlafzimmer ins Bad ging. Und wieder raus. Und … einmal mehr in den Marmortempel.
    In dem Bad, das sie und John jetzt teilten, blieb sie vor dem ausladenden Whirlpool stehen. Neben den Messingarmaturen stand ein Silbertablett mit allen möglichen Cremes, Tinkturen und Schnickschnack. Und das war noch lange nicht alles. An den Waschbecken stand ein zweites Tablett mit der gesamten Palette von Chanel: Cristalle, Coco, No. 5, Coco Mademoiselle. Dann war da noch ein zartes Weidenkörbchen mit Bürsten, einige davon mit kurzen Noppen, andere mit spitzen Borsten oder Metallzinken. In den Schränkchen reihten sich Nagellacke in Rosatönen, bei denen selbst Barbie einen epileptischen Anfall bekommen hätte. Und daneben standen fünfzehn verschiedene Schaumfestiger. Gels. Haarsprays.
    Also bitte!
    Mal ganz abgesehen von dem ganzen Bobbi-Brown-Make-up.
    Was glaubten die eigentlich, wer hier eingezogen war? Eine von diesen durchgeknallten Kardashian-Schwestern?
    Und wo sie schon dabei war … Verfluchte Scheiße, sie konnte nicht fassen, dass sie jetzt wusste, wer Kim, Kourtney, Khloe und Kris waren, der Bruder Rob, der Stiefvater Bruce,

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