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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Er sah sich um und überlegte, was geschehen würde, wenn er zur Tür stürzte. Das einzige Hindernis auf seinem Weg waren zwei alte Männer, und seine Kampfausbildung war wesentlich frischer als die ihre. Aber er war durch die Drogen, die sie ihm eingeflößt hatten, noch geschwächt, und im Grunde standen diese Männer theoretisch auf seiner Seite. Außerdem lag in Dhonaus Stimme etwas, das vorher noch nicht da gewesen war.
»Also gut«, sagte er langsam. »Aber Sie müssen mir Ihr Wort darauf geben, dass Sie mich nicht verraten. Mein Leben steht auf dem Spiel.«
Jemand im Hintergrund meinte spöttisch: »Unseres vielleicht nicht?«
»Ich habe nur gemeint...«
»Die Gefahr ist uns sehr wohl bewusst«, unterbrach ihn Dhonau. »Hinter Ihnen steht ein eingeschalteter Wanzenstörer.«
Caine wendete den Kopf und entdeckte tatsächlich in der Ecke den flachen Pilz, den er auf der Erde so oft bei geheimen Zusammenkünften des Widerstands gesehen hatte. Er drehte sich wieder zu Dhonau um und gab sich einen Ruck. »Also gut. Ich heiße Allen Caine, bin Mitglied des Widerstands auf der Erde und brauche Ihre Hilfe.«
In der Gruppe unterblieb jedes aufgeregte Gemurmel; nur der eine oder andere nickte nachdenklich. Dhonaus Gesicht blieb unbewegt. »Können Sie das beweisen?«
»Das weiß ich nicht. Ich hatte gehofft, dass ich hier General Avril Lepkowski finden würde - einer unserer Führer. General Morris Kratochwil wollte mir als Legitimation einen Brief an ihn mitgeben. Galway hat wohl nicht gelogen, als er mir erzählte, dass Lepkowski tot ist?«
Dhonau schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Lepkowski wurde während des Bodenfeuerangriffs auf Neu-Karachi mit seinem gesamten Stab in der Kommandozentrale getötet. Alle verbrannten. Haben Sie den Brief bei sich?«
»Leider hat das nicht geklappt.« Caine schilderte die Razzia im Versteck des Widerstands und seine Flucht nach Plinry. »Ohne die entsprechenden Papiere bekomme ich keinen Zugang zu den Archiven von Plinry. Ich hatte gehofft, dass mir die örtliche Untergrundbewegung helfen kann.«
Dhonau musterte ihn nachdenklich. »Sie erwähnen ganz bewusst nicht, warum Sie in die Archive gelangen wollen. Was gibt es dort, das für Sie so wichtig ist?«
Caine holte tief Luft. Der Höhepunkt der Jahre der Vorbereitung, des Balancierens auf Messers Schneide, um der Erde die Freiheit wiederzugeben - man hatte ihm oft genug eingehämmert, wie wichtig das Geheimnis war. Aber er hatte keine andere Wahl.
»Irgendwo dort draußen«, er zeigte zum Himmel, »ist ein großer Schatz versteckt. Fünf Raumschiffe der Novaklasse - bewaffnet und einsatzbereit.«
Wieder erhob sich kein Gemurmel; aber diesmal war die Stille eine Folge des Schocks. Dhonau fasste sich als Erster. »Sie scherzen.« Seine Stimme klang seltsam gepresst.
Caine schüttelte den Kopf. »Ich gebe zu, dass es unmöglich klingt. Aber dies sind die Tatsachen: In den ersten Jahren des Krieges baute das TDE eine große Zahl von Kriegsschiffen. Anfang 2424 kam jemand im Oberkommando auf die glänzende Idee, einige voll bewaffnete und bemannte Kriegsschiffe in einem der Sternensysteme in der Nähe des Kriegsschauplatzes zu verstecken. Man wollte die Ryqril daran vorbeibrausen lassen - das konnte man ohnehin nicht verhindern -, und dann wollte man mit diesen Angriffstruppen mitten in ihre Nachschublinien hineinstoßen.«
»Das hätte auch nicht viel genützt«, murmelte jemand.
»Nichts hätte viel genützt«, konterte Dodds, der neben Lathe saß.
»Wir werden es nie genau erfahren«, meinte Caine. »Die fünf Raumschiffe wurden von Kaderbesatzungen pünktlich an Ort und Stelle gebracht, die die Schiffe versteckten und auf die Erde zurückkehrten. Der Konvoi, der die eigentlichen Besatzungen hinaufbrachte, geriet in einen Hinterhalt der Ryqril und wurde zur Gänze vernichtet; wir sind allerdings sicher, dass die Ryqril nie erfuhren, was sie damit angerichtet hatten. Da das Projekt strengster Geheimhaltung unterlag, erreichte der Bericht über die Ereignisse die Verantwortlichen erst, als es zu spät war. Die Ryqril waren bereits vorbeigebraust, und es war so gut wie unmöglich, die Mannschaften durch die Front zu den Schiffen zu befördern. Vor dem Sieg der Ryqril wurden auf der Erde alle Unterlagen vernichtet, und die Leute, die das Versteck der Schiffe kannten, sind ausnahmslos tot. Deshalb hat die Handvoll Offiziere, die über das Projekt Bescheid wusste, diesen Plan fallen gelassen - bis vor etwa sieben Jahren.«
»Kopien der

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