Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
wie wir anderen?«
    »Tun Sie mir den Gefallen. Nur ein Häftling. Okay?«
    »Okay. Es waren aber zwei.«
    »Stellen Sie sich einfach mal vor, Mafia hätte beschlossen, in seiner Zelle zu bleiben.«
    »Warum sollte er?«
    »Wissen Sie noch, was Sie sagten, als ich Sie fragte, warum Mafia sich umgebracht hat?«
    »Nicht genau.«
    Riddell blickte auf seine Notizen. »Sie sagten, dass Mafia, solange er lebt, seinen Bruder beschützen würde.«
    »Ja«, sagte Glass. »Das hört sich halbwegs richtig an.«
    »Wenn Mafia so empfunden hat, kommt es Ihnen dann nicht seltsam vor, dass er angeboten haben soll, Sie direkt zu Watt zu führen?«
    »Er hat gesagt, er hätte noch was zu erledigen. Zeug, das er schon längst mit Watt hätte klären sollen.«
    »Und das hat er getan, indem er sich umbrachte?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Glass. »Die Sache ist nicht so ganz nach Plan gelaufen.«
    Riddell öffnete seine Schreibtischschublade. Holte einen gepolsterten Umschlag heraus. Er zog eine Videokassette aus dem Umschlag und wedelte damit vor Glass wie mit einem Fächer. »Wissen Sie, was das ist?«
    »Ein Video«, sagte Glass. »Pornos?«
    »Das ist eine Kopie des Überwachungsvideos aus dem Hilton. Von der Nacht, als Sie als Geisel genommen wurden.« Der Seelenklempner legte es auf den Schreibtisch. Schob es Glass entgegen. »Möchten Sie es sehen?«
    »Meinen Sie, ich will mir anschauen, wie ich angeschossen werde?«
    »Das kann ich mir nicht denken.« Riddell griff nach der Kassette. »Aber es ist merkwürdig. Ich denke, Sie werdenes interessant finden.« Er ging hinüber zu dem Gestell mit dem Fernseher, schaltete ihn ein, schob die Kassette in den Videorekorder. Drückte ein paar Knöpfe.
    Und da war’s. Ein grisseliges Schwarz-Weiß-Bild. Glass erkannte das Hilton. Den Korridor, der zum Haupttor führte. Sah sich selbst. Wie er, eine Pistole auf sich gerichtet, voranstolperte.
    »Was fehlt hier?«, fragte Riddell.
    Glass schaute hin. »Grundgütiger.«
    »Oder sollte ich fragen, wer fehlt hier?«
    Glass starrte weiter auf den Bildschirm. Konnte nicht glauben, was er sah.
    Auf dem Fernseher, da war er. Und dort, neben ihm, war Darko. Aber wo war Mafia?
    »Anhalten«, sagte Glass. »Halten Sie das Scheißding an. Sie machen mich ganz verrückt.«
    Riddell drückte den Pausenknopf, das Bild mit Glass und Darko, die die Arme umeinandergelegt hatten, fror ein. Es war nur Sekunden bevor Darko Glass in die Schulter schießen würde.
    Glass sagte: »Ich lüge nicht. Mafia war da.«
    »Die Sache ist die, Nick. Es ist nicht so, dass ich Ihnen nicht glaube. Oder vielleicht sollte ich sagen, es ist nicht so, dass ich nicht glaube, dass Sie denken, Sie sagen die Wahrheit. Ich bin überzeugt, Sie denken, dass Mafia da war.« Er nickte in Richtung des Fernsehers. »Aber die Indizien deuten auf etwas anderes hin. Darko nahm Sie als Geisel. Er war allein. Nur Sie und er. Schauen Sie auf den Bildschirm.«
    »Nein, das Video ist getürkt.« Glass hob den rechten Fuß vom Boden, drehte ihn im Knöchel, setzte den Fuß wieder auf. Dann macht er dasselbe mit dem anderen Fuß. Wieder rechter Fuß. Er konnte das den ganzen Tag so machen. Jemand hatte Mafia aus dem Video radiert. Das war alles. Kein großes Ding.
    »Nick?«
    »Ja?«
    »Es ist nicht nur das Video. Es gibt Augenzeugen …«
    Glass stemmte beide Fersen auf den Fußboden. »Die lügen.«
    »Nicht nur sie. Darko hat die gleiche Geschichte erzählt.«
    »Er ist geschnappt worden?«
    »Ja«, sagte Riddell. »Aber lassen Sie uns noch einmal zurückkehren zu …«
    »Warum haben Sie mir das nicht gesagt?«
    »Ich dachte, Sie seien noch nicht so weit, darüber zu sprechen.«
    »Aber jetzt doch?«
    Riddell runzelte die Stirn. »Ich denke schon. Ich hoffe es.«
    »Na schön, lassen Sie mich mit ihm reden. Ich bring ihn schon dazu, Ihnen die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich glaube nicht, dass das die Lösung ist.«
    Wieso bestand Riddell darauf, diese dummen Spielchen zu spielen? »Sie kommen mir mit diesem Haufen Blödsinn, mit Ihren beschissenen sogenannten Indizien auf getürkten Videobändern und … und Sie lassen mich Ihnen nicht mal zeigen, wie falsch Sie liegen?« Der Dorn versank tiefer in Glass’ Gehirn. Er wischte sich die Stirn. Spürte ein Kribbeln in seinen Achselhöhlen.
    »Wie ich schon sagte, wurde Darko erwischt«, sagte Riddell. »Vor einiger Zeit.«
    Glass konnte den Dorn sehen, der dort steckte, und erkannte ihn. Die Häftlinge hatten ihn in der Werkstatt gemacht, ihn damit

Weitere Kostenlose Bücher