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Black Dagger 19 - Liebesmond

Black Dagger 19 - Liebesmond

Titel: Black Dagger 19 - Liebesmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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die kleinen Schwestern Kendall und Kylie, genauso wie die diversen Ehegatten, Freunde und dieser Junge Mason …
    Sie begegnete ihrem Blick im Spiegel und dachte: hochinteressant. Sie hatte es geschafft, sich das Hirn mit schlechten Fernsehshows wegzupusten.
    Das war lange nicht so schmutzig wie mit einer abgesägten Schrotflinte, aber mindestens so effektiv.
    » Diese Scheiße sollten sie wirklich mit einem Warnhinweis versehen.«
    Im Spiegel vor sich musterte sie das kurz rasierte schwarze Haar und die blasse Haut sowie den harten, durchtrainierten Körper. Die kurzen Nägel. Das gänzliche Fehlen von Make-up. Sie hatte sogar ihre eigene Kleidung an, das schwarze ärmellose Shirt und die Lederhose. Das war die Uniform, die sie seit Jahren Nacht für Nacht trug.
    Nun ja, mit Ausnahme der Nacht vor ein paar Tagen. Da hatte sie etwas völlig anderes angehabt.
    Vielleicht war dieses Kleid der Grund für den ganzen Girlie-Kram, der nach der Vereinigungszeremonie aufgetaucht war: Fritz und die Doggen hatten vielleicht geschlossen, dass sie ein neues Leben beginnen wollte. Entweder das, oder das alles war ganz einfach der übliche Willkommensgruß für eine frischgebackene Shellan.
    Xhex wandte sich ab und legte die Hände an den Halsansatz, auf den großen, quadratischen Diamanten, den John ihr geschenkt hatte. Er war in robustes Platin gefasst und der einzige Schmuck, den sie jemals tragen würde: roh, solide, geeignet, einen anständigen Kampf zu überstehen, ohne verloren zu gehen.
    In dieser neuen Welt von Shampoo, Haarfestiger und Duftwässerchen verstand zumindest John sie noch immer. Und den Rest von ihnen konnte man vielleicht noch erziehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie diesen Kerlen Nachhilfe geben musste, die glaubten, bloß weil man Brüste hatte, gehört man in einen goldenen Käfig. Und sollte jemand versuchen, sie in eine Glymera- Schnitte zu verwandeln, dann würde sie kurzerhand die goldenen Stäbe zersägen, eine Bombe in den Sockel setzen und die qualmenden Überreste an einen Lüster in der Eingangshalle hängen.
    Sie ging ins Schlafzimmer, öffnete den Schrank und zog das rote Kleid heraus, das sie bei der Zeremonie getragen hatte. Das einzige Kleid, das sie je tragen würde – und zugegebenermaßen hatte es ihr gefallen, wie John es ihr mit den Zähnen ausgezogen hatte. Und ja, klar, die Nächte, die sie ganz für sich gehabt hatten, waren toll gewesen – das war jetzt ihre erste Pause seit Ewigkeiten. Sie hatten sich vollkommen dem Sex hingegeben, sich voneinander genährt, lecker gegessen und die Sache wiederholt, unterbrochen von ausgiebigem Schlafen.
    Aber jetzt war John wieder im Einsatz auf der Straße – während sie selbst erst morgen Abend wieder eingeteilt war.
    Es waren nur vierundzwanzig Stunden, ein Aufschub, keine Sackgasse.
    Also, was hatte sie eigentlich für ein Problem?
    Vielleicht hatten diese ganzen Schicksen die Zicke in ihr geweckt. Man hatte sie nicht eingesperrt, niemand nötigte sie, sich zu ändern, und dieser dämliche Kardashian-Marathon in der Glotze war ihre eigene verdammte Schuld gewesen. Und der ganze Schönheitskram? Die Doggen wollten einfach nur nett sein und kannten es eben nicht anders.
    Nicht viele Frauen waren wie sie. Und nicht nur, weil sie zur Hälfte Symphath …
    Stirnrunzelnd blickte sie über die Schulter.
    Sie ließ den Satin aus den Händen gleiten und konzentrierte sich ganz auf das emotionale Raster draußen im Flur.
    Für ihre Symphathen -Sinne war das dreidimensionale Gebilde aus Trauer, Verlust und Scham so greifbar wie ein Gebäude, das man passieren, umrunden oder von innen erkunden konnte. Leider gab es in diesem Fall keine Möglichkeit, die schadhaften Träger oder das Loch im Dach zu reparieren, oder die maroden elektrischen Leitungen auszuwechseln: Auch wenn sie das Gefühlsgebäude einer Person empfand wie deren Haus, gab es keine Subunternehmer, die anrückten und in Ordnung brachten, was nicht mehr funktionierte, keine Klempner oder Elektriker oder Maler für diese Art von Reparatur. Der Hauseigentümer musste selbst richten, was kaputt oder ramponiert war, keiner konnte ihm das abnehmen.
    Xhex trat hinaus in den Gang mit den Statuen und spürte eine leichte Erschütterung in ihrem eigenen kleinen Häuschen. Doch die in eine Robe gehüllte, lahmende Gestalt vor ihr war schließlich auch ihre Mutter.
    Verdammt, es fühlte sich immer noch seltsam an, diese Bezeichnung zu verwenden, selbst in Gedanken – und in vielerlei

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