Blackcollar
einen Blick auf seine Uhr, schloss sich ihnen an und versuchte, so sachlich wie möglich auszusehen.
Der Lageraum war wesentlich größer, als Pittman erwartet hatte, und er blieb lange in der Tür stehen und sah sich um. Im Augenblick versahen vier Männer Dienst und beobachteten abwechselnd eine große Übersichtskarte von Denver, eine Reihe von Displays, die offenbar den Kontakt zu mobilen Einheiten aufrechterhielten, eine lange Schalttafel, die anscheinend nur für gesprochene Mitteilungen zuständig war, und eine zweite Reihe Monitore, die nur Korridore und kleine Räume zeigten.
Korridore, Räume, und überall die Uniformen des Sicherheitsdienstes.
»Hat Ihnen der General erlaubt, sich hier aufzuhalten?«, fragte einer der Männer, als Pittman zu der zweiten Reihe von Monitoren trat.
Pittman zeigte auf die Bildschirme. »Ist das der Zellenblock?«
»Ja.« Der Gefragte stand auf und ging zu Pittman hinüber. »Zeigen Sie mir erst mal Ihre Erlaubnis!«
»Ich habe keine, aber der General hat gesagt, dass ich im Aufenthaltsraum nebenan warten kann.« Pittman ließ die Monitore nicht aus den Augen. »Sie lassen doch die Blackcollars nicht aus den Augen, oder?«
Der Sicherheitsmann grinste spöttisch. »Ach ja, Sie sind Postern, der Informant.«
Pittman biss kurz die Zähne zusammen. Allmählich konnte er die verächtlichen Blicke der Männer, die ihn erkannten, nicht mehr ertragen. »Ja«, bestätigte er kurz. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
Einer der anderen Sicherheitsmänner kicherte und wandte sich Pittman zu. »Sie haben Angst, dass Ihre Freunde herunterkommen und Ihnen einen Besuch abstatten, was? Vielleicht sollten Sie in den Aufenthaltsraum zurückgehen und sich unter der Couch verkriechen.«
Pittman sah ihn kalt an, dann wandte er sich wieder dem ersten Sprecher zu. »Also?«
Der Sicherheitsmann seufzte. »Hören Sie, Junge, Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen zu machen. Ihre Freunde sind harmlos - sie sind gefilzt worden, sie sind von Wächtern umgeben, und in ein paar Minuten sitzen sie in ihren Zellen. Es ist mir gleich, wie gut Blackcollars sind; in kleinen, stählernen Würfeln können sie kaum mehr gefährlich werden.«
»He!«, rief der Mann, der vor dem ersten Monitor saß. »Sie haben die Ambulanz mittels Fernsteuerung zur Landung gezwungen - und es ist kein Pilot im Cockpit.«
»Verdammt«, murmelte jemand. »Das wird Quinn aber gar nicht gefallen.«
»Schalten Sie Marsala und Abrams zu«, befahl der Mann, der mit Pittman gesprochen hatte, trat vor die Monitore und musterte stirnrunzelnd einen der Bildschirme. »Wir müssen rasch mittels Telemetrie feststellen, ob das Ding seit dem Start auf automatische Steuerung geschaltet war, oder ob jemand unterwegs abspringen konnte.«
»Ach, hör schon auf!«, meinte ein dritter. »Wir hatten es praktisch die ganze Zeit unter Beobachtung.«
Die Diskussion ging weiter, und Pittman war für den Augenblick vergessen. Er musterte noch einmal das Display des Zellenblocks und kehrte dann in den Aufenthaltsraum zurück. Dieser war noch genauso leer wie bei seinem Eintreffen; er verließ ihn durch die zweite Tür und ging durch den Korridor zu den Fahrstühlen.
Das Gebäude begann sich zu füllen, weil immer mehr Sicherheitstruppen, die an der Aktion beteiligt gewesen waren, hereinkamen. Im Fahrstuhl befanden sich außer Pittman drei Männer in Kampfausrüstung, die offensichtlich ihre schweren Waffen bereits in der Waffenkammer abgegeben hatten. Alle drei musterten Pittman kurz, und obwohl sie schwiegen, spürte er, dass sie wussten, wer er war. Er stieg zähneknirschend im Erdgeschoss aus und ließ sie allein hinauffahren.
Sechs schwerbewaffnete Männer warteten auf den Fahrstuhl; sie hatten Lasergewehre umgehängt und waren offensichtlich zur Waffenkammer unterwegs.
Pittman machte ihnen Platz, schielte sehnsüchtig nach den Gewehren und suchte dann den Vordereingang des Gebäudes. Dieser befand sich zehn Meter hinter der nächsten Ecke und war genauso abgesichert, wie Pittman es erwartet hatte. Ein kleiner Monitor an der Wand neben der Tür zeigte den Raum aus der Sicht des Wachhabenden; ein einziger Sicherheitsmann ging rasch am Schreibtisch vorbei und ins Freie. Sonst tauchte niemand auf; alles war vollkommen ruhig.
Pittman überlegte kurz, ob er in die Eingangshalle hinausgehen und mit dem Wachhabenden sprechen sollte, ließ es aber bleiben. Draußen hatte der Sicherheitsdienst offenbar alles unter Kontrolle. Das bedeutete, dass es Zeit für
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